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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition)
Autoren: Patrick Dunne
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der Krypta. Die beiden Journalisten und ihre Partner hatten sich irgendwie überreden lassen zu gehen.
    »Ich habe zwar keine Ahnung, worum es hier geht«, sagte Gallagher, »aber ich werde diesem Treiben verdammt noch mal ein Ende machen. Wir brauchen nur ein Telefon.«
    »Was ist mit Henry?«
    »Der wird jetzt erst mal eine Weile kampfunfähig sein. Was ist übrigens mit seinem Gesicht los?«
    »Er ist ein Cynocephalus.«
    »Ein was?«
    »Ein Cynocephalus. Er leidet an angeborenen Missbildungen, die man heutzutage leicht beheben kann. Es war grausam, ihn unbehandelt zu lassen.«
    »Er ist nicht der Hellste, oder?«
    »Jedenfalls behandelt ihn Roche so.«
    Und er tut, was sie will, dachte ich. Offenbar hatte er bei jeder unserer Begegnungen unter ihrem Befehl gestanden, auch damals nachts auf der Terrasse. Bei dieser Gelegenheit hatte sie wohl versucht, einzubrechen und alle etwaigen Belege über unseren Fund in Monashee zu vernichten. Aber als Keelan auf der Bildfläche erschien, mussten sie das Weite suchen. Und dann der Hinterhalt in der Kirche: Roche hatte meine Mutter angerufen, um mich in die Falle zu locken, und Henry hatte den Befehl, mich anzugreifen.
    Ich betrachtete die zusammengesackte Gestalt auf den Steinfliesen. Blut lief ihm seitlich am Schädel hinab und sickerte in den Kragen seiner dreckstarrenden Kutte. Dann fiel mein Blick auf seine Hände.
    »Sie wissen, dass er der Mörder ist, nicht wahr?«, sagte ich.
    »Sieht so aus, ja«, erwiderte Gallagher.
    Ich kniete neben Henry nieder, fasste ihn am Handgelenk und zeigte Gallagher die Hand. »Hier ist der Beweis.«
    Henry hatte einen breiten Daumen und keine Finger. Oder, um genau zu sein: Die Finger, die er hatte, waren wie in einem Handschuh aus Haut eingeschlossen. Seine Hand erinnerte weniger an eine Klaue als an einen überdimensionalen, fleischigen Schraubenschlüssel.
    »Ach du Scheiße.«
    »Aber er hat nur getan, was man ihm befohlen hat«, sagte ich.
    »Und letzten Endes ging es nur um Geld. Es ist immer das Gleiche.«
    »Darauf würde ich in diesem Fall nicht wetten.«
     
    Die Tür zum Wohngebäude war verschlossen.
    »Versuchen Sie die andere Tür, das ist der Weg, auf dem mir Henry gefolgt sein muss.«
    Die zweite Tür war offen, und die Treppe führte zum Kreuzgang hinab, wie ich vermutet hatte. Vor uns lag ein sonnenbeschienenes Rasenrechteck.
    »Wo genau sind wir hier?«
    »Folgen Sie mir einfach.«
    Ich führte Gallagher zum westlichen Ende der Kirche und über das Kopfsteinpflaster. Da wir wieder Stimmen hörten, sahen wir uns nach einem Platz um, wo wir uns verstecken konnten, und liefen zum Eingang des ummauerten Gartens. Wir drückten uns innen an die bereits von der Sonne erwärmte Ziegelmauer, und bei einem Blick in den Garten sah ich eine Reihe von Bienenkörben an einem Fußweg stehen. Sie waren einmal weiß gewesen, aber die Farbe war schuppig und aufgesprungen, und eine grüne Masse sickerte aus den Fugen.
    Das Gespräch verstummte, dann hörten wir einen Wagen wegfahren.
    »Los, vorwärts«, sagte ich. »Ich hoffe, wir kommen nicht zu spät.«
    Als wir durch den Torbogen liefen, der zur Vorderseite des Klosters führte, sahen wir den Wagen der Journalisten um eine Biegung der Allee verschwinden.
    Der alte Landrover stand samt Anhänger mit der Front zur Treppe, der Motor lief, Abgaswolken stiegen in der klaren Luft empor. Auf dem Anhänger dahinter bedeckte eine blaue Segeltuchplane etwas, das höher herausragte als das Kabinendach.
    Ein Stück dahinter stand mein Wagen. Wie ich nun sah, hatte ich ihn in der Nacht zuvor im Nebel in einem sonderbaren Winkel abgestellt. Und nach einer kurzen Suche in meiner Jacke musste ich erkennen, dass ich schon wieder mein Handy darin liegen lassen hatte.
    Gallaghers Wagen parkte zwischen uns und dem Fahrzeug der Nonnen, wir rannten hinüber und kauerten uns hinter ihn.
    »Im Landrover ist niemand … Kommen Sie, wir nehmen ihn … Nein, halt …«
    Roche war mit einem Koffer in der Hand oben auf der Treppe erschienen. Wir duckten uns, als sie argwöhnisch umherblickte.
    »Was ist mit Ihrem Handy?«, fragte ich Gallagher.
    »Das haben sie mir abgenommen – und meine Achtunddreißiger.«
    »Ihre Waffe, nehme ich an? Na großartig. Dann steigen wir jetzt einfach in Ihr Auto und verschwinden.«
    »Die Schlüssel haben sie ebenfalls.«
    Wir lugten wieder durch das Fenster. Roche hob gerade ihren Koffer auf den Anhänger, er blieb jedoch an der Ecke der Plane hängen, und als sie ihn
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