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Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Titel: Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)
Autoren: Lorelei Mathias
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heutigen hektischen, karriereorientierten Zeit die beste Methode, um den Partner fürs Leben zu finden«, zitierte Duncan spöttisch.
    »Wer sagt das?«
    »Das steht hier in dieser Zeitschrift, Glamour : ›Wie ich in drei Minuten den Mann meines Lebens fand‹, sagt die ›überglückliche Gemma aus Chiswick‹. Und diese Sites, die ich durchforstet habe, die sind auch voll des Lobes. Da heißt es beispielsweise, dass SpeedDater Uk bis dato die erfolgreichste Firma war, dass Fast Love ihr aber allmählich den Rang abläuft. Die wollen die Nummer Eins werden. Und, wie Josh sagt, da kommen wir ins Spiel.«
    »Speed-Dating... Wie speedy, wie schnell ist das eigentlich? Und wie viele Dates kriegt man da pro Abend?«
    Duncan warf einen Blick in seine Notizen und erklärte: »Nun, Fast Love operiert mit Drei-Minuten-Units, das ist der Standard – das kriegt man auch bei SpeedDater. Es ist üblich, dass man pro Abend zwischen fünfundzwanzig und drei ßig ›Dates‹ kriegt. Einige bieten mehr, andere weniger, aber Fast Love behauptet, dass dreiundzwanzig die perfekte Anzahl sind – was sie nach ausgiebigen Recherchen festgestellt hätten. Weniger als das, und die Leute fühlen sich übers Ohr gehauen, mehr als das, und es wird dir einfach zu viel.«
    »Also, wenn du mich fragst, ich würde schon nach dem zweiten vor Langeweile eingehen. Aber he, was für ein Schnäppchen: ein Pfund pro Mann.«
    Duncan griff sich Amelies Puderdöschen vom Schreibtisch, klappte es auf und begann, affektiert an seinen blonden Haaren zu zupfen, als überlege er, wie viel Geld er wert sei. »Also ich bin doch sicher mehr als ein Pfund wert, oder?«, scherzte er.
    »Also zu dem Preis, Duncan, würdest du weggehen wie warme Semmeln.«
    Und sobald Amelie das gesagt hatte, wurde ihr klar, dass es stimmte: Duncan war tatsächlich sehr gut aussehend, mit seinem warmherzigen Lächeln, seinem durchtrainierten Körper (ein Geschenk der Natur, nicht etwa irgendwelchen Anstrengungen seinerseits zu verdanken) und den fein ziselierten Gesichtszügen, mit denen er selbst dem großen Jude Law Konkurrenz hätte machen können. Aber aus Gründen, die seinem weiblichen Freundeskreis schleierhaft waren, hatte Duncan bei der holden Weiblichkeit bisher kaum Erfolg gehabt. Wenn es darum ging, eine Dame zu erobern, wurde er nämlich von zwei Übeln zurückgehalten: Trägheit und Schüchternheit. Es war eine Schande – was ihm all seine weiblichen Bekannten in schöner Regelmäßigkeit bestätigten -, denn er gäbe einen so tollen Partner ab, wenn er bloß mal über seinen Schatten springen könnte.
    Duncan und Amelie waren, obwohl seit dem College eng befreundet und obwohl all ihre Bekannten sie für das ideale Paar hielten, nur gute Freunde. Amelie sagte immer, dass der Funken, der zwischen ihnen übersprang, ein rein intellektueller war. Nun, jedenfalls abgesehen von den Funken, die zwischen ihnen sprühten, wenn sie aufgrund ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten mal wieder im Clinch lagen. Doch seltsamerweise waren es gerade jene Unterschiede, die sie so zusammenschweißten, die ein so gutes Team aus ihnen machten, die ihnen einen Vorteil vor allen anderen kreativen Teams in der Agentur verliehen. Da ihre Arbeit unweigerlich das Endprodukt heftiger Auseinandersetzungen war, besaß sie im Kern immer eine gewisse Dynamik, einen gewissen Funken, der nie erlosch. Dies ging mittlerweile sogar so weit, dass die anderen Teams allen Grund hatten, Angst zu kriegen, wenn wieder mal heftiges Zorngeschrei aus der Ecke Amelie/Duncan drang. Denn es bedeutete, dass eine besonders heiße Idee am Kochen war.
    Amelie besaß nicht nur ein erschreckend großes kreatives Talent, sie hatte sich darüber hinaus die Neugierde und alles hinterfragende Weltsicht eines kleinen Kindes bewahrt. Ihre Freunde kannten sie als liebenswert-chaotische Träumerin, die jedoch einen erstaunlich scharfen Verstand besaß, der zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten Ideen hervorspuckte. Es kam beispielsweise vor, dass Duncan gegen zehn Uhr vormittags gemütlich ins Büro schlenderte und Amelie immer noch am Schreibtisch sitzend vorfand – mit weit aufgerissenen Augen, vollgepumpt mit Koffein. Dann hatte sie wieder einmal eine Idee gehabt und die ganze Nacht darüber gebrütet, sie hin und her gewendet, um zu sehen, wie weit man sie treiben konnte. »Und das konnte nicht warten?«, fragte er dann immer, und sie antwortete immer mit demselben verständnislosen Lächeln.
    Nicht, dass Duncan
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