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Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Titel: Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)
Autoren: Lorelei Mathias
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ihr’s nicht mehr geschafft habt. Hab mir nur leider eine ordentliche Alkoholvergiftung geholt. Mann! Bin gestern den ganzen Tag im Bett gelegen und konnte erst heute früh wieder was zu mir nehmen. Ich weiß nicht, was Lauren in den Punsch getan hat, aber es war sicher nicht etwas, das man oral zu sich nehmen sollte – mein Magen hat mir noch immer nicht verziehen!«
    »Hier, iss ein bisschen Knoblauchbrot, das hilft«, sagte Dan kauend und schob ihr den Brotkorb hin.
    »Und – irgendwelche netten Männer auf der Party?«, erkundigte sich Claire.
    »Nicht dass ich wüsste. Aber ich bin im Moment sowieso nicht auf der Suche«, sagte Amelie, die am liebsten das Thema gewechselt hätte.
    »Aber genau dann passiert’s doch meistens, oder? Wenn man gar nicht auf der Suche ist«, bohrte Claire.
    »Nicht dieses Jahr. Ich habe nämlich einen Vorsatz für dieses Jahr«, verkündete Amelie stolz.
    »Und der wäre?«, fragte Dan, während Claire mit einem leicht besorgten Gesichtsausdruck zuhörte.
    »Also, ich habe beschlossen, keine Halbheiten mehr zu machen. Alles oder nichts, das ist meine neue Devise! Ich habe da diesen Artikel gelesen, an Silvester, und der hat mich zum Grübeln gebracht. Dort stand, dass man sich statt auf viele kleine Dinge lieber auf eine einzige große Sache konzentrieren sollte. Also werde ich mich in diesem Jahr ganz auf meine Karriere konzentrieren. Natürlich werde ich mich weiterhin mit Familie und Freunden treffen, aber der Job wird bei mir an erster Stelle stehen.«
    Claire und Dan tauschten wissende Blicke. Amelie nahm einen Schluck Wein und spürte, wie ihr Kater dankbar schnurrte.
    Sie fuhr fort: »Und dann, nächstes Jahr, ist meine Wohnung dran. Das Jahr der Wohnung. Ich werde mir endlich Vorhänge zulegen, vielleicht ein bisschen Do-it-yourself probieren. Und dann, im Jahr drauf, kümmere ich mich um mein Liebesleben.«
    »Amelie, wo hast du denn diesen Blödsinn gelesen?«, fragte Dan.
    »Weiß nicht mehr. In einer Beilage oder so. Nein, jetzt mal ernst, wenn ich so zurückschaue und sehe, mit was für Idioten und Schwachköpfen ich letztes Jahr ausgegangen bin, und keiner davon konnte Jack das Wasser reichen. Nicht annähernd. Und wenn man bedenkt, wie viel Zeit dabei draufgeht, sich jedes Mal für ein Outfit zu entscheiden, über E-Mails und Textnachrichten zu brüten und der ganze Unsinn, Mann! Damit geht ja das halbe Leben drauf! Zeit, die ich viel konstruktiver nutzen könnte! Noch dazu, wo ich überhaupt noch keine Lust auf eine feste Beziehung habe.« Amelie hielt inne, stärkte sich mit einem Schluck Wein und stürzte sich ins Schlussplädoyer: »Na jedenfalls, mir ist Eines klar geworden: Ich kann was Besseres mit meiner Zeit anfangen. Ich will in meinem Leben noch so viel machen! Ich habe keine Lust mehr, meine Zeit mit irgendwelchen Typen zu verschwenden, bei denen ich von vorneherein weiß, dass sie überhaupt nicht zu mir passen.«
    »Amelie«, quiekte Claire, »was redest du da für einen Blödsinn! Dieser Artikel ist doch bloß ein Vorwand: In Wahrheit bist du noch immer nicht über Jack weg. Herzchen, es wird Zeit, dass du den Mann vergisst. Das ist jetzt drei Jahre her. Drei Jahre. Versuch’s doch mal damit: Hör auf, seinen Klon zu suchen. Hör auf, nach jemandem zu suchen, bei dem du das findest, was du in deiner einst perfekten Beziehung hattest. Bloß weil jemand anders ist als Jack, heißt das noch lange nicht, dass er nicht einen Versuch wert wäre.«
    »Großer Gott!! Hier geht’s doch nicht um Jack! Du hast mir überhaupt nicht zugehört, oder?«, rief Amelie erbost und atmete gleichzeitig auf, denn in diesem Moment wurde ihr Essen gebracht.

    »Amelie, es hängt alles von Ihnen ab.« Joshua Grants Stimme riss Amelie aus ihren Tagträumen und ins stressige Hier und Jetzt des Landes, in dem die Reklame blüht. Ihr zerstreuter Blick erfasste das Infoblatt, mit dem der neue Creative Director vor ihrer Nase herumwedelte. Sie zuckte zusammen. Damit bombardierte er sie schon seit Tagen. Ein Infoblatt nach dem anderen. Ungeachtet ihrer Reaktion fuhr Josh mit seiner Tirade fort.
    »Holden, wir haben ein Problem.« Er legte eine wirkungsvolle kleine Pause ein. »Die Präsentation für den Klienten findet in weniger als vier Wochen statt, und was wir bis jetzt an Material zu bieten haben, würde nicht mal die jämmerlichste, verzweifeltste alte Jungfer dazu bringen, in die Puschen zu kommen und sich auf die Suche nach einem Mann zu begeben. Nicht mal, wenn das
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