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Kein Entrinnen

Titel: Kein Entrinnen
Autoren: Romain Sardou
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Durrisdeer, seine abenteuerliche Ankunft, die Begegnung mit Mary, den Streich mit dem Tod von Mycroft Doyle, den Klub der Schreiber, Sheridan, der sein Büro betrat, um ihm von einem gewissen Boz zu erzählen, die Fotos beim Colonel, die ihn zur Teilnahme an den Ermittlungen bewegen sollten, Dovington und ihre Verhaftung durch das FBI, den großen Vortrag von Patricia Melanchthon über den Schriftsteller, den Kauf der Waffen in Manchester, die erste Begegnung mit Boz, die Hunde, das große Feuer im Garten, die Rede vor den Schülern, das Theater, das Massaker, die vernichtende Niederlage, dann die Asche in Kanada und schließlich das Fax, die E-Mail und das »Guten Tag« aus dem Jenseits.
    »Was für eine Riesenscheiße!«, dachte er.
    Sheridan und Garcia kamen gefährlich nahe. Sie hatten sich getrennt und bearbeiteten die Farne mit Fußtritten, legten Zweige frei und kreisten den am Boden liegenden Professor immer enger ein.
    »Ihr Abenteuer ist jetzt zu Ende!«, schrie Sheridan schließlich. »Ihnen bleibt nur noch übrig, sich zu ergeben, Franklin!«
    »Wir wissen, dass Sie ganz in der Nähe sind«, setzte Garcia mit einem Blick auf seine Uhr noch eins drauf. »In weniger als zwei Stunden wird es hell werden. Wir werden so lange wie nötig warten. Aber Sie werden uns nicht entkommen!«
    »Der Lieutenant steckt also auch mit drin«, dachte Franklin. »Gütiger Gott, wie viele decken eigentlich Boz?«
    Er wusste, dass er sich in einer denkbar schlechten Situation befand. Sie würden ihn töten und im Wald verschwinden lassen, und niemand würde sie je verdächtigen. Das Kapitel Literaturprofessor wäre damit beendet.
    Im Augenblick hörte er jedes Knacken ihrer Schritte. Links von ihm. Rechts von ihm. Sheridan war der weniger Diskrete von beiden, er peitschte die Farne mit seinen Stiefeln.
    Langsam zog Franklin seine zweite Pistole, die KelTec P32 aus der Tasche.
    Er sah, wie sich ihre Umrisse abzeichneten. Rechts von ihm. Links von ihm.
    Frank konnte seine Atemgeräusche nicht unterdrücken. Sein Atem verriet ihn. Er schnaufte beinahe. Er ballte die Fäuste.
    Zu seiner Linken Sheridan.
    Zu seiner Rechten Garcia.
    »Es ist Ihr Karma …«, hatte der Waffenhändler in Manchester gesagt.
    »Und wie soll Ihr Roman heißen?«, hatte ihn sein Verleger in New York gefragt.
    » Der Schriftsteller , aber ich werde Ihnen nichts verraten, solange ich nicht weiter vorangekommen bin mit der Geschichte …«
    Weiter vorangekommen mit der Geschichte …
    »Ich bitte Sie nur, mir bei der Aufklärung des Rätsels der vierundzwanzig Toten zu helfen«, hatte Sheridan ihm in Dovington versprochen. Es ist nur ein Bestätigungsversuch. Sie hören auf, sobald Sie wollen.«
    Ja, aufhören! Aufhören! Sofort!
    »Regen Sie sich nicht auf, Professor, der Paranoia entkommt man nicht. Sie werden alle Phasen der Angst und des Zweifels durchmachen. Ein echter Ausflug in trübe Gewässer. Da heißt es robust sein, Franklin!«
    Robust … Robust … Robust.
    Franklin schloss die Augen und streckte die Arme aus. Er hob den Oberkörper ein wenig an und schoss beinahe blindlings, wobei er seine Bewegung mit einem wilden Schrei begleitete.
    Er zielte in beide Richtungen mit den Pistolen.
    Der Lärm, das Mündungsfeuer, die Funken, die Vibrationen unter den Fingern, der Geruch nach Schwarzpulver, sein Schrei, seine Verletzung, das alles vermischte sich in ihm und um ihn herum.
    Sheridan und Garcia stürzten röchelnd zu Boden.
    Der junge Mann stellte das Feuer ein. Er hätte nun wie betäubt innehalten können … stattdessen stand er, gepackt von einer unbezähmbaren Wut, auf und schleppte sich zum hingestreckten Körper Sheridans.
    Er fand ihn leblos auf dem Bauch liegend.
    Nicht im Geringsten erschüttert vom Tod des Cops, ganz im Gegenteil, eher ermutigt, hob Franklin seine Waffe an, brüllte und leerte sein Magazin in den Rücken des Polizisten.
    Er feuerte hemmungslos. Es war das erste Mal, dass er auf einen Menschen zielte und Blut vergoss, doch es war auch das erste Mal, dass er so davon überzeugt war, sein letztes Stündchen habe geschlagen … Dieses Trauma entlud sich nun in Raserei und in dem Machtrausch, diese beiden Kerle auszulöschen.
    Er fand Amos Garcia und schoss ihm eine weitere Kugel mitten in den Kopf.
    Schließlich ließ er seine beiden Pistolen mit leeren Magazinen fallen und brach zusammen.
    Während ihm wirre Gedanken an Mary, seine Mutter und sein früheres Leben durch den Kopf schwirrten, spürte er, wie er zum Tier
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