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Keeva McCullen 7 - Bluthunger (German Edition)

Keeva McCullen 7 - Bluthunger (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 7 - Bluthunger (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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zumindest so weit, dass sich seine Laune etwas verbesserte. Mit einem zufriedenen Lächeln drehte sich um und hatte sie im gleichen Moment auch schon wieder vergessen.
    Mit beschwingten Schritten eilte er in Richtung des leerstehenden Hauses. Nur noch wenige Minuten, dann war er endlich daheim …
     
     

    *
     
     

    Poppy Rowle blieb stocksteif stehen und blickte dem Kerl hinterher, der sie gerade fast umgerannt hätte. Die Hausmauer war unangenehm kühl in ihrem Rücken, aber sie wagte es trotzdem nicht, einen Schritt nach vorne zu machen. Womöglich hätte sie sonst erneut die Aufmerksamkeit dieses beunruhigenden Mannes auf sich gezogen - und das war das Letzte, was sie jetzt wollte ...
    Er hatte ihr einen Mordsschrecken eingejagt.
    Als sie diesen heftigen Stoß im Rücken verspürt hatte, hatte sie zuerst geglaubt, ein Auto hätte sie erwischt - so groß war die Wucht gewesen, mit der sie nach vorne geschleudert worden war. Doch noch ehe sie auf den Boden hatte prallen können, hatte eine Hand ihren Arm mit der Kraft einer Schraubzwinge umfasst und sie festgehalten. Es hatte so sehr weh getan, dass sie schreien musste, weil sie geglaubt hatte, ihr Arm könnte jeden Augenblick zerbrechen.
    Umso erstaunter war sie gewesen, als sie dann diesen schmächtigen ältlichen Typen vor sich gesehen hatte. Dieser unscheinbare Kerl, kaum größer als sie selbst, sollte so eine Kraft in sich haben? Als er sie dann angefaucht hatte, war es mit ihrer Selbstbeherrschung so gut wie vorbei gewesen. Nur mit Mühe hatte sie noch verhindern können, sich in die Hose zu machen. Was für eine Boshaftigkeit in seinen Augen geglitzert hatte ...
    Das war nicht normal, nein, ganz und gar nicht! Wahrscheinlich hatte der Mann irgendwelche Drogen genommen oder noch Schlimmeres, und hatte keine richtige Kontrolle mehr über seinen Körper. Daher kam wohl auch diese fast schon übernatürliche Kraft. Jedenfalls war sie felsenfest überzeugt davon, dass mit diesem Kerl irgendetwas nicht stimmte, ja, er sogar gefährlich war. Sie würde daher tunlichst vermeiden, noch einmal in seine Nähe zu kommen. Wie unangenehm er allein schon gerochen hat … muffig, leicht schimmlig. Alt eben, sehr alt. Und dazu dieser hässliche Ausdruck in seinen Augen … ihr schauderte und sie presste sich noch ein wenig fester an die Hausmauer.
    Vorsichtig drehte sie ihren Kopf und sah, wie dieser fürchterliche Mensch mit schnellen Schritten weiter vorne die Straße entlangging. Hoffentlich war er bald um die nächste Ecke verschwunden, damit sie endlich den Weg zu ihrer Wohnung fortsetzen konnte. Nur Sekunden später musste sie jedoch erkennen, dass er nicht vor hatte, dieses Stadtviertel zu verlassen. Stattdessen lief er schnurstracks auf das leerstehende Haus in ihrer Straße zu - und bog ohne zu zögern in den Durchgang zu dem dazugehörigen Hinterhof ein ...
    Das konnte doch nicht sein!
    Die Entrüstung holte Poppy schlagartig aus ihrer Beklemmung. Sie löste sich von der Mauer und zog unbeholfen ihre Kleiderstücke gerade, während sich ein vages Bild vor ihrem geistigen Auge formte. Je länger sie darüber nachdachte, umso sicherer wurde sie sich: Sie hatte diesen Kerl schon einmal gesehen!
    Vor einigen Monaten, als sie wieder einmal nicht hatte schlafen können, war sie durch seltsame Lichterscheinungen ans Fenster gelockt worden - und hatte beobachten können, wie ein Mann - der dem Kerl, der sie gerade umgerannt hatte, auffällig ähnlich - genau dieses Haus verlassen hatte. Mitten in der Nacht.
    Das war derselbe Typ gewesen, ganz bestimmt. So viele schmächtige ältere Männer gingen dort ja wohl kaum ein und aus. Genaugenommen sollte das überhaupt niemand tun, denn das Haus stand seit über einem Jahr leer. Die Baufirma, die es ursprünglich hatte umbauen wollen, war schon vor Monaten pleite gegangen - das hatte sie im Treppenhaus von einer Nachbarin erfahren - und was nun mit dem Haus geschehen würde, war noch unklar. Sicher war jedoch, dass derzeit niemand darin wohnte - oder zumindest nicht wohnen sollte.
    Da sie diesen Kerl also binnen relativ kurzer Zeit nun schon zum zweiten Mal bei diesem Haus gesehen hatte, konnte das nur eines bedeuten: er hatte sich dort illegal eingenistet! Der muffige Gestank seiner Kleider passte ebenfalls zu dieser Theorie. Wahrscheinlich war er ein Obdachloser - ein drogensüchtiger Obdachloser. Sie sollte die Polizei informieren. Der Kerl war eindeutig eine Gefahr für seine Umwelt und musste aus dem Verkehr gezogen
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