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Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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Mitleid. Sie ließ sich auf ihren Sessel plumpsen, nahm mit einer wütenden Bewegung den Deckel vom Tisch, schraubte ihn fest auf das Glas, aus dem noch immer dieser üble Gestank drang, lehnte sich zurück und blickte ärgerlich auf den Behälter.
    „So ein Mist“, meinte sie dann. „Ich hatte so gehofft, dass es diesmal klappen würde.“
    Das hoffte sie immer, dachte Theobald. Aber er hütetet sich, das zu erwähnen.
    „Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ihr in die richtige Richtung forscht“, warf er jedoch ein.
    Keeva sah ihn an.
    „Warum nicht?“, meinte sie neugierig, ihre Augen blickten aufmerksam.
    Theobald unterdrückte ein Lächeln. Das schätzte er an ihr besonders: sie war in der Lage, ihren Zorn sofort zurückzudrängen, wenn es die Lage erforderte. Eine wichtige Eigenschaft für einen Dämonenjäger.
    „Nun“, begann er. „Ich hatte bei euren letzten Versuchen das Gefühl, dass die Mittel deine geistige Aktivität eher dämpfen.“
    Keeva nickte.
    „Ja“, bestätigte sie. „Wir haben uns gedacht, es wäre sinnvoll, wenn mein Geist quasi eingelullt werden würde und somit der Kontrolle entzogen. Allerdings natürlich nicht so viel, dass ich selbst allzu benommen bin. Ein vernünftiger Mittelweg sollte gefunden werden.“
    Theobald nickte langsam.
    „Das ist ein möglicher Ansatz“, sagte er. „Aber ich hätte auch einen anderen Vorschlag.“
    „Raus damit“, meinte Keeva und schmunzelte.
    Ihre Wangen waren nicht mehr ganz so blass, anscheinend hatte sie den Übelkeitsanfall schon wieder überwunden.
    „Nun, ich hätte es genau andersherum versucht: stärke dein Bewusstsein – und übe dich dann in geistigen Abwehrmechanismen.“
    Keeva schien die Idee zu gefallen.
    „Du meinst, ich soll auf aktive Gegenwehr setzen, statt auf passiven Schutz?“
    Theobald nickte.
    „Ja“, sagte er. „Du bist jetzt schon außerordentlich schwer unter Kontrolle zu bringen.“
    Keeva wirkte geschmeichelt und Theobald lächelte leicht.
    „Wenn du deine Konzentrationsfähigkeit verstärkst“, erklärte er weiter, „statt sie zu schwächen, und mentale Übungen durchführst – nun, dann wäre es durchaus möglich, dass du lernst, geistige Eindringlinge auf diese Weise in die Flucht zu schlagen. Zudem wäre eine höhere Aufmerksamkeit in jedem Fall von Vorteil.“
    Keeva dachte nach. Sie blickte in Shanes Richtung, doch der zuckte nur mit den Achseln.
    „Ich weiß weder, wie es ist, übernommen zu werden, noch bin ich selbst in der Lage, jemand anderen zu kontrollieren“, meinte er. „Mich brauchst du also nicht zu fragen.“
    Keeva beugte sich nach vorne und nahm das Glas mit dem misslungenen Trank in die Hand. Sie presste die Lippen zusammen und nickte.
    „Du hast recht“, sagte sie, zu Theobald gewandt. „Einen Versuch wäre es auf alle Fälle wert. Aber unabhängig davon brauchen wir auch eine bessere Ausrüstung.“
    Sie stellte das Glas wieder hin, lehnte sich zurück und deutete auf Shane.
    „Morgen früh reist mein Vater ab und ist für einige Tage nicht mehr in der Stadt. Wir werden die Zeit nutzen und uns aus dem Alchemielabor meiner Familie alles holen, was wir für unsere Forschungen brauchen. Mein Großvater wird sicherlich nichts dagegen haben – und Vater wird es gar nicht bemerken.“
    Shane grinste zustimmend.
    „Fein“, sagte er. „Dann sehe ich dein Elternhaus auch endlich einmal von innen ...“

    *

    Es klingelte an der Tür.
    Aleksander Hakonsen schreckte hoch. Er war auf seinem Sessel im Wohnzimmer eingenickt und brauchte ein paar Sekunden, ehe er realisierte, wo er sich befand. Mühsam rappelte er sich hoch und ging in Richtung Flur.
    Wer das wohl sein mochte, so spät am Sonntag Abend? Es gab nicht viele Personen, zu denen Aleksander noch Kontakt hatte. Und von denen war nur eine einzige darüber informiert, dass er heute aus Norwegen zurückkommen würde: seine Haushaltshilfe Irene. Doch die würde frühestens morgen hier zum Putzen erscheinen.
    An der Haustür angekommen blickte Aleksander daher zuerst durch den Türspion – und sah niemanden.
    „Seltsam“, murmelte er.
    Er entriegelte die Sicherheitskette und öffnete die Tür einen Spalt. Noch immer war niemand zu sehen. Aleksander war gerade dabei, die Tür wieder zu schließen, als sein Blick auf die Fußmatte fiel. Dort stand ein kleines Paket.
    „Nanu?“, sagte er, schob die Tür wieder auf, bückte sich ächzend, hob das Päckchen hoch und betrachtete es neugierig.
    Es war an ihn adressiert, an seine
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