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Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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anzufangen wusste. Unter Dämonenjägern - und in der Dämonenwelt - war Roberts Name ein Begriff.
    Doch was sollte er nun tun? Wenn er jetzt gerade tatsächlich mit einem Dämon sprach – war dieser gefährlich? Oder war er ein Abtrünniger und stand auf der Seite der Menschen? Die Tatsache, dass er Shanes Telefon hatte, konnte ja schließlich alles mögliche bedeuten ...
    „Somit sind Sie Keevas Großvater – und ihr heimlicher Lehrmeister“, sagte Theobald unvermittelt. Es klang, als wenn er lächelte.
    Robert runzelte die Stirn, schwieg aber.
    „Sie haben gute Arbeit geleistet“, sprach der Mann weiter. „Ich habe die Kleine schon in Aktion erlebt, sie ist einfach großartig. Und ehe Sie noch lange darüber rätseln, was Sie nun von mir halten sollen: keine Sorge, ich bin ein Abtrünniger. Ich lebe schon seit über fünfzig Jahren unter den Menschen, freiwillig und gerne. Von mir hat Shane seinen dämonischen Erbteil erhalten - und gleichzeitig habe ich ihm alles beigebracht, was er wissen muss, um gegen Wesen aus meiner früheren Welt zu kämpfen. Sie können mir vertrauen.“
    Robert atmete erleichtert aus. Aus irgendeinem Grund glaubte er, was er soeben gehört hatte. Sicher, der Mann war ein Dämon und konnte lügen – aber etwas in seiner Stimme sagte Robert, dass dem nicht so war. Theobald Truax, der abtrünnige Dämon, sagte die Wahrheit.
    „Danke“, entgegnete Robert ruhig.
    Ein leises, außerordentlich sympathisches Lachen drang durch den Hörer.
    „Gerne“, kommentierte der Dämon, offensichtlich amüsiert.
    Robert musste ebenfalls lächeln. Der Mann gefiel ihm. Er würde ihn gerne kennenlernen. Doch jetzt galt es, zuerst wichtigere Dinge zu regeln.
    „Ich muss unbedingt Keeva erreichen“, erklärte er, „sie geht aber nicht an ihr Handy. Daher wollte ich Shane kontaktieren ... habe stattdessen Sie an den Hörer bekommen.“
    „Mein Enkel hat mir sein Handy gegeben, weil er London für eine Weile verlassen musste“, antwortete Theobald auf die unausgesprochene Frage. „Und ich führe inzwischen für ihn sein Geschäft weiter.“
    Er brauchte nicht zu erklären, worum es dabei ging. Robert Paddock wusste, dass Shane mit Silberschmuck handelte.
    „Und Keeva ist mit ihm zusammen abgereist?“, fragte er.
    Theobald bejahte das.
    „Keeva und er sind vor ungefähr einer halben Stunde zum Bahnhof gefahren. Sie dürften jetzt schon im Zug sitzen. Kann ich Ihnen vielleicht irgendwie helfen?“, fragte der Dämon dann.
    Robert kaute auf der Unterlippe herum und dachte nach. Er hatte das unbestimmte Gefühl, die Wahrheit sagen zu können. Außerdem hatte Mr Truax ja erwähnt, dass er Keeva bereits in Aktion erlebt hatte ...
    „Keeva hatte Streit mit ihrem Vater“, gestand er daher ein, „Und es gibt da etwas, was ich ihr in dem Zusammenhang unbedingt mitteilen muss.“
    Theobald Truax schwieg einen kurzen Moment.
    „Hat das vielleicht etwas mit ihrem Bruder zu tun?“, sagte er dann leise.
    Robert schnappte nach Luft.
    „Was wissen Sie?“, fragte er argwöhnisch. Wusste denn die halbe Welt darüber Bescheid – nur er und Keeva bislang nicht?
    „Es kommen einem eben manchmal Gerüchte zu Ohren“, antwortete Theobald Truax ruhig, „Und ich glaube, wir sollten uns einmal treffen - und darüber sprechen ...“

    *

    Keeva sah auf die am Zugfenster vorbei rauschende Landschaft. Sie hatten London gerade verlassen und die Häuser standen nun nicht mehr so dicht neben den Gleisen.
    „Hast du Hunger?“, fragte Shane und hielt ihr ein Sandwich vor die Nase, das er auf dem Bahnhof gekauft hatte.
    Keeva schüttelte den Kopf.
    „Na gut“, meinte Shane achselzuckend und biss herzhaft ein großes Stück ab.
    Es kann passieren was will, sein Appetit leidet nie, dachte Keeva lächelnd.
    „Magst du darüber reden?“, fragte Shane kurz darauf mit vollem Mund.
    Erneut schüttelte Keeva den Kopf, drehte sich dabei aber zu ihm um. Er schien erleichtert, als er ihr Lächeln wahrnahm, und nickte ihr zu, während er sich weiter dem Sandwich widmete.
    „Es ist nicht so schlimm“, erklärte sie. „Eigentlich bin ich sogar ziemlich froh, dass mein Vater nun Bescheid weiß.“ Sie verzog das Gesicht. „Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass das Gespräch etwas friedlicher abgelaufen wäre ...“
    Sie wandte sich wieder dem Fenster zu. Am Horizont hing die Sonne bereits ziemlich tief und es würde bereits spät in der Nacht sein, bis sie den Lake Distrikt erreichten. Hoffentlich fanden sie auf Anhieb
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