Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
Vom Netzwerk:
Edward erfahren hatte.
    „Wir fahren hin“, sagte sie kurz entschlossen.
    Shane hatte so etwas schon erwartet. Keeva wollte weg aus London, weg von dem Konflikt mit ihrem Vater. Nun, vielleicht war das wirklich eine gute Lösung. Vorerst ...
    Er sprach wieder in das Handy: „Keeva und ich können zu dem Mann fahren, wenn Sie wollen. Und den Kasten zurückholen.“
    Ein Ton der Erleichterung drang durch die Leitung.
    „Gut, das hatte ich gehofft“, sagte der Inspektor. „Wann würdet ihr starten?“
    Shane sah Keeva an.
    „Wann?“, fragte er.
    Sie überlegte nicht lange.
    „Jetzt, sofort!“, sagte sie. „Wir bringen nur noch meine Tasche zu dir – und dann können wir los ...“

    *

    Robert Paddock ging an der Tür zum Antiquitätenladen vorbei. Das Schild 'Heute geschlossen' hing noch hinter dem Glas und er überlegte kurz, ob er sich noch für ein paar Stunden in den Laden stellen sollte, verwarf den Gedanken jedoch gleich wieder. Er war zu müde.
    Langsam stieg er die Treppen zur Haustür hinauf und öffnete sie. Die unvollständige Box der Pandora hatte er unter den Arm geklemmt. Er wollte sie im Alchemielabor deponieren und als er feststellte, dass die Kellertür offen stand, musste er schmunzeln. Wahrscheinlich trieb Keeva sich dort gerade herum und ölte ihre Waffen. Sie hatte sich heute gut geschlagen, fand er, und konnte wirklich stolz auf sich sein. Vorhin, im Auto, hatte sie zwar ein wenig bedrückt gewirkt, doch Robert vermutete, das lag an der Situation mit ihrem Vater.
    Langsam stieg er die steile Treppe zum Keller hinab. Er war nicht einmal bis zur Hälfte gekommen, als ein Ruf von unten erklang.
    „Keeva?“
    Der alte Mann erkannte sofort die Stimme seines Schwiegersohns. Was machte Liam hier? Er sollte doch auf Einkaufstour sein - und sich nicht im Keller aufhalten und nach seiner Tochter rufen. Das konnte nur bedeuten ... verflucht!
    „Nein, ich bin es“, antwortete er und beeilte sich, die letzten Stufen zu nehmen.
    Als er durch die untere Kellertür trat, kam Liam ihm bereits entgegen. Er ging langsam, seine Schultern hingen hinab und sein Gesicht drückte Verzweiflung aus, keine Wut, wie Robert es eigentlich erwartet hätte.
    Das verblüffte ihn. Wann immer er sich Gedanken darüber gemacht hatte, wie sein Schwiegersohn wohl auf die heimliche Ausbildung von Keeva reagieren würde, hatte er einen ausgesprochen wütenden Mann vor sich gesehen. Doch Liam schien eher einem Zusammenbruch nahe.
    „Was ist denn los?“, fragte der alte Mann behutsam. Er stellte die eingewickelte Box auf einen Tisch an der Wand und legte einen Arm um die Schultern des Jüngeren. „Warum bist du nicht unterwegs – und was machst du hier unten?“
    Gequält sah Liam ihn an.
    „Du hast aus Keeva eine Dämonenjägerin gemacht.“
    Es lag kein Vorwurf in dem Satz - und das beunruhigte Robert beinahe noch mehr, als wenn Liam getobt und geschrien hätte. Mit Letzterem hätte er fertig werden können – diese dumpfe Verzweiflung aber bereitete ihm Angst.
    Er führte Liam zu einer lederbezogenen Holzbank in der Ecke des Raumes und setzte sich auf einen Stuhl daneben.
    „Ja, das habe ich“, sagte er dann mit möglichst ruhiger Stimme.
    „Aber warum?“, fragte Liam. „Ich dachte, du bist gegen die Ausbildung von Frauen. Schließlich hast du Rachel ...“ Seine Stimme versagte.
    „Ich habe meine Tochter nicht ausgebildet, genau wie es die Regel von mir verlangt hat“, bestätigte Robert. „Aber ich habe es bereut, glaub mir. Und ich habe meine Meinung darüber geändert. Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass Rachel heute noch leben könnte, wenn sie sich im Dämonenkampf besser ausgekannt hätte.“
    Liam schluckte.
    „Daran habe ich auch schon oft gedacht“, sagte er mit brüchiger Stimme.
    Sanft legte Robert ihm die Hand auf den Arm.
    „Wieso bist du dann gegen eine Ausbildung von Keeva gewesen?“, fragte er seinen Schwiegersohn.
    Dieser holte tief Luft, seine Schultern strafften sich kurz, dann sackte er wieder in sich zusammen. Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar.
    „Du verstehst nicht ...“, begann er, zögerte jedoch, weiterzusprechen.
    „Dann erkläre es mir!“, sagte Robert ernst.
    Liam murmelte etwas Unverständliches vor sich hin.
    „Bitte, Liam“, sagte Robert eindringlich. „Hilf mir zu verstehen, was wirklich dahintersteht.“
    Er glaubte schon, sein Schwiegersohn würde weiterhin nur stumm auf den Boden starren, als dieser den Kopf hob.
    „Damals, vor zehn Jahren,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher