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Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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Rezept hatte sie ihrem Traum ja ein gutes Stück näher gebracht. Leider waren die Nebenwirkungen des Trankes sehr stark gewesen, Keeva hatte sich benommen gefühlt und ihr war danach noch über Stunden hinweg schlecht gewesen. Aber sie waren auf dem richtigen Weg, das spürte sie ...
    Shane hatte endlich auch den letzten Tropfen der Trankkomponente zu dem übrigen Gemisch geschüttet, jetzt war das Gebräu fertig. Die Rauchentwicklung war vorüber und in seiner linken Hand hielt er nun ein volles Becherglas mit einer milchig-braunen Flüssigkeit.
    „Sieht aus wie Milchkaffee“, meinte er schmunzelnd.
    Keeva seufzte.
    „Ja“, meinte sie. „Aber ich befürchte, dass es nicht annähernd so gut schmecken wird.“
    Der Trank, den sie vor ein paar Tagen getestet hatte, hatte das Aroma von ranzigem Fett gehabt – mit einem deutlichen Nachgeschmack von Terpentin. Doch das war ein geringer Preis für das, was sie sich davon erhoffte. Keeva würde alles schlucken, mochte es noch so ekelhaft schmecken, Hauptsache, sie wäre damit endlich immun gegen die Kontrolle durch einen höheren Dämon.
    Shane nahm ein Schraubglas aus dem Regal, füllte den fertigen Trank hinein und verschloss das Glas. Dann machten sie sich daran, die benutzten Utensilien zu reinigen. Sie befanden sich in der kleinen Küche seines Appartements. Keeva bedauerte es, dass sie nicht das perfekt ausgestattete Alchemielabor im Keller ihres Elternhauses nutzen konnten - doch die Gefahr, entdeckt zu werden, war einfach zu groß. Ein weiteres Manko dieser für sie immer unerträglicher werdenden Situation.
    „Demnächst wird mein Vater London für ein paar Tage verlassen“, erzählte sie Shane. „Er will einige Auktionen im Umland besuchen“ - Liam McCullen führte ein kleines Antiquitätengeschäft und besuchte häufiger Haushaltsauflösungen oder Auktionen, um an neue Ware zu kommen - „und in dieser Zeit könnten wir eigentlich das Labor im Keller benutzen, von dem ich dir schon erzählt habe.“
    Shane nickte.
    „Das wäre auf alle Fälle sinnvoll“, sagte er. „Vielleicht könnten wir auch ein paar der Apparaturen hierher bringen. Mit der jetzigen Ausrüstung können wir ja nicht einmal die verwendeten Zutaten ausreichend genau abmessen. Mal angenommen, wir finden tatsächlich eine wirksame Rezeptur - dann könnte es durchaus passieren, dass wir sie nicht mehr nachmischen können, weil unsere Unterlagen zu ungenau sind. Das wäre doch schrecklich.“
    Keeva nickte düster. Sie war sich dieser unangenehmen Möglichkeit bewusst, verdrängte sie aber momentan lieber aus ihren Gedanken.
    „Lass uns erst einmal hoffen, dass wir überhaupt erfolgreich sind“, meinte sie voller Optimismus. „Wenn wir wissen, dass es eine wirkungsvolle Formel gibt – nun, dann schaffen wir es auch, sie zu reproduzieren, irgendwie. Wann hat dein Großvater denn Zeit für uns?“
    „Heute Abend“, erwiderte Shane.
    Gut, dachte Keeva. Sie hoffte nur, dass es ihr dieses Mal nicht ganz so schlecht gehen würde ...

    *

    Müde schloss Aleksander Hakonsen die Tür seiner kleinen Wohnung auf.
    Das Appartement befand sich in einem eher ruhigen Bezirk im Osten Londons, der Flughafen Heathrow wiederum lag genau auf der anderen Seite der Riesenstadt, im Westen. Daher hatte der alte Mann gerade ziemlich genau zwei Stunden in der - wie üblich vollkommen überfüllten – Tube, der Londoner U-Bahn, hinter sich gebracht. Glücklicherweise hatte er wenigstens einen Sitzplatz ergattern können, doch trotzdem war er erleichtert, nun daheim zu sein.
    Er lebte hier schon seit vielen Jahren. Das Klima in England war deutlich milder als das in Skandinavien, seine durch das Alter angegriffene Gesundheit war dafür dankbar. Anfangs war er mindestens dreimal im Jahr in seine frühere Heimat gereist und hatte seine Enkeltochter und deren Familie besucht. Doch in letzter Zeit strengten ihn diese Reisen zunehmend an – und die Zeiträume dazwischen waren daher immer länger geworden.
    Heute Morgen, bei seiner Abreise, hatte Malin natürlich wie üblich gefragt, wann sie sich denn wiedersehen würden. Aber Aleksander hatte ihr kein konkretes Datum nennen können. Er wusste nicht, wann er das nächste Mal reisen würde. Er hoffte allerdings, nicht allzu bald ...
    Erschöpft ließ er sich auf den Sessel im Wohnzimmer fallen und betrachtete nachdenklich die große Reisetasche, die er einfach mitten im Zimmer abgestellt hatte. In ihr befanden sich die beiden Schatullen, fest eingewickelt in ein
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