Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
irgendwelche Kerle für die Blicke zu verprügeln, die sie Camille zuwerfen. Gewöhn dich daran. Deine Frau sieht scharf aus, und das fällt eben auch anderen auf.«
    »Smoky, nun hör schon auf. Trillian hat recht. Finde dich endlich damit ab und lass es gut sein«, grummelte Iris. »Und es ist nicht meine Schuld, dass meine Morgenübelkeit den ganzen Tag lang dauert!« Sie wirkte verletzt, und Camille ging zu ihr, drückte sie kurz an sich und setzte sich dann auf Smokys Schoß. Sein Haar hob sich, streichelte ihre Schultern und schlang sich um ihre Taille.
    »Mit
der
Reaktion hat der Gentleman sicher nicht gerechnet.« Shade lachte.
    »Ich weiß nicht, ob man ihn wirklich als Gentleman bezeichnen kann.« Camille berichtete, was der Striptänzer ihr über die Tinktur und den Laden erzählt hatte. »Für mich klingt das nach Hexerei. Gefällt mir gar nicht.«
    Ich wollte gerade etwas sagen, als das Telefon klingelte. Yugis Stimme drang leicht hallend an mein Ohr.
    »Delilah?« Yugi war Chases rechte Hand beim AETT  – in der Zentrale der Anderwelt-Erdwelt-Tatort-Teams. Und er klang so hektisch, dass ich ihn kaum verstehen konnte. »Bitte, wir brauchen euch hier,
sofort.
Vor allem Sharah und Chase. Wir haben einen Notfall.«
    »Was ist passiert?« Ein ungutes Gefühl im Bauch sagte mir, dass wir jetzt nicht in der Verfassung waren, mit irgendetwas so Dringendem fertig zu werden.
    »Es gab einen Bombenanschlag auf den ÜW -Gemeinderat. Vier Tote wurden bisher bestätigt, und zwei Opfer liegen auf der Intensivstation. Wir wissen nicht, wie viele Leute überhaupt in dem Gebäude waren. Die Rettungsteams können erst rein, wenn das Entschärfungskommando grünes Licht gibt. Kommt alle her.
Schnell.
«
    Ich legte auf, starrte hilflos das Telefon an und fragte mich, ob unter den Toten auch Freunde von uns waren. Und mir wurde bewusst, dass wir trotz diverser Feiern in unserem Privatleben jederzeit auf Abruf bereitstanden. Es würde nie wieder einen einzigen Augenblick geben, in dem wir uns vollkommen entspannen konnten – nicht, ehe wir die Dämonen zurückgeschlagen und Schattenschwinge und Konsorten endgültig aufgehalten hatten. Und auch dann … gab es allein auf dieser Welt noch Grauen genug zu bekämpfen.
    »Seht zu, dass ihr irgendwie nüchtern werdet«, sagte ich laut und legte das Telefon in die Ladestation. »Sofort. Es gibt Arbeit für uns. Und die kann nicht bis morgen warten.«

[home]
    Kapitel 2
    I m Wohnzimmer herrschte plötzlich Stille. Ich holte tief Luft und begann, Befehle zu bellen. »Smoky, Shade – ihr seid nüchtern, aber Smoky wird ein Auto nicht mal anrühren.«
    »Ich kann fahren«, protestierte er, doch ich schüttelte den Kopf.
    »Na klar, und ich kann Rauch und Feuer spucken. Netter Versuch.« Ich warf Shade meinen Autoschlüssel zu. »Du fährst meinen Jeep und nimmst Vanzir, Roz und mich mit. Menolly, du bist auch nüchtern. Du kannst Camille und ihre Männer in ihrem Auto fahren.«
    Iris meldete sich zu Wort. »Bruces Fahrer könnte Chase und Sharah hinbringen. Aber irgendjemand muss hierbleiben. Jemand, der nicht sturzbetrunken ist.«
    »Ja, stimmt … Okay, Smoky, du bleibst hier bei Iris und den anderen. Falls es Ärger gibt, wirst du schon damit fertig.«
    »Alles klar.« Er blinzelte, und das Lächeln schwand aus seinem Gesicht. Seit sein Vater Camille entführt hatte, war die Sicherheit unseres Anwesens dank Smoky in völlig neue Dimensionen gestiegen. Wir lebten jetzt praktisch in einem Hochsicherheitssperrgebiet.
    »Verdammt, gibt es irgendeine Möglichkeit, den Alkohol schneller loszuwerden?« Ich wollte nicht betrunken da reingehen. Und ich hatte das Gefühl, dass wir von jetzt an bei Partys nicht mehr viel trinken würden. Jedenfalls nie alle auf einmal.
    Iris blinzelte. »Da kann ich helfen – ich habe ein Kraut, das Wunder wirkt, aber der Kater morgen früh wird nicht schön.«
    »Uns bleibt nichts anderes übrig. Können wir das alle einnehmen?« Es war mir völlig egal, ob wir morgen früh alle über der Schüssel hingen. Heute Nacht mussten wir fit sein.
    »Nicht alle. Aber du, Camille, Shamas, Trillian, Sharah … Rozurial könnte es auch helfen, da er ja zu den Feen gehörte, ehe er in einen Inkubus verwandelt wurde. Bei Morio oder Vanzir dagegen würde ich es ungern ausprobieren. Und bei Nerissa bin ich nicht sicher.«
    »Dann her damit. Shade braucht nichts. Nerissa kann hierbleiben, also lass sie in Ruhe ausnüchtern, wenn wir weg sind. Bleiben noch Vanzir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher