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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond
Autoren: Yasmine Galenorn
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dann auf mich. »Tja, jedenfalls bis heute Abend. Das Zeug brennt ein bisschen, aber he, der Sex ist damit auch besser.«
    Er klang ein wenig hoffnungsvoll, doch Camille entließ ihn mit einer deutlichen Geste.
    Der Barkeeper warf uns böse Blicke zu, also sammelte Menolly die Geschenke ein, Nerissa übernahm die kleine Torte, und Camille stützte mich. So stolperten wir hinaus zu unserer Limousine. Tony wartete auf dem Parkplatz auf uns. Er öffnete die Tür, und wir krabbelten in den Wagen.
    Nerissa setzte sich mit der Torte zu ihm nach vorn, Camille und Iris auf eine der langen Rücksitzbänke, und Menolly, Sharah und ich ihnen gegenüber. Wir machten uns auf den Weg nach Hause, wo wir weiterfeiern konnten, ohne noch irgendjemandem den Abend zu verderben.
     
    Wir stiegen gerade rechtzeitig aus der Limousine, um zu sehen, wie Vanzir und Roz sich im Garten gegenseitig durch die Luft schleuderten. Beide waren nur mit einer Hose bekleidet, glänzten vor Öl und waren offenbar mit einer Art griechisch-römischem Ringkampf beschäftigt.
    »Was zum …?« Camille starrte sie an und schüttelte den Kopf.
    »Ich will es gar nicht wissen.« Mir dröhnte der Kopf. Anscheinend bekamen mir die Zuckenden Zombies nicht sonderlich gut. Mit halb zusammengekniffenen Augen bemerkte ich Bruce, der stolpernd einen Hund verfolgte – der sah Speedo, dem Basset der Nachbarn, verdächtig ähnlich. Er trug ein Paar Häschenohren. Also, Bruce, nicht Speedo.
    »Um Himmels willen, wie viel die wohl getrunken haben?«
    »Keine Ahnung, aber wir haben zwei Drachen auf dem Dach.« Camille deutete auf Smoky und Shade, die auf dem Dach saßen und die Beine baumeln ließen. Die beiden wirkten nicht gerade vertraut, aber ausnahmsweise stritten sie einmal nicht, sondern unterhielten sich. Ein Haufen Steine in der Nähe der vor dem Haus geparkten Autos sagte uns, dass sie wohl eine Art Drachen-Murmelspiel gespielt hatten. Wenigstens waren dabei keine Windschutzscheiben zu Bruch gegangen.
    Wir wankten ins Haus und fanden Cousin Shamas, Morio und Chase im Wohnzimmer beim Pokerspielen vor. Fast die ganze Tischplatte war mit Münzen und Dollarscheinen bedeckt, und offenbar zog Chase den beiden anderen gerade die Unterhosen aus. Leere Flaschen – Nebelvuori-Branntwein, Elquanever Wein und irischer Whiskey – lagen im ganzen Raum verstreut. Es stank so nach Zigarrenrauch, dass ich mich auf der Stelle hätte übergeben können, und ich sah, dass auch Camille die Nase rümpfte. Sie riss erst einmal das Fenster auf, um ein wenig zu lüften.
    »Schatz, du bist zu Hause!« Morio schielte zu Camille empor. Er stand auf, stolperte und landete bäuchlings zu ihren Füßen, wo er einfach liegen blieb und mit den Riemchen ihrer Schuhe spielte.
    »Und du bist betrunken.« Sie brachte ihre Füße in Sicherheit.
    »Meinst du?« Morio rülpste, rappelte sich auf und schlang einen Arm um Camilles Schultern und den anderen um Menollys. Camille warf Menolly einen Blick zu, die sich daraufhin hastig aus Morios Umarmung wand. Er unterlag immer noch dem Band, das zwischen den beiden entstanden war, als er etwas von ihrem Blut injiziert bekommen hatte. Menolly hingegen schien es abgeschüttelt zu haben … oder tat zumindest so.
    »Ihr seid
alle
betrunken.« Ich drehte mich um, als Shade und Smoky hinter uns hereinkamen, die Bruce zwischen sich mitschleppten. »Na ja, die beiden da vielleicht nicht, aber, du meine Güte …«
    Die zwei Drachen wirkten halbwegs nüchtern, aber wahrscheinlich musste schon ein ganzes Fass von irgendetwas Hochprozentigem her, um einen Drachen betrunken zu machen.
    Smoky nahm Nerissa den Kuchen ab und brachte ihn in die Küche. Er kehrte mit Trillian zurück, der die Nase in ein Buch gesteckt hatte. Nach einem einzigen Blick auf Iris’ gequälte Miene legte Trillian das Buch weg, ging wieder in die Küche und kam gleich darauf mit einer Packung Cracker und einem Ginger Ale zurück. Lächelnd nippte sie an der Limonade.
    Während wir es uns mit den Jungs im Wohnzimmer gemütlich machten, beging Iris den Fehler, ihnen von dem Stripper zu erzählen.
    Smoky beugte sich mit wirbelnden Augen vor. »Du hast zugeschaut, wie ein anderer Mann sich zu eurer Unterhaltung ausgezogen hat?« Er funkelte Camille an.
    »Beruhig dich. Iris hat ihn vollgekotzt, und damit war die Stimmung dahin.«
    Trillian schnaubte. »Du hast Glück, dass wir in der Erdwelt leben und nicht drüben in der Anderwelt. Dort wärst du Tag und Nacht damit beschäftigt,
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