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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond
Autoren: Yasmine Galenorn
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hatte wieder meine volle Aufmerksamkeit, als er seinen Hosenbund packte – und einfach so flog die ganze Uniformhose beiseite.
    Jetzt trug er nur noch einen eng anliegenden Tanga, der nichts mehr der Vorstellungskraft überließ. An den Seiten und vorn glitzerten kleine Fransen daran, und nun bewegte er sich mit kreisender Hüfte auf Iris zu, die mit weit aufgerissenen Augen auf das starrte, was da kam.
    Ich starrte auch dorthin, aber plötzlich wurde mir bewusst, dass meine Aufmerksamkeit nicht mehr dem Stripper selbst galt, sondern diesen Fransen. Die sahen aus, als könnte man wunderbar damit spielen – o ja, danach hauen, daran zerren, reinbeißen und …
    Ehe ich mich zurückhalten konnte, verwandelte ich mich vor aller Augen dort am Tisch. Ein paar schrille Schreie waren zu hören, doch die meisten Leute lachten. All das war mir egal, ich stürzte mich auf das Objekt meiner Begierde. Diese Fransen – diese herrlichen glitzernden Fäden, die da baumelten und wackelten, unwiderstehlich … Ich hatte nur noch eines im Kopf: mir so ein Ding schnappen und damit herumtoben.
    »Delilah! Nein!«, schallte Camilles Stimme über den Tisch, aber die Fransen waren zu hübsch und wackelten zu toll. Ehe ich mich versah, hatte ich den Stripper am Oberschenkel gepackt, hing an seinem Tanga und zupfte mit den Zähnen an den Fransen.
    »Was zum … Wo kommt denn die Katze her?« Der Kerl schien von meinem Jagderfolg nicht so begeistert zu sein wie ich. Als er zurückwich, zerrte ich noch fester.
    Menolly packte mich um den Bauch und versuchte mich von ihm wegzuziehen. Ich war wild entschlossen, diese Fransen mitzunehmen – das war
mein
tolles Spielzeug, verdammt! –, und verbiss mich mit aller Kraft darin.
    Rrrratsch
 … und der Tanga gab nach. Triumphierend schüttelte ich das fransige Ding und begann zu schnurren. In Erwartung eines dicken Lobs blickte ich zu Menolly auf. Mir zu sagen, wie toll ich das gemacht hatte, war ja wohl das Mindeste.
    Der Stripper fiel bei dem Versuch, meinen Krallen zu entkommen, vornüber und Iris beinahe auf den Schoß, doch er konnte sich noch an der Tischkante abfangen. Iris starrte den nun nackt herabhängenden Penis an, der wenige Fingerbreit vor ihrem Gesicht baumelte. Zuerst wirkte sie völlig fasziniert – dachte ich zumindest in meinem etwas wirren Katzenhirn. Doch dann öffnete sie den Mund, um etwas zu sagen, hustete stattdessen erstickt, und im nächsten Moment erbrach sie sich auf des Strippers Kronjuwelen.
     
    Von da an ging es steil bergab. Der Abend war nach diesem Vorfall einfach nicht mehr zu retten. Während der Stripper sich angewidert mit einem Tuch säuberte, das der Barkeeper ihm gebracht hatte, schaffte ich es, mich so weit in den Griff zu kriegen, dass ich mich zurückverwandeln konnte. Angetrunken und mit dem Geschmack eines schweißgetränkten Tangas im Mund, räusperte ich mich und bemühte mich, nicht allzu stark zu schwanken.
    Iris wischte sich zutiefst verlegen und beschämt den Mund. Sharah und Menolly kümmerten sich um den Stripper – ich sah ein paar zusätzliche Scheinchen die Hände wechseln. Camille trat auch hinzu.
    »Mann, du hast irgendeinen Glamour am Laufen. Streite es gar nicht erst ab – so etwas spüre ich kilometerweit. Aber du bist ein Vollblutmensch. Also, wie geht das?« Ihre Stimme war leise, aber ich konnte sie gerade noch verstehen.
    Er riss den Kopf hoch und starrte sie an. »Süße, ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Komm mir nicht so, Schätzchen. Du hast keine Ahnung, mit wem du es hier zu tun hast. Ich will nur wissen, woher du diesen Trank hast, oder was immer das ist. Wenn du mir die Wahrheit sagst, sind noch mal fünfzig extra für dich drin. Und ich werde es merken, wenn du mich belügst.« Sie zückte ihr Portemonnaie und wedelte ihm mit einem Fünfzigdollarschein vor der Nase herum.
    Er zögerte und räusperte sich. Ich gab mir Mühe, mich auf seine Antwort zu konzentrieren, aber es fiel mir schwer, denn die Cocktails und die Gestaltwandelei und die Erregung dieser wackelnden Fransen hatten mich ganz schön durcheinandergebracht.
    Gleich darauf zuckte der Stripper mit den Schultern. »Ach, zum Teufel. Was soll’s? Ich habe das Zeug aus einem kleinen Laden im Süden von Seattle. Alchemy heißt er, und da haben sie mir gesagt, wenn ich vor einem Auftritt drei Tropfen davon auf meinen Schwanz streiche, würde ich mehr Trinkgeld bekommen. Und die hatten so was von recht.« Er warf einen Seitenblick auf Iris,
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