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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond
Autoren: Yasmine Galenorn
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toll aus, alle beide. Sharah treffen wir im Club. Also, ziehen wir los und überlassen den Jungs das Haus. Trillian hat mir erzählt, dass sie die Hausbar bis obenhin gefüllt haben, aber von einer Stripperin hat er nichts gesagt … Würde mich nicht überraschen, wenn sie am Ende die halbe Nacht vor dieser verdammten Xbox verbringen.«
    Unsere übernatürlichen Liebhaber und Gefährten hatten eine absurde Sucht nach Videospielen entwickelt. Es war schon ulkig, zwei ausgewachsenen Dämonen beim Daddeln am jeweils neuesten Xbox-Hit zuzuschauen, aber sie betrieben das mit besessenem Ernst.
    »Was ist mit Maggie? Wer kümmert sich um sie?«
    »Keine Sorge um euer Gargoyle-Baby. Hanna passt auf sie auf. Maggie ist ganz vernarrt in sie.« Iris schnappte sich ihre Handtasche. »Ich bin so weit.«
    »Dann gehen wir.« Camille drapierte die Stola um ihre Schultern. »Bruce überlässt uns seine Limousine samt Fahrer. Meine Damen, die Kutsche steht bereit.«
    »Endlich ziehen wir mal nicht los, um uns mit irgendwelchen Ungeheuern zu prügeln.«
    Im Gehen spähte ich über die Schulter zurück zu den Jungs. Sie schauten ganz unschuldsvoll drein, aber was ein Inkubus, ein Dämon, ein irischer Kobold, ein Drache, ein VBM (Vollblutmensch), ein Svartaner und ein Halbdrache (halb Schattenwandler) alles anstellen könnten, vermochte ich mir nicht einmal vorzustellen. Ohne unser wachsames Auge sich selbst überlassen, rechnete ich durchaus damit, dass wir bei unserer Rückkehr eine Ruine vorfinden könnten.
    Iris hatte wohl meine Gedanken gelesen, denn als wir die Vordertreppe hinunterliefen, brummte sie: »Ich hoffe nur, dass Hanna diese Männer im Zaum halten kann.«
    »Hanna ist zäh und mutig, aber ob sie so mutig ist, weiß ich auch nicht.« Camille wies mit einem Nicken auf die Limousine. »Bruces Fahrer heißt Tony. Wir sollten ihm heute Abend ein fettes Trinkgeld geben. Auf geht’s, meine Damen. Iris, das ist deine letzte Nacht als freie Frau, also lassen wir es ordentlich krachen.«
    »Solange mein Abendessen nur bleibt, wo es ist«, erwiderte Iris.
    Wir staksten durch den schmelzenden Schnee – endlich war der Frühling im Anmarsch, und obwohl es noch kalt war, hatte sich der Großteil des reichlichen Schnees in Matsch und stehende Pfützen verwandelt. Tony stieg aus dem Wagen, um uns die Türen zu öffnen.
    Die Limousine war luxuriös, der Fond groß genug für sechs Personen. Ich schob meine Sorgen für heute Abend beiseite. Es würde schon nichts schiefgehen. Morgen war Valentinstag – und Iris’ Hochzeit. Die Götter mussten doch dieses eine Mal Gnade walten lassen, oder?
     
    Der Zuckende Zombie wurde dem Hype gerecht, bis auf den albernen Namen. Der Club war nicht gerade eine Edeldisco, aber hier steppte der Bär. Die Besitzer, ein Feenpärchen aus der Anderwelt, hatten den Laden nach einem Cocktail benannt, der Spezialität des Hauses. Ich wollte unbedingt feststellen, ob der Drink so gut war, wie ich gehört hatte.
    Wir schoben uns durchs Gedränge. »Glaubt ihr, wir kriegen noch einen Tisch?« Ich beobachtete die Menge auf der Tanzfläche. Die meisten Gäste waren Frauen, und auf einmal hatte ich den Verdacht, dass Menolly und Nerissa uns eine Kleinigkeit verschwiegen hatten. »He, ist das eine Lesbenbar? Nicht, dass ich was dagegen hätte, aber …«
    »Nicht direkt. Und wir haben den großen Tisch ganz hinten, den sie nur für Partys reservieren, also entspann dich.« Menolly drängelte voran, und gleich darauf kamen wir an der Bar vorbei. Sie zwinkerte dem Barkeeper zu, der wie ein ganz normaler, stämmiger Kerl wirkte – allerdings spürte ich, dass er ein Werwesen war. Er wies auf den großen Tisch, über dem Luftballons schwebten. Mit
baumelnden
Bändern. Ich starrte sie einen Moment lang an. Das Kätzchen in mir begann zu zappeln, es wollte herauskommen und spielen, doch ich bezwang meine Instinkte und wandte mich zu Camille um.
    »Luftballons? Bänder? Hältst du das für klug, wenn ich dabei bin?«
    Sie schnaubte. »Kannst du dich denn nicht mal einen Abend lang beherrschen? Manchmal glaube ich, du benutzt deine Werkatzen-Seite als Vorwand dafür, dich danebenzubenehmen. Also sei ein braves Kätzchen, Delilah, und fang hier nicht an zu randalieren.«
    Wir rutschten auf der Sitzbank um den Tisch herum, bis alle Platz hatten. Eine vertraute Stimme drang durch den Lärm, und Sharah drängte sich zu uns durch, eine große silberne Schachtel mit rosa Geschenkband in Händen. Sie hatte sich das blonde
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