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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst
Autoren: Kim Landers
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Zigeunerkleidung und mit diabolischem Grinsen auf den Lippen aus dem Nichts auftauchte. Daniela war wütend auf sich, weil sie sein Kommen nicht eher gewittert hatte.
    Ein Gefolgsmann Drazices, dessen Namen ihr entfallen war. Sofort stellte Daniela sich schützend vor den Jungen und zog das Kurzschwert aus der Scheide, die an ihrem Schenkel befestigt war.
    „Soll ich mich jetzt etwa fürchten, Weib?“ Der Vampir legte den Kopf in den Nacken und lachte schallend. Es juckte Daniela in den Fingern, ihm für seine Überheblichkeit eine Lektion zu erteilen. Er sah er in ihr nur die Sterbliche und glaubte, leichtes Spiel zu haben. Oft hatte sich ihr menschlicher Geruch als Vorteil erwiesen, weshalb kein Vampir bei ihr ebenbürtige Fähigkeiten vermutete.
    Der Kerl vor ihr war erst kürzlich in Prag eingetroffen, ein Frischling in Drazices Gefolge.
    Der Junge krallte sich an ihrer Jacke fest.
    „Dir wird das Lachen noch vergehen!“ Daniela schwang das Kurzschwert vor seiner Nase, ließ es geschickt auf der Handfläche um die eigene Achse drehen, bis ihre Finger zuklappten und sich fest um den Schaft schlossen. Der Vampir zeigte sich von ihrer Geschicklichkeit unbeeindruckt.
    „Ganz nett.“ Er grinste breit.
    Daniela spähte flüchtig zu dem alten Stadtpalais hinüber. Im fahlen Licht der Straßenlaterne erkannte sie die eiserne Tür, die zum Keller und durch eine Geheimtür zu den Katakomben führte. Im Geist überschlug sie die Entfernung und kalkulierte die Chancen für den Jungen. Wenn es ihr gelang, den Vampir abzulenken, verblieb dem Jungen genügend Zeit, die Tür zu erreichen. Malvina und die anderen würden ihn hören und ihm zu Hilfe eilen. Jedenfalls hoffte sie das.
    „Komm her, Bürschchen, es hilft dir nichts, dich hinter einem Weiberrock zu verstecken. Ich erledige euch beide, so oder so. Ich schmecke bereits euer Blut auf meiner Zunge.“
    Kaum hatte er das ausgesprochen, sprang er mit vorgestreckten Armen nach vorn, um Daniela zu packen. Aber er hatte nicht mit ihrer Schnelligkeit und Wendigkeit gerechnet und sah verblüfft auf die leere Stelle, an der sie und der Junge eben gestanden hatten. Die Miene des Vampirs verzerrte sich zu einer wütenden Fratze.
    „Wer bist du?“ Seine Stimme klang verzerrt wie die eines Vampirs, der einen Schattendämon in sich trug.
    Zu ihrer Erleichterung bemerkte Daniela, dass er sich nur einer besonderen Sprachfähigkeit bediente, die manche Vampire besaßen und kein blaues Feuer in seiner Iris schimmerte, das den Dämon verriet.
    „Das musst du schon selbst herausfinden, Vampir.“
    Sie wandte den Kopf leicht zur Seite und raunte dem Jungen zu: „Siehst du die eiserne Tür dort drüben?“
    „Was redet ihr da von einer Tür?“ Der Vampir setzte erneut auf sie zu, aber Daniela war schneller.
    „Renn dorthin. Klopfe. Man wird dir helfen. Auf mein Kommando rennst du los“, flüsterte sie dem Jungen zu.
    Er nickte.
    „Jetzt habe ich aber genug!“, brüllte der Vampir und seine weißen Fänge blitzten gefährlich auf.
    Im gleichen Moment schubste Daniela den Jungen beiseite.
    „Jetzt!“ Sofort verstand er, wirbelte herum und raste auf die Eisentür zu.
    Der Vampir setzte nach, doch Daniela warf sich dazwischen und stoppte ihn.
    Sie holte mit dem Kurzschwert aus, um den Kopf des Vampirs mit einem einzigen Hieb abzutrennen. Aber ihr Gegner wich dem Schlag aus und spurtete an ihr vorbei, um den Jungen einzuholen. Sie zog einen Riemen aus dem Lederbeutel an ihrem Gürtel. Mit einem Satz sprang sie dem Vampir in den Rücken und brachte ihn zu Fall. Er schlug der Länge nach auf das Kopfsteinpflaster.
    Sie schlang den ledernen Riemen um seinen Hals und zog zu. Während die eine Hand den Riemen hielt, hangelte ihre andere nach dem Kurzschwert und drückte es gegen sein Genick. Das Leder schnitt sich in seine Haut. Dunkelrotes, fast schwarzes Blut quoll hervor.
    „Ich rate dir, dich nicht zu bewegen oder mein Schwert trennt deinen Kopf vom Rumpf. Dann ist es vorbei mit dem ewigen Leben.“
    Sein Fäulnisgeruch war ekelerregend. Wie gut, dass das der menschlichen Nase entging, sonst würden sich die Menschenfrauen angewidert von den Vampiren abwenden, anstatt ihnen in die Arme zu sinken. Der Vampir zuckte, zappelte und bäumte sich auf. Er fauchte und versuchte, sie abzuschütteln, aber sie umklammerte den Riemen mit aller Kraft.
    Bevor der Junge die Tür öffnen konnte, wurde er von zwei Vampiren eingekeilt, die ihn lüstern taxierten. Die Angst ließ Daniela kurz
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