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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst
Autoren: Kim Landers
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Malvinas Stimme schwappte in ihr Bewusstsein.
    „Ich muss ihn finden.“ Sie ballte die Hände zu Fäusten.
    „Du machst mir Angst“, mischte Hana sich ein, die sie mit großen Augen ansah.
    „Daniela, mit dem Schattendämon in seinem Körper ist er unbesiegbar. Jag ihm nicht mehr nach. Wenn er dich erwischt, wird er dich wie eine Fliege zwischen seinen Fingern zermalmen und dir das Blut aussaugen. Vergiss deine Rache. Es macht deine Eltern und Schwester nicht wieder lebendig.“
    Daniela schwieg. Was wusste Malvina schon, wie schmerzlich sie all die Jahre ihre Familie vermisst hatte. Es saß wie ein Stachel in ihrer Brust, der sich immer tiefer bohrte, wenn Drazices Name fiel.
    „Wir müssen den Jungen bis Sonnenaufgang verstecken. Die Vampire waren hinter ihm her, als ich beim Zigeunerlager gewesen bin.“ Daniela deutete auf den Jungen, der abseitsgestanden und zugehört hatte.
    „Tu nichts, was du später bereust“, appellierte Malvina.
    „Drazice ist nicht mehr lange hier“, mischte der Zigeunerjunge sich ein.
    Die Köpfe der Dceras flogen zu ihm herum.
    „Woher willst du das wissen?“, fragte Malvina und stellte sich mit strenger Miene vor ihn.
    „Weil er das einer der Huren erzählt hat.“
    „Warum sollte er das ausgerechnet einer Dirne erzählen?“ Hana trat neben Malvina und sah den Knaben misstrauisch an. Sie vertraute keinem Fremden, selbst einem Kind nicht.
    „Ich habe es nur gehört. Es hieß, er wollte in die Karpaten reisen, zu einem Fürsten namens cel Bâtrân.“
    Der Junge fuhr sich mit der Hand durch sein schmutziges Gesicht. Sein Blick war offen und was er über Drazice gesagt hatte, weckte Danielas Neugier. Sie wollte mehr erfahren und hob zu einer Frage an. Diesmal kam Malvina ihr zuvor.
    „Valerij cel Bâtrân?“, fragte sie.
    Der Junge nickte. „Ich glaube, das war der Name.“
    Malvina kratzte sich am Kopf und stieß geräuschvoll den Atem aus. Hinter ihrer gerunzelten Stirn arbeitete es offensichtlich.
    „Kennst du den etwa?“, wandte Daniela sich an ihre Gefährtin. Diesen Namen hatte sie nie zuvor aus Malvinas Mund gehört. Es erstaunte sie, dass die Gefährtin diesen Vampir zu kennen schien.
    „Das wäre zu viel gesagt. Habe nur von ihm gehört durch die Zigeuner. Er ist einer der mächtigsten Vampire weit und breit. Die cel Bâtrâns gehören zu einem uralten Clan gebürtiger Vampire. Liliths leibliche Kinder.“
    Daniela horchte auf, weil in Malvinas Stimme eine Spur Ehrfurcht schwang.
    „Das hört sich fast so an, als müsste man vor diesem Blutsauger auf die Knie sinken?“ Es war ihr egal, ob von Geburt an ein Vampir oder ob verwandelt. Sie hasste sie alle.
    Malvina zuckte leicht zusammen und funkelte Daniela wütend an.
    „Natürlich nicht, aber die sind besonders gefährlich. Sie verfügen über Kräfte, die nur Schattendämonen übertreffen könnten.“
    „Diese Kreaturen verdienen es nicht, dass man auch nur mit einem Hauch Ehrfurcht von ihnen spricht.“
    Wenn sie nur an Drazice dachte. Und die anderen waren auch nicht besser als er, mal mehr oder weniger verschlagen und blutrünstig.
    „Der Hass auf Drazice beherrscht dich, Daniela. Lass nicht zu, dass es in deinem Herzen keinen Platz mehr für Liebe gibt.“
    Liebe? Daniela hatte dieses Gefühl fast vergessen. Es war mit ihrer Familie gestorben und lebte nur noch in ihrer Erinnerung. Aber Malvina stimmte sie nachdenklich. Sie schluckte gegen den plötzlichen Kloß an, der sich in ihrer Kehle festgesetzt hatte.
    „Der Hass darf niemals stärker sein als die Liebe.“
    Malvina klopfte ihr auf die Schulter, bevor sie sich abwandte und die Silberpflöcke aus den Aschehaufen sammelte.
    Den Letzten hielt sie länger in der Hand und betrachtete ihn nachdenklich.
    „Drazice wird den Tod an seinem Günstling rächen wollen. Wir müssen besonders wachsam sein.“
    Sie stopfte den Pflock in den Lederbeutel an ihrem Gürtel.
    „Wie bist du an den Knaben geraten?“
    Daniela schilderte in knappen Worten von ihrem Erlebnis beim Zigeunerlager und der Flucht. Sie rechnete mit Malvinas Tadel, weil sie allein gegangen war und den Zigeunerjungen hierhergebracht hatte. Aber die Anführerin schwieg.
    „Der Junge kann bis Sonnenaufgang bei uns bleiben, aber dann muss er gehen. Er ist ein Risiko. Die Bluthuren werden uns warnen, wenn Drazice einen Angriff plant“, sagte Malvina nach einer Weile.
    „Bist du sicher, dass sie nicht zu beiden Seiten Wasser tragen? Schließlich werden sie von den Blutsaugern für ihre
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