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Kannst du mir verzeihen

Kannst du mir verzeihen

Titel: Kannst du mir verzeihen
Autoren: Sarah Harvey
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alles für seine große Liebe ...«
    Â»Seine große Liebe?«
    Er wusste, dass von seiner Erwiderung sehr viel abhing.
    Â»Das weißt du doch ...« Er schloss die Augen. »Du hast mir so gefehlt.«
    Die Worte taten ihr weh. Sie wurde wütend. Aber nicht auf ihn.
    Er hockte sich vor sie, griff nach den Armlehnen des Stuhls und sah sie an.
    Â»Du weißt, dass ich dich liebe, dass ich dich immer geliebt habe. Wir können das zusammen durchstehen, Hanny, gemeinsam sind wir doch stark ...«
    Sie sah ihn an.
    Und wusste endlich etwas zu sagen.
    Â»Das hatte ich auch gedacht, aber dann sind wir an einer so kleinen Hürde gescheitert.« Sie biss sich auf die Lippe. » Ich bin an einer so kleinen Hürde gescheitert.«
    Â»Das ist doch nicht deine Schuld ... Das war alles bloß ... ein dummer Unfall. So als würde man das Loch im Bürgersteig zwar sehen, aber dann doch drüberstolpern. Mir ist wichtig, dass du weißt, dass ich all das nie wollte. Dass ich nie etwas von Emma wollte. Dass es mir leidtut. Es tut mir so unendlich leid.«
    Sie schwieg kurz, dann nickte sie.
    Â»Mir auch.«
    Besorgt sah er sie an und wartete auf eine Erklärung.
    Sie wusste genau, was er dachte. Meinte sie damit, dass es ihr auch leidtat? Oder meinte sie, dass es ihr auch leid tat, aber ?
    Das war ein himmelweiter Unterschied.
    Sie zögerte. Und weil er dies für seine letzte Chance hielt, weil er fest entschlossen war, sie nicht gehen zu lassen, sondern seinem Herzen zu folgen, nahm er jetzt ihre beiden Hände und lächelte sie hoffnungsvoll an.
    Â»Hanny. Wir gehören zusammen. Ich könnte mich an den schönsten Orten der Welt befinden – ohne dich würde ich ihre Schönheit nicht erkennen. Ohne dich ist eine Oase bloß Wüste, ohne dich sind die Sterne bloß ferner, grauer Staub. Das alles wird erst schön, wenn du bei mir bist. Dass wir immer unter demselben Mond sind, reicht mir nicht. Ich möchte dich bei mir haben, ich möchte deine Hand halten, ich möchte mit dir zusammen zum Mond hinaufschauen ... Und zwar für immer.«
    Er verstummte, lächelte sie liebevoll an und fing dann an zu grinsen.
    Â»Hör mal, Hanny ... Ich hab mich von deiner Großmutter knutschen lassen. Wenn wir das überstehen, können wir alles überstehen ...«
    Als sie ihn endlich wieder ansah, glaubte er, den Anflug eines Lächelns zu sehen.
    Doch bevor sie etwas sagen konnte, hörten sie draußen Stimmen, und dann wurde aufgeschlossen.
    Â»Sieht aus, als wäre unsere Zeit um.«
    Widerstrebend erhob er sich und ließ ihre Hände los.
    Wehmütig lächelte er sie an.
    Â»Mach’s gut, Hanny.«
    Er erwartete nicht, dass sie noch etwas sagen würde. Und darum überraschte es ihn, als er, fast bei der Tür angekommen, ihre Stimme hörte.
    Â»Halb acht.«
    Er drehte sich um.
    Â»Wie bitte?«
    Â»Abendessen. Heute. Halb acht. Sei bitte pünktlich.«
    Zwar biss er sich auf die Lippe, aber das konnte nicht verbergen, dass seine Mundwinkel sich zu einem Lächeln verzogen.
    Â»Alles klar. Halb acht. Ich komme.«
    Und um halb acht war er da. Stand mit Geschenken, Wein, duftenden Rosen und einem scheuen Lächeln vor der Tür. Gesellte sich zu den anderen in der Küche, wurde herzlich empfangen und setzte sich an seinen alten Stammplatz.
    Um acht kam dann noch ein Gast.
    Midge spazierte wie üblich herein, ohne anzuklopfen. Sie sah in die am Küchentisch versammelte Runde. Betrachtete jedes einzelne Gesicht, angefangen bei Hanny. Bei Bastian endete sie. Sie sagte kein Wort, nickte und lächelte, weil die Welt endlich wieder in Ordnung war, und setzte sich dazu.

Am ersten Weihnachtsfeiertag kam er wieder. Sie beide fanden es passend, sich an diesem Morgen vor der Haustür zu treffen. Er hatte eine der Taschen bei sich, die sie vor fast zwei Monaten aus dem Fenster geworfen hatte, vollgestopft mit so vielen Sachen, wie er in seiner freudigen Aufregung hineinbekommen konnte.
    Â»Ich wusste nicht, ob ich mich als Geschenk einpacken sollte«, scherzte er vorsichtig.
    Â»Ich glaube, ich habe dieses Jahr schon genug Geschenke von dir bekommen ...« Lächelnd reichte sie ihm ein kleines Päckchen.
    Â»Frohe Weihnachten.«
    Â»Für mich?«, staunte er.
    Â»Jeps.«
    Â»Was ist das?«
    Â»Mach’s halt auf.« Sie lächelte verlegen. Geheimnisvoll. »Dann
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