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Kannst du mir verzeihen

Kannst du mir verzeihen

Titel: Kannst du mir verzeihen
Autoren: Sarah Harvey
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wirst du’s ja sehen.«
    Er packte es aus. Genau wie alle anderen, die bereits am frühen Morgen aus den Betten gefallen und direkt zum Weihnachtsbaum gestürmt waren, um ihre Geschenke aufzureißen, hielt auch er ein Paar Socken in den Händen. Allerdings waren seine ein bisschen anders als die der anderen.
    Er hielt sie hoch und sah abwechselnd die Socken und Hanny ziemlich verwundert an.
    Â»Ich weiß, du hast gesagt, dass dieses Jahr alle Socken von dir bekommen, aber ich fürchte, diese sind mir ein bisschen zu klein.«
    Â»Viel zu klein sogar, wenn du mich fragst.«
    Â»Soll das eine Art Strafe sein?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Â»Nein.«
    Â»Hast du mir das falsche Geschenk gegeben?«
    Sie lächelte und schüttelte wieder den Kopf.
    Â»Nein. Die sind wirklich für dich ...«
    Â»Aber die sind so klein, die passen ja höchstens einem ...«
    Er verstummte.
    Und auf einmal lag die Antwort auf so viele Fragen klar auf der Hand.
    Â»Heißt das ...?«
    Hanny sah ihn an, lächelte und schüttelte dieses Mal nicht den Kopf.
    Dieses Mal nickte sie.

Die Liebe hatte sie auferweckt;
das Herz des einen
barg unerschöpfliche Lebensquellen
für das Herz des anderen.
    (Ü: Swetlana Geier)
    Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Dank:
    Meine Dankbarkeit gegenüber all jenen, die mir dabei helfen, meinen Traum vom Schreiben zu verwirklichen, ist grenzenlos und lässt sich nicht in Worte fassen. Mein schlichtes, tief empfundenes »Danke« geht an das Team beim Piper Verlag, das so intensiv daran arbeitet, meine Texte in Bücher zu verwandeln, und an all jene, die diese Bücher lesen. Ohne sie würde ich nicht schreiben. Danke! Und an Julia, die mit ihrer Liebe Marco zu wunderbarer Musik und mich zu meinen Geschichten inspiriert. Danke für alles!



Leseprobe aus dem Roman von
Philipp Andersen und Miriam Bach:
»Warte auf mich«, erschienen bei Pendo.
Kapitel 1
1.
    W arten. Ihr schien es, als bestünde ihr Leben seit Monaten nur noch aus Warten. Warten auf das nächste Treffen mit ihm, die wenigen gestohlenen Stunden oder Tage, die sie miteinander hatten. Warten auf die Telefonate, immer spät in der Nacht, wenn er ungestört sprechen konnte. Und schließlich warten darauf, dass sich alles eines Tages änderte. Ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, ob das jemals passieren würde.
    Doch sie wartete.
    Ausgerechnet sie, die immer Rastlose, der nie etwas schnell genug gehen konnte. Immer zack, zack, höher, schneller, weiter, gehetzt und ohne jede Geduld, heute hier, morgen dort. Und jetzt also das Warten, stunden-, tage-, wochenlang, das gesamte Leben abgestellt auf ein paar Momente, diese wenigen Augenblicke, wenn sie in seinen Armen lag.
    Aber es machte ihr nicht einmal etwas aus. Denn in Wahrheit hatte sie schon eine kleine Ewigkeit auf ihn gewartet, viele Jahre auf den einen, der ihren grenzenlosen Durst, ihren quälenden Hunger nach dem stillte, was sie lange nicht hatte benennen können. Mehr. Sie hatte nach dem »Mehr« gesucht und es in ihm gefunden.
    Â»Himmelfahrten« nannte er ihre gemeinsamen Fluchten, ihre heimlichen Treffen, bei denen nichts zählte außer ihren Gefühlen füreinander. Und es waren tatsächlich Himmelfahrten, Momente, in denen sie den Rest der Welt vergaßen.
    Aber kein Himmel ohne Hölle.
    Sie kannte ihn schon einige Jahre, nur flüchtig zwar, aber sie wusste, wer er war. Zwei- oder dreimal hatte sie ihn auf der Buchmesse gesehen, als sie eine Zeit lang im selben Verlag veröffentlichten. Einmal hatte er ihr sogar einen seiner Romane signiert, den sie zu Hause ungelesen ins Regal gestellt und dann vergessen hatte. Er war ein arrivierter Autor, seine Bücher in den Bestsellerlisten, in zwei Dutzend Sprachen übersetzt. Sie selbst war auch nicht unerfolgreich, doch weit unterhalb seiner Wahrnehmungsschwelle und außerdem in einem vollkommen anderen Genre tätig; während er über die Vergangenheit schrieb, zog sie es vor, sich mit der Gegenwart, mit dem Hier und Jetzt, zu beschäftigen.
    Sie mochte ihn nicht sonderlich. Arrogant und blasiert kam er ihr vor, ein selbstgerechter Schwätzer, der wie ein Pfau über die Messe stolzierte, immer umzingelt von Journalisten, Fans und Verehrerinnen. Es war wohl auch ein kleiner Stachel namens Neid, den sie in ihrer Brust verspürte, wenn dieselben Journalisten, die ihn zuvor in den Himmel gelobt
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