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Kanal-Zombies

Kanal-Zombies

Titel: Kanal-Zombies
Autoren: Jason Dark
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zu einem Kongress.«
    Karina pfiff durch die Zähne. »Höre ich da eventuell etwas hervor, ohne dass es ausgesprochen wurde?«
    Wladimir lächelte wieder. »Ich hab mich längere Zeit mit ihm unterhalten. Dabei ist das Gespräch auch auf London gekommen. Du wirst es kaum glauben, er kennt die Stadt.«
    »So etwas Ähnliches hast du schon angedeutet.«
    Golenkow hob eine Hand. »Moment, ich bin noch nicht fertig. Er hat dort jemand kennengelernt. Muss ich weitersprechen, oder willst du raten?«
    »Keine Sorge. Der Mann heißt John Sinclair.«
    »Volltreffer.«
    »War auch einfach«, erwiderte Karina Grischin spöttisch. »Stellt sich nur die Frage, ob es ein Zufall gewesen ist oder beide mit einem Fall konfrontiert wurden?«
    »Mit einem Fall«, erklärte Wladimir. »Sogar die Conollys sind noch mit hineingezogen worden. John hat übrigens eine hohe Meinung von Mongush.«
    »Das weißt du?«, wunderte sich die Frau.
    »Ich war so frei und habe mit London telefoniert.«
    »Perfekt vorbereitet.«
    »Wladimir winkte ab. »Nicht wie du denkst. Ich habe nur allgemein gesprochen und John von den Toten hier nichts erzählt. Es ging ausschließlich um den Schamanen.«
    »Ist er denn nicht misstrauisch geworden?«
    »Kann sein. Bestimmt sogar. Ich habe gesagt, ich würde mich wieder melden und soll dir von ihm einen schönen Gruß bestellen.«
    »Dann kannst du ihn ja auch grüßen, wenn du dich wieder bei ihm meldest.«
    Wladimir schüttelte den Kopf. »Genau das werde ich nicht tun, meine Liebe.«
    »Willst du kneifen?«
    »Auch nicht. Ich überlasse es dir. Du wirst dich mit ihm in Verbindung setzen. Ich möchte, dass er morgen hier bei uns ist.« Golenkow deutete auf seine Brust. »Da steckt etwas in mir, das mir sagt, dass wir Hilfe aus London verdammt gut gebrauchen können. Ich habe dieses Thema auch bei Mongush anklingen lassen und bin nicht auf taube Ohren gestoßen.«
    »Noch besser.« Karina lehnte sich zurück. »Eines jedoch ist mir noch immer nicht klar. Mich würde wirklich interessieren, wie dieser Mongush gerade darauf gekommen ist, dich zu konsultieren. Ist er darüber informiert gewesen, dass du jemand bist, der sich um außergewöhnliche Fälle kümmert? Oder was ist da gelaufen?«
    »Genau kann ich es dir auch nicht sagen«, sagte Wladimir und spielte mit der Blechschachtel, die er nicht wieder eingesteckt hatte. »Ich habe natürlich gefragt. Er hat nur rätselhaft gelächelt und gemeint, dass man gewisse Dinge für sich behalten soll, weil sie nicht für fremde Ohren bestimmt sind.«
    »Aber du verdächtigst ihn nicht?«
    »Nein, auf keinen Fall. Da hatte auch John Sinclair eine zu hohe Meinung von ihm. Ich muss dir noch etwas sagen, dann wirst du merken, wie wichtig der Schamane für uns ist. Er ist Zeuge der beiden letzten Untaten gewesen.«
    Karina Grischin saß unbeweglich auf ihrem Stuhl. »Nein«, flüsterte sie, »das sagst du nur so.«
    »Keinesfalls.«
    »Und er hat nicht eingegriffen und auch nichts verhindern können?«
    »Leider.«
    »Oder wollte er nicht?«
    »Er konnte nicht, wie er mir sagte.«
    »Aber er hat den oder die Killer gesehen?«
    Wladimir Golenkow ließ sich Zeit mit der Antwort. Er rückte näher an seinen Schreibtisch heran und nahm auch eine andere Sitzhaltung ein. Steifer als zuvor, und er legte beide Hände auf den Schreibtisch. »Mongush sagte mir, er habe nicht anders gekonnt. Es sei ihm unmöglich gewesen. Es ging alles zu schnell. Er hat die Killer aus der Unterwelt kommen sehen. Ein Gullydeckel wurde in die Höhe gestemmt, dann sind sie erschienen. Er selbst hat sie schon zuvor wahrgenommen, ohne sie zu sehen. Er konnte sie spüren. Er nahm ihre Aura auf, obwohl sie sich unter der Erde bewegten. Mongush selbst hat sich auf den Boden gelegt und gehorcht. Zwei Wachleute fanden ihn in der schmalen Gasse. Sie nahmen an, er wäre erfroren. Bei dem Wetter kein Wunder. Aber dem war nicht so. Er hat nur dort gelegen und gelauscht. Das ist alles gewesen.«
    »Dann sind die zwei Wachmänner getötet worden, denke ich?«
    »Leider. Mongush konnte es nicht verhindern.« Karina erfuhr, was Wladimir von dem Schamanen gehört hatte, und sie wurde dabei wieder blass.
    »Mongush hat auch einen Namen für sie«, sagte Golenkow zum Schluss. »Er nennt sie Kanal-Zombies.«
    Die Frau wiederholte den Namen leise. »Scheint mir treffend zu sein. Sie sind aus einem Kanal gekommen. Einem Unterwasser Kanal und sie sind keine Menschen mehr, sondern lebende Leichen. Da muss man ihm schon
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