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Kanal-Zombies

Kanal-Zombies

Titel: Kanal-Zombies
Autoren: Jason Dark
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bist du dir sicher, dass dies so läuft?«
    »Ja, bin ich.«
    Als Wladimir seine Kippe ausdrückte, fragte Karina mit leiser Stimme: »Ich habe dich selten so ernst gesehen. Der Fall geht also tiefer. Was ist los in Moskau.«
    »Es hat Tote gegeben. Keine erfrorenen Leichen, sondern Menschen, die viehisch umgebracht worden sind, sodass man davon ausgehen kann, dass es sich bei den Tätern um keine Menschen handelt. Die letzten beiden Opfer sind in der vorletzten Nacht gefunden worden. Damit hat sich die Zahl auf zehn erhöht.«
    Die Information schockte selbst Karina. »Was sagst du da? Zehn Tote hier in der Stadt?«
    »Ja, so Leid es mir tut.« Golenkow presste für einen Moment die Lippen zusammen. »Wir haben es geschafft, die Presse rauszulassen. Ein kleines Wunder, aber immerhin. Jede Panik soll vermieden werden. Es gibt auch kein Muster. Der oder die Mörder töten wahllos. Sie tauchen auf, bringen die Menschen um und verschwinden wieder. Wie gesagt, das ist kein System.«
    Karina blies die Luft an ihrer Stirn hoch. »Hat man denn irgendwelche Hinweise?«
    »Phantome«, flüsterte Golenkow. »Es sind Phantome. Du bekommst sie nicht unter Kontrolle. Sie hinterlassen nur Leichen. Sie tauchen auf und sind wieder weg. Wie Fischmonster aus dem Meer, die zuschnappen und verschwinden.«
    Karina schwieg. Durch ihren Kopf wirbelten die Gedanken. Ihr war warm geworden, aber sie spürte auch eine böse Kälte in sich, die sich dann noch verstärkte, als Wladimir sagte: »Ich werde dir jetzt einige Fotos zeigen.«
    »Ist gut.« Sie schaute zu, wie er Farbaufnahmen aus einem großen Umschlag hervorzog und sie über den Schreibtisch reichte. Karina fasste mit ihren kalten Fingern nach ihnen, drehte sie richtig herum und richtete sich innerlich auf etwas Schreckliches ein.
    Das war gut so, denn die Aufnahmen waren der Schock an sich. Sie hätten aus Standfotos irgendwelcher schlimmen Splatter-Filme sein können, und die junge Frau verlor allmählich ihre rötliche Gesichtsfarbe.
    Golenkow ließ sie in Ruhe. Erst als Karina die Aufnahmen wieder aus den Händen legte, schaute er sie fragend an.
    »Das ist furchtbar, Wladi«, sagte sie.
    »Ja.«
    »Und das in unserer Stadt?«
    »Ja, hier in Moskau. Hier geht etwas Grauenhaftes vor. Bei uns muss jemand leben, der schlimmer ist als ein Tier. Vor einigen Jahren hat es ja diesen sibirischen Massenmörder gegeben, der mehr als fünfzig Menschen auf dem Gewissen hatte. Ich denke mir, dass wir ihn mit dem Killer gleichstellen können.«
    »Der Massenmörder wurde doch hingerichtet, wie ich weiß.«
    »Klar, er kann es nicht sein.«
    »Wer dann?«
    Wladimir hob die Schultern. Als er wieder sprach, schaute er gegen seine Hände. »Ich habe auch diesen Massenmörder nicht mehr als Menschen angesehen. Er war auch kein Tier. Er war ein Unhold. Ein gestörtes Individuum, bei dem die Gene durcheinander geraten sind. Jemand, der kein normales Gehirn gehabt hat. Zumindest keines, das nachvollziehbar funktionierte. Aber in diesem Fall liegen die Dinge anders, finde ich zumindest.«
    »Warum?«
    Er hob den Blick wieder an. »Das ist kein Mensch. Auch kein gestörter. Kein Präzedenzfall für einen Neuropsychologe. Das ist etwas ganz anderes hier. Das geht in eine Richtung, für die wir uns immer stark gemacht haben.«
    »Magie?«
    »Kann sein.«
    »Dämonen?«
    »Was immer man darunter versteht. Wobei wir den Kreis sehr weit ziehen müssen.«
    Wieder kniff Karina ihre Augen zu Schlitzen zusammen. »Wenn man dich so hört, Wladi, kann man das Gefühl haben, dass du mehr weißt.«
    »Ja... das kann man«, erwiderte er gedehnt.
    »Super. Und was hast du erfahren?«
    »An den Tatorten leider nichts. Das muss ich zugeben. Aber ich habe Besuch von einem Menschen bekommen, den ich als sehr interessant ansehe. Ich kannte ihn nicht. Er ist ein alter, wenn nicht uralter Mann. Er stammt aus den Weiten der Taiga und ist innerhalb einer gewissen Szene zu einer Berühmtheit geworden. Nicht nur hier, sondern auch im Ausland.«
    »Schön, dass du mir das sagst. Hat dieser Wundermann auch einen Namen?«
    »Er heißt Mongush.«
    »Mongush.« Sie schüttelte den Kopf. »Komischer Name. Wer heißt denn so?«
    »Ein Schamane!«
    »Holla.« Auf einmal war die Aufmerksamkeit da. »Ein Schamane aus der Taiga. Ein Zauberer hat sich bei dir gemeldet und dir mitgeteilt, was er gefolgert hat.«
    Wladimir hob die Hand.
    »Mongush ist kein normaler Schamane. Er ist eine Berühmtheit. Er war von einigen Wochen sogar in London
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