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Kampf um die Sonne (Orion 05)

Kampf um die Sonne (Orion 05)

Titel: Kampf um die Sonne (Orion 05)
Autoren: Hans Kneifel
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knapp und mit seiner scharfen Stimme.
    »Ja«, erwiderte Ceena, »damit mußten wir wohl rechnen, nicht wahr?«
    Cliff nickte mit unbewegtem Gesicht.
    Seine Gefühle waren durchaus zwiespältig. Einerseits wollte er so schnell wie möglich zurück nach Terra und an Bord der ORION kommen, zurück in seinen Bungalow, in dem sich jetzt die Post stapelte – andererseits hatte er sich hier über nichts zu beklagen. Jeder Bewohner des Planeten, Mann oder Frau, hatte ihm größte Hochachtung und äußerstes Wohlwollen entgegengebracht.
    »Ich fliege morgen früh«, sagte er. »Können wir die Besatzung des Schiffes entsprechend unterbringen?«
    Ceena nickte zustimmend und lächelte Cliff an.
    »Selbstverständlich.«
    Sie betätigte eine Taste an ihrem Sprechgerät, das am Pult stand und gab einige Anordnungen. Dann schaltete sie wieder ab.
    »Wie sieht es auf der Erde aus, Major?« fragte sie Cryston.
    »Zufriedenstellend. Die Sonne funktioniert wieder und das Klima hat sich binnen eines halben Jahres restlos stabilisiert. Sie waren mit unserer Hilfe auch zufrieden?«
    »Völlig. Eines Tages werde ich die Erde besuchen.«
    Cryston hob den Kopf, blickte sie an und erwiderte:
    »Man wird Sie entsprechend empfangen. Darauf können Sie sich verlassen.«
    Cliff stand auf.
    »Ich zeige jetzt Major Cryston seine Räume und bringe mein Gepäck aufs Schiff. Einverstanden?«
    Ceena konnte sich meisterhaft beherrschen.
    »Natürlich.«
    Sie verließen den Raum, und wenige Minuten später stand der Major in einem gemütlich eingerichteten Zimmer, das groß und hell war und sich in der Inneneinrichtung sehr von ähnlichen Räumen auf Terra unterschied.
    »Donnerwetter«, sagte er. »Und gleich unmittelbar im Regierungsgebäude! Das ist mir neu!«
    Cliff erwiderte:
    »Interstellarer Besuch war auf Chroma so gut wie unbekannt. Eine Frage liegt mir am Herzen, Major.«
    Cryston drehte sich um und musterte Cliff mit seinen ausdruckslosen Augen.
    »Ja?« fragte er kurz.
    »Was machen unsere Freunde aus den Tiefen des Alls? Die Extraterrestrier?«
    Der Commander schüttelte den Kopf und sagte dann:
    »Wir hatten ein einziges Zusammentreffen zweier Schiffe draußen in Süd/Zehn. Wir wurden angegriffen und wehrten uns mit Overkill. Totalverlust des Gegners. Sonst nichts. Sie können beruhigt sein – in den nächsten Tagen müssen Sie die Erde nicht retten.«
    Cliff begann zu lachen.
    »Das freut mich«, sagte er.
    »Ich gehe noch zurück ins Schiff, um nach dem Kontrollpult zu sehen«, sagte Cryston. »Kommen Sie mit?«
    »Ja. Ich hole nur einen meiner Koffer.«
    Als er neben Cryston unter dem Schiff stand, bemerkte er zwischen der Öffnung der Schleuse und den Klappen für die verschiedenen Lasträume Ansatzstücke für offensichtlich schwere Zusatzgeräte.
    »He!« sagte er überrascht. »Was ist das? Was montieren Sie hier?«
    »Ach ...«, begann Cryston. »Das ist so eine idiotische Idee von einigen Leuten des Science-Centers. Wir sammeln Proben.«
    »Sie auch«, murmelte Cliff. »Welcher Art.«
    Cryston hatte, wie es schien, endlich etwas gefunden, worüber er sich ärgern konnte.
    »Da hat jemand aus den ganz verstaubten Archiven etwas herausgesucht, was wir schon seit Jahrhunderten als Blödsinn abgetan haben. Er will, daß sämtliche Schiffe durch das All sausen und dort ihre Schleppnetze auswerfen. Vielleicht fängt sich in den Filtern, die hier angebracht werden – sie sehen so aus wie große, viereckige Siebe –, ein Bakterium, eine verkapselte Spore oder sonst etwas. Eine Schraube hat man bereits einmal eingefangen!«
    Cliff begann schallend zu lachen.
    »Eine Schraube! Tatsächlich?«
    »Ja. Vier Millimeter groß. Stammte vermutlich von einer LANCET. Im Sirius-Sektor.«
    »Aber keine Sporen?«
    »Nicht einen Schatten davon. Wir fliegen mit verschandelten Schiffen durch die Gegend und ärgern uns darüber.«
    Cliff lachte. Überrascht drehte sich Cryston um.
    »Sie scheinen einen bitteren Humor zu haben, Major?« stellte er fest.
    »Ja. Mit Grund.«
    »Warum?«
    Cliff lehnte sich gegen das kühle Metall der Liftkabine, die auf dem Gras des Parks aufsaß; die Schleusentür war weit offen, und von oben hörte man Geräusche und Fetzen einer Unterhaltung.
    »Weil ich«, sagte er, »ganz genau weiß, was mir dieser Wamsler, der sich mein väterlicher Freund nennt, aufhalsen wird. Ich ...«
    »Lassen Sie mich raten!« unterbrach ihn Cryston.
    »Ja?«
    »Sie werden zum Sporensuchen abkommandiert.«
    Cliff nickte.
    »Und was noch
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