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Kampf um die Sonne (Orion 05)

Kampf um die Sonne (Orion 05)

Titel: Kampf um die Sonne (Orion 05)
Autoren: Hans Kneifel
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    Eine Kugel, die in zwei verschieden lange und verschieden dicke Fortsätze auslief. Einer davon wies genau in die Richtung, in der Chroma schwebte auf der Bahn um Xun.
    Der andere Ast deutete hinaus in den Weltraum.
    Etwa in die Gegend, in der man das Zentrum der Milchstraße vermutete.
    Und im Mittelpunkt der Kugel ...
    »Ich sehe es«, sagte die Frau neben ihm. »Was hat diese Kugel zu bedeuten?«
    »In ihrem Mittelpunkt steht die Sonne Chromas.«
    Die Frau überlegte. Talent zum Physiker besaß sie zweifellos nur in sehr geringem Maß. Dann fragte sie unsicher:
    »Das bedeutet, daß die Sonnenschwerkraft den Wasserstoff bereits angezogen hat?«
    »Richtig.«
    »Warum sehen wir trotzdem noch den Stern?«
    McLane deutete auf die Spezialgeräte, an die der Schirm angeschlossen war. Sie stammten von der Erde und sollten helfen, die zahlreichen Möglichkeiten für eine Rettungsaktion zu untersuchen.
    »Weil die Konzentration des Gases zu gering ist. Nur hochwertige Geräte können diese geringe Dichte feststellen.«
    »Das wäre bereits der zweite Plan!«
    Cliff bestätigte es.
    Einer der überschlägig ausgearbeiteten Pläne sah vor, den Planetoiden N 116 A einige Lichtjahre weit zu transportieren und in der Schwerkraft der Sonne, durch eine gigantische Atomexplosion verwandelt, zum Strahlen zu bringen. Der andere Plan war eben geboren worden:
    Anreicherung von Xun mit Wasserstoff.
    »Aus Wasserstoffkernen könnte Xun wieder Heliumkerne herstellen. Die Leuchtkraft würde zunehmen wie bei der manipulierten irdischen Sonne. Und das Klima auf Chroma ebenfalls. Die Sonne wäre für Jahrtausende gerettet.«
    Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Und das haben Sie eben entdeckt, Cliff?«
    »Nein«, sagte er. »Das hat schon der selige Herr Einstein gewußt. Ich empfehle Ihnen aber, mit Hochdruck nachrechnen zu lassen, welcher Plan mehr Aussicht hat. Oder ob wir beide Pläne verwirklichen könnten. Denn es gibt eine Gefahr bei der Sache.«
    »Gefahren auch?«
    »Nichts geht ohne Gefahr.«
    »Ja?«
    »Der abtreibende Wasserstoff könnte Chromas Atmosphäre gefährlich werden und alle Anstrengungen zunichte machen.«
    »Ich werde die betreffenden Anweisungen geben!«
    McLane beschleunigte das Schiff wieder, schaltete den Schirm auf normale Sicht um und schlug einen Kurs ein, der ihn nach Chroma zurückführen würde. Er wußte, daß sehr viel Arbeit auf ihn wartete.
    Arbeit, die ohne die Hilfe der Erde nicht getan werden konnte.

 
12
     
    Drei Monate später hatten McLane und einige Wissenschaftler, deren Selbstsicherheit innerhalb der relativ kurzen Zeit entsprechend zugenommen hatte, den ersten Plan durchgerechnet und fanden trotz angestrengter Suche keinen Fehler. Das Schiff jagte zurück zur Erde, die ihre Hilfe zugesagt hatte.
    Aus Ehrfurcht vor den ersten Raumfahrtversuchen der Menschheit hatte McLane ihn den Vanguardplan genannt.
    Zahlreiche Arbeiten liefen gleichzeitig an.
    Sie konzentrierten sich auf den Planetoiden N 116 A.
    Zuerst erschien eine gigantische Flotte über dem feuchten Kiesgeröll des Planetoiden und landete. Die schweren Schiffe, die ihre Triebwerke umkehrten, bewegten den Planetoiden. Zwar nur um sehr geringe Werte, aber genug, um ihn aus der Bahn zu werfen. Aus einem fast vollkommenen Kreis wurde eine Gerade, die durch die Anziehungskraft der Sonne noch immer gekrümmt wurde. Zu einem genau errechneten Zeitpunkt ließen die Schiffe ihre Maschinen erneut laufen, und die Fluchtgeschwindigkeit siegte über die Anziehungskraft.
    Das alles lief unbeachtet von der breiten Öffentlichkeit ab.
    Man verwandelte in einigen Wochen mit Hilfe von Robot-Heeren den Planetoiden in den Maschinenraum eines Raumschiffes. Man errichtete analog zu der Masse des Körpers Maschinen und Energiebänke und Hyperraumgeneratoren. Während der Planetoid seinem entfernt sichtbaren Ziel, der Sonne Xun, zusteuerte, wurden in fieberhafter Eile die letzten Arbeiten fertiggestellt und koordiniert.
    Man baute die mächtigen Maschinen der Schiffe aus.
    Die Erde erledigte einen Teil ihrer Verschrottungsarbeiten innerhalb dieses Plans. In Sockeln aus Beton, die bis auf den felsigen Untergrund hinuntergriffen, wurden die Antriebsmaschinen und die Generatoren für den Hyperraumsprung angebracht.
    Leitungen wurden gelegt, kilometerlang ...
    Man verband sie mit einem kleinen Komputer, der im wesentlichen nur eine einzige Funktion besaß:
    Er mußte sämtliche Geräte gleichzeitig steuern und Schwankungen vermeiden.
    Je mehr
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