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Kampf um die Sonne (Orion 05)

Kampf um die Sonne (Orion 05)

Titel: Kampf um die Sonne (Orion 05)
Autoren: Hans Kneifel
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Maschinen installiert waren, desto schneller stieg die Geschwindigkeit des Planetoiden. Man arbeitete in großer Hast, denn die Lufthülle begann in den Raum hinaus zu entweichen, und die Wärme nahm rapide ab, je mehr sich der Körper von seiner Sonne entfernte. Das Wachstum hatte inzwischen aufgehört und reproduzierte sich nur noch selbst, neuen Formen war der Weg zur Evolution versperrt.
    Immerhin mußte der Planetoid bis fast auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden. Überall standen die ausgeschlachteten und zerbeulten alten Schiffe herum. Die Männer in den leichten gelben Raumanzügen arbeiteten mit Hilfe der Roboter, Typ Worker, wie die Besessenen.
    Eine gewaltige Masse wurde bewegt.
    Schneller und schneller.
    Die alte Sonne blieb zurück, aber die Größe von Xun nahm naturgemäß nicht zu, sondern blieb konstant. Zwei Lichtjahre waren zu überwinden.
    Zweimal 9,46 mal 10 hoch 12 Kilometer.
    Sogar die Bombe war schon eingetroffen und wartete auf den Zeitpunkt der Zündung. Komplizierte Funkanlagen und Steuersysteme wurden eingerichtet, denn während des Hyperraumsprunges würden sich die Arbeiter in den verbleibenden Begleitschiffen aufhalten.
    Und zehn Tage später war es soweit.
    Der Planetoid, kalt, gefroren und phantastisch aussehend mit den aus dem Boden hervorragenden Austrittsöffnungen der Antriebsaggregate und den wuchtigen Hyperraumgeneratoren, besaß fast Lichtgeschwindigkeit.
    Funksignale ertönten auf allen Frequenzen.
    Die unbeschädigten Robots schwebten in die Schiffe. Die Männer sammelten sich und verließen die Oberfläche. Nur der Digitalrechner arbeitete unaufhörlich unter seiner Schutzhülle, einer vollklimatisierten Halbkugel aus Kunststoff. Maßlose Mengen von Energie wurden verpulvert.
    Endlich waren die Rückmeldungen komplett.
    Die neunzehn Schiffe starteten, schwer beladen mit Männern. Über alle Lautsprecher ertönte die Maschinenstimme des Digitalrechners, der den Moment bis zum Hyperraumsprung rückwärts auszählen würde.
    »Noch fünfzehn Sekunden bis zum kritischen Zeitpunkt!«
    Noch zehn ...
    neun ...
    acht ...
    sieben, sechs, fünf, vier ...
    drei ...
    zwei ...
    eins ...
    null!
    Augenblicklich verschwand der Planetoid aus den Bezügen des Normalraumes und wurde verschluckt von den bizarren Strukturen des Riemannschen Kontinuums. Das einzelne Schiff, das noch im Normalraum geblieben war, stimmte die Funkanlage ab und meldete:
    »Planetoid N 116 A programmgemäß nicht mehr auf den Schirmen. Sprung erfolgte korrekt zum angegebenen Zeitpunkt.«
    Und irgendwoher aus dem Hyperraum antwortete das Flaggschiff:
    »Wir haben ihn in der Hyperraumortung. Etwas verwaschen, aber deutlich.«
    Neunzig Minuten vergingen mit qualvoller Langsamkeit.
    In diesen fünftausendvierhundert Sekunden schwebte der Koloß durch den Hyperraum und wurde von den Impulsen kontrolliert und auf seiner Bahn gehalten, die der Digitalrechner aussandte. Er war das mathematische Hirn, das sämtlichen Maschinen ihre Arbeiten zuwies und in Nanosekunden alles überwachte, koordinierte hier beschleunigte, dort abbremste, hier mehr, dort weniger Energie zuführte und in der fünftausendvierhundertsten Sekunde einen mächtigen Impuls an die Generatoren aussandte.
    Übergangslos tauchte N 116 A aus dem Hyperraum auf.
    Zehn Sekunden später folgte ihm das später gesprungene Schiff nach. Neunzehn Schiffe schwebten eine halbe Million Kilometer von der Sonne Xun entfernt im Raum und bevölkerten die Schirme, die sich zur Kontrolle eingeschaltet hatten.
    »Sie sind da, Cliff!« sagte die erste Dame des Planeten. Sie befanden sich in der Kontrollstation auf dem einzigen Mond des Planeten Chroma.
    »Ich sehe es, Ceena!« erwiderte McLane zerstreut. Er errechnete die Bremsimpulse des Planetoiden.
    Jetzt setzten die Maschinen wieder ein.
    Zweierlei geschah: Die Richtung wurde ausgemessen und eingeschlagen. Sie führte genau in die Sonne hinein. Und die kinetischen Impulse des Körpers wurden mit der vereinten Kraft sämtlicher Antriebsaggregate vernichtet. Langsam schwebte binnen zweier Stunden der Planetoid in die Richtung der Sonne.
    Geschwindigkeit: Hundert Kilometer in der Stunde.
    Entfernung: Fünfzehnhundert Kilometer.
    »Was geschieht jetzt, Cliff?« fragte Ceena gespannt. Es ging um das Leben der Sonne Xun Eins, und ihre Sorgen waren entsprechend groß.
    »Jetzt wird die Bombe geschärft und an die Fernsteuerung angeschlossen. Du mußt dir vorstellen, daß sich der Planetoid der Sonne nähert und in ihr
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