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Kammerflimmern

Kammerflimmern

Titel: Kammerflimmern
Autoren: M Gibert
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Rest. Und legen Sie nicht auf.«
    Er lief zu einem der Polizeifahrzeuge, nahm über Funk Kontakt zur Zentrale auf und ließ sich mit den Kollegen verbinden, die vor Anna Hohmanns Wohnung im Philosophenweg warteten.
    »Ja, Herr Kommissar, wir stehen hier vor der Tür, aber es macht niemand auf«, hörte er aus dem Funkgerät.
    »Schon gut, ich sage der Frau, dass sie jetzt öffnen soll.«
    Er schickte Irene Kolb per Telefon zur Tür, damit sie die Beamten in die Wohnung lassen konnte, bedankte sich bei ihr und beendete das Gespräch.
    »Wie geht’s dem Kleinen?«, fragte eine besorgte Stimme hinter ihm.
    Lenz drehte sich um und blickte in das pausbäckige Gesicht von Heini Kostkamp.
    »So lala. Er hat ziemlich was abgekriegt, aber nichts, was ihn umbringen wird. Sagt zumindest die Notärztin. Woher weißt du es denn?«
    Kostkamp verzog das Gesicht.
    »Na, du bist lustig. Am Funk ist von nichts anderem die Rede. Jeder will wissen, was hier oben los gewesen ist. Und jeder verdammte Bulle in der Stadt jagt diesen Roll.«
    Der Mann von der Spurensicherung zog eine Schachtel Zigaretten aus der Jacke und hielt Lenz die Packung hin. Der Hauptkommissar betrachtete den Glimmstängel ein paar Augenblicke lang und schüttelte dann den Kopf. Kostkamp steckte sich eine an und inhalierte tief.
    »Wollte er dich auch abknallen?«
    Lenz zog die Schultern hoch.
    »Vermutlich, ja. Aber ich habe so was wie einen Filmriss. Er hat auf Thilo geschossen, ich habe auf ihn geschossen, aber wie sich das nun alles genau abgespielt hat, kriege ich im Moment nicht auf die Reihe. Es fühlt sich in meinem Kopf an, als hätte der Krach der Schüsse mir das Hirn vernebelt.«
    »Geh am besten beim Arzt vorbei und lass dich untersuchen.«
    »Vielleicht später. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir Roll erwischen. Alles andere ergibt sich von alleine.«
    »Hast du eine Ahnung, wo er sein könnte?«
    Lenz schüttelte den Kopf.
    »Nein. Blochin hat zwar, direkt, bevor er gestorben ist, noch etwas zu mir gesagt, aber das ergibt keinen Sinn.«
    »Was denn?«
    »Es klang wie Anna, doch er kann auch was ganz anderes gemeint haben. Ich habe ein paar von unseren Leuten vor das Haus und in die Wohnung der echten Anna Hohmann geschickt; allerdings glaube ich nicht, dass er wirklich von der gesprochen hat.«
    »Und warum hat Roll seinen Kumpel Blochin umgebracht?«
    Lenz zog resigniert die Schultern hoch.
    »Das ist mir absolut schleierhaft. Wahrscheinlich haben wir uns bei unseren Ermittlungen zu sehr auf den Russen als Drahtzieher konzentriert. Dass Roll die Fäden in der Hand halten könnte, ist mir gar nicht in den Sinn gekommen. Danach sieht es jetzt aus!«
    »Und wie passt Frommert da rein?«
    Lenz berichtete seinem Kollegen von dem Inhalt der CD, die Goldberg bei Anna Hohmann deponiert hatte.
    »Damit ist klar, dass Frommert bis über beide Ohren in die Sache verstrickt war.«
    »Dieser Goldberg hat alles zugegeben?«, fragte Kostkamp erstaunt.
    »Alles, inklusive Beweismaterial und dem Verpfeifen der Komplizen. Dem ging der Arsch auf Grundeis, nachdem Blochin die Hainmüllers hat umbringen lassen.«
    »Vielleicht war Blochin es ja selbst?«
    »Ja, vielleicht. Aber darüber mache ich mir im Augenblick keine Gedanken.«
    »Meinst du, die beiden Gestalten vom Rasthof hatten Frommerts Wagen präpariert?«
    »Liegt nahe. Fragen können wir sie leider nicht mehr. Außerdem glaube ich nicht, dass sie überhaupt mit uns geredet hätten.«
    »Hast du Frommerts Frau eigentlich schon vernommen? Vielleicht wusste sie ja von den krummen Dingern ihres Mannes.«
    »Ja, Thilo und ich waren bei ihr und haben sie befragt, aber selbst wenn sie von den Geschäften ihres Mannes etwas wusste, ist sie nicht damit rausgerückt.«
    Kostkamp warf die Zigarettenkippe in den Schnee und deutete mit dem Kopf auf ein Auto, das durch die Polizeisperre gewunken wurde und auf sie zurollte.
    »Da kommt Ludger. Ich gehe besser mal rein, bevor sich alle Spuren in Luft aufgelöst haben.«
    »Ja, ist gut, Heini.«
     
    »Was für ein Mist«, polterte Brandt, während er von Lenz ins Innere des Hauses geführt wurde. Der Hauptkommissar erklärte dem Kriminalrat die Einzelheiten, an die er sich erinnern konnte, bis hin zu Hains Abtransport.
    »Und du hast wirklich keine Ahnung, was dieser Typ dir ins Ohr geflüstert hat?«
    Lenz schüttelte den Kopf.
    »Das Naheliegendste wäre Anna, also vermutlich Anna Hohmann. Die echte natürlich, Goldbergs Sekretärin.«
    Er berichtete auch seinem
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