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KALTHERZ

KALTHERZ

Titel: KALTHERZ
Autoren: Irmgard Schürgers
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Ana l bereich gestoße.“
    „Und was heißt das?“
    „Des muss gar nix heiße.“
    „Was kann es denn heißen?“, fragte Katja ungeduldig.
    „Es kann ganz einfach durch en harte Stuhlgang ko m me, könnte aber auch durch Analverkehr verursacht worde sein.“
    „Ja und worauf deutet es bei dem Toten hin?“
    „Tja, des is eben net feststellbar, des is net zu unte r scheide.  Und dann gibt es noch was zu dem Barbiturat. Des is a Präparat, des heut’ kaum noch verwendet wird.“
    „Was heißt das?“, fragte ihn Katja
    „Des müsse Sie rausfinde. Es müsst’ eigentlich schon abgelaufe gewese sein. So was würd’ kein Arzt mehr ve r schreibe. Die Sorte Barbiturat verursacht auf Dauer Sch ä den wie Aggression und Reizbarkeit. Des könne Sie dann genauer in meinem Bericht lese“, beendete er das G e spräch und legte auf.
    Katja gingen alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Täuschte sie ihr Gefühl also doch nicht, steckte ein han d festes Motiv hinter Lothar Meyers Erfrierungstod? Oder hatten die Verletzungen keinerlei Bezug zu seinem Tod? Und was bedeutete es, dass Lothar ein ‚veraltetes’ Mittel eingenommen hatte? Es war zum Verrücktwerden. Jetzt bekamen ihre Vermutungen neue Nahrung, aber sie konnte nichts damit anfangen.
    Pfaff wollte wissen, was es für Neuigkeiten gegeben h a be und sie fasste Hoffmanns Ergebnisse kurz  z u sammen.
    „Das wird dir nicht weiterhelfen. Du hast Stemmler heute morgen gehört, der würde seine Meinung höchstens ändern, wenn Hoffmann die Ve r letzungen von Lothar Meyer eindeutig einer Vergewaltigung zuordnen könnte. Daran denkst du doch – oder irre ich mich? Aber das kann Hoffmann offe n bar nicht.“
    „Ja, du hast ja recht. Aber mein Gefühl sagt mir, dass sein Tod kein einfacher Erfrierung s tod war.“
    Sie hatte emotionaler reagiert, als sie gewollt hatte und zwang sich jetzt wieder zur Ruhe. „Ich werde meinen B e richt schreiben, aber trotzdem werde ich noch mal ins Wohnheim gehen.“
    „Wenn es dich beruhigt, dann mach das. Aber binde es Stemmler nicht auf die Nase, wenn du meinen Rat hören willst.“ Er grinste sie an. Eigentlich war Pfaff wirklich ein ganz netter Kerl. Wenigstens a r beitete er nicht gegen sie. Die anderen ließen sie immer wieder spüren, dass ihnen ein männlicher Kollege lieber gewesen wäre.
    Sie wollte das Team im Jakob-Rohmann-Haus auf j e den Fall zu den neuesten Untersuchungsergebnissen b e fragen.
    Aber dazu sollte es so schnell nicht kommen.

Kapitel 9
     
     
     
     
     
     
     
    Sie sah sich schon gemütlich auf der Couch liegen, eine warme Decke über den Knien, einen heißen Tee im Becher und einfach nur abschalten. Wenn sie nur die ve r stopfte Friedberger Landstraße erst hinter sich gebracht hätte. Im Büro hatte sie den Tag ihrer Geburt gegoogelt und fes t gestellt, dass Lenas Aussage, es sei ein Samstag gewesen, stimmte. Sie musste lächeln, als sie an die Bewohner des Heims dachte.
    Beständig nieselte Regen auf die Windschut z scheibe, die kahlen Äste der Bäume, die Wiesen, die Gärten am Str a ßenrand, alles versank im nebligen Grau des herei n brechenden Winterabends. Ihr Handy klingelte, Jochen war dran.
    „Ulli und Brigitte lassen fragen, ob wir mit ihnen heute Abend einen trinken gehen. Wie sieht’s denn aus bei dir, wo steckst du im M o ment?“
    Das hatte ihr noch gefehlt. Ihre Laune fiel in den Keller.
    „Jochen, ich bin hundemüde, ich hatte einen miesen Tag, und ich habe immer noch Kop f schmerzen. Können wir das nicht auf ein anderes Mal verschieben?“
    „Hör mal, gegen die Kopfschmerzen kannst du eine Tablette nehmen und dein Job wird sich auch nicht von heute auf morgen ändern. Jetzt komm, lass dich nicht so hängen. Wir treffen uns ja erst zwischen acht und hal b neun. Sie wollen ins ‚Rad’ nach Seckbach, da müssen wir nicht mal besonders weit fahren.“
    Sie kannte Jochen. Wenn sie bei ihrem Nein bliebe, dann wäre er enttäuscht und würde zu Hause ru m maulen. Adé Couch, adé Gemütlichkeit.
    „Okay, ich bin auf der Friedberger, bin bald da, von mir aus treffen wir uns mit Brigitte und Ulli. Aber ve r sprich mir, dass wir den Abend nicht allzu lang werden lassen.“
    „Fein, versprochen, also beeil dich, bis gleich, mein E n gel.“ Er hatte aufgelegt.
     
    Im ‚Rad’ war es wie immer brechend voll. Brigitte und Ulli hatten einen Tisch e r gattert und winkten ihnen zu, als sie ankamen. Das alte Apfelweinlokal erfreute sich so m mers wie winters großer Beliebtheit. Der
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