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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman
Autoren: PeP eBooks
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Staatsangestellter …
    Da er Rose Marie Roux, Carlton Aspen, den Leiter des Amts für Humane Dienste, und Jerald Wald, den Mehrheitsführer im Senat, namentlich nannte, fühlte sich Ignace zu der Zusammenfassung berechtigt, seine Quellen umfassten »hochrangige Polizeibeamte, Mitglieder der staatlichen Exekutive sowie der Legislative und darüber hinaus Menschen, die direkt an der Schießerei in St. John’s beteiligt waren«.
     
    Am Abend des Tages nach der Abfassung des Zeitungsberichts verbrachte Ignace mehrere Stunden am Computer, um sich im Internet über die Appartementpreise in Manhattan zu informieren.
     
    Als Rose Marie am nächsten Morgen die Story las, war sie hocherfreut. »Es mag ja nicht die Wahrheit sein, aber es ist eine Wahrheit, und am besten daran ist, dass es unsere Wahrheit ist«, sagte sie zu Lucas. Und fügte mit einer gewissen Befriedigung hinzu: »Die Arschlöcher vom AHD haben wir ganz schön in die Pfanne gehauen!«
     
    Als Lucas am Morgen nach dem Gespräch mit Ignace in der Hoffnung aufwachte, aus dem Krankenhaus entlassen zu werden, zuckte er zusammen: Eine erschöpfte und zornige Weather saß an seinem Bett.
    »Warte nur, bis du zu Hause bist!«, sagte sie. Ihr Blick zuckte zu der Krankenschwester hinüber, die Lucas’ Bett richten wollte.
    »Wo sind die anderen?«, fragte Lucas.
    »Noch in London. Mir blieb keine Zeit, sie mitzubringen. Lucas, wir müssen uns dringend unterhalten. Ich bin deine Frau. Es darf doch nicht sein, dass du schwer verletzt wirst
und mir nichts davon sagst …« Tränen liefen ihr die Wangen hinunter.
    Die Krankenschwester erklärte: »Ich komme wohl besser später wieder vorbei …«
     
    Lucas wurde an diesem Tag nach Hause entlassen. Das Veilchen um sein Auge war dunkler denn je, aber seine Nase war wenigstens wieder halbwegs gerade. Sein linker Arm war von der Schulter bis zum Handgelenk mit einem Gipsverband fixiert. Zwei 6-mm-Metallstäbe führten von einer äußeren Verbindungsplatte durch den Gips und die Haut in den Oberarm; sie würden den Knochen einige Zeit zusammenhalten und dann in einer kleineren Operation wieder entfernt werden.
    Der Orthopädiechirurg überprüfte gerade Lucas’ Arm, als Weather von der Toilette zurückkam. Der Doc kannte sie, und sie redeten kurz miteinander, und dann sagte Weather mit einem leicht spöttischen Unterton in der Stimme zu Lucas: »Du siehst doch diese dicken Metallstäbe, die da in deinen Arm gehen, nicht wahr?«
    Lucas sah hin und sagte: »Ja, und?«
    »Die Orthopäden nennen sie verniedlichend ›Nähstäbchen‹.«
     
    Am Morgen danach saßen Weather und Lucas in der Küche, tranken Kaffee und lasen Ignace’ Story. Nachdem Lucas nun ambulant behandelt werden konnte und Weather sich vergewissert hatte, dass er außer Gefahr war, sprach sie davon, zurück nach London zu den Kindern zu fliegen.
    »Ja, mach das«, sagte Lucas. »Mir geht’s wieder gut.«
    Sein Arm fühlte sich an, als ob ein Truck darauf parken würde, und sein Gesicht, als ob jemand einen Nagel durch sein Auge getrieben hätte. Er lächelte, unterdrückte ein Ächzen.

    »Ich habe aber das Gefühl, ich würde dich im Stich lassen«, sagte sie.
    »Nein, nein … Ich werde sehr viel zu tun haben.«
    Sie machte ihm noch ein paar Vorwürfe, dass er sie angelogen hatte, aber in der vergangenen Nacht hatte sie nicht nur die meisten seiner aktuellen sexuellen Probleme gelöst, sondern auch die, die in den nächsten sechs bis acht Wochen auftreten könnten.
    Das Telefon klingelte, und er hastete hin, um Weathers prüfendem Blick zu entkommen. Beloit, die Ärztin aus St. John’s, sagte: »Ich muss dringend mit Ihnen sprechen. Persönlich und privat. Unter dem Siegel der Verschwiegenheit. Darf ich zu Ihnen kommen?«
     
    Beloit traf ein, und Weather und sie beschnüffelten sich erst einmal ein paar Minuten misstrauisch, dann ging Lucas mit Beloit ins Arbeitszimmer, und sie setzten sich hin, und Beloit sagte ohne Umschweife: »Ich weiß, warum Sam O’Donnell am Tag seines Verschwindens Geld von seinem Bankkonto abgehoben hat.«
    »Oh, das interessiert mich sehr«, erwiderte Lucas.
    »Ich weiß nicht, wie ich es anfangen soll«, murmelte sie. »Ich möchte nicht, dass irgendjemand es erfährt. Ich will auf keinen Fall als Zeugin auftreten. Es würde mich den Job kosten und auch ein paar anderen Leuten. Aber ich muss es einfach loswerden …«
    »Nun denn, wir werden Sie als ›vertraulich zu behandelnde Quelle‹ bezeichnen«, sagte Lucas. »Wenn
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