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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman
Autoren: PeP eBooks
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Sache, dann rief Lucas bei Ruffe Ignace an. Am Abend des Tages nach der Schießerei kam Ignace zu Lucas ins Krankenhaus, bewaffnet mit sechs Stenoblöcken und ebenso vielen Bleistiften.
    »Wir möchten, dass die Wahrheit berichtet wird, ehe zu viele unschuldige Menschen ins Kreuzfeuer der Kritik geraten«, sagte Lucas scheinheilig.
    »Ja, ja, deshalb bin ich ja hier«, erwiderte Ignace.
    »Sie müssen meinen Namen aus dem Spiel lassen«, sagte Lucas. »Ich darf mich nicht offiziell äußern. Also … Sie beziehen sich auf ›verschiedene Quellen‹, okay?«
    Ignace sagte: »Ja, kein Problem. Ich habe bereits mehrere Zeugen des Geschehens interviewt. Es ist nicht viel dabei rausgekommen, aber ich kann auf sie zurückgreifen. Wenn ich also sage, ich hätte meine Informationen aus ›verschiedenen Quellen‹, ist das nicht mal gelogen.«
     
    Lucas führte ihn durch die Kette der Ereignisse, von der Entdeckung der Leiche Charlie Popes über O’Donnells Verschwinden, den Anruf in der Klinik in Cancun, die Attacke
Grants auf Millie Lincoln und Mihovil, die Schießerei samt dem Chaos in der Klinik bis hin zum Abtransport der Verletzten in die verschiedenen Krankenhäuser.
     
    Ignace brauchte einen vollen Tag, um die Story zu schreiben. Sie lautete auszugsweise:
    »… suchten tagelang nach O’Donnell, konnten ihn aber nicht finden«, wie ein mit den Ermittlungen befasster Polizist aussagt. »Wir entschieden, auch andere Mitarbeiter von St. John’s unter die Lupe zu nehmen. Wir meinten, O’Donnell könnte ein ähnliches Ablenkungsmanöver darstellen wie Charlie Pope. Und wir meinten, dass wir dem Wahrheitsgehalt der Personalakten der Klinik nicht ohne weiteres trauen könnten, und setzten eine intensive Sicherheitsüberprüfung aller Mitarbeiter in Gang.«
    Ein Ermittler beim SKA nahm schließlich Kontakt zu einer Klinik in Cancun, Mexiko, auf und erfuhr zu seiner Überraschung, dass Dr. Leopold Grant dort arbeitete. »Das war der Schlüssel zur Lösung des Falles«, sagte eine Quelle aus dem Kreis der Ermittler. »Wir hatten den Killer jetzt identifiziert.«
    Auf die Frage, warum man nicht den Sheriff verständigte und »Roy Rogers« sofort in der Klinik verhaften ließ, antwortete die Quelle: »Als O’Donnell verschwand, ging man davon aus, er müsse der Killer sein. Der Sheriff und seine Leute waren an der Durchsuchung des Hauses von O’Donnell beteiligt, und innerhalb weniger Stunden wusste jeder in Mankato, dass wir nach ihm fahndeten. Wir wussten nicht, ob es eine undichte Stelle im Umfeld des Sheriffs gab oder in der Klinik - sicher war, dass es diese undichte Stelle gab. Als wir wussten, dass Leo Grant beziehungsweise Roy Rogers der Killer sein
musste, wollten wir kein Risiko eingehen. Wir wussten, dass er mindestens zwei Pistolen besaß, gestohlen aus O’Donnells Haus, und wir wussten, dass er ein absoluter Irrer war. Unsere Absicht war, ihn schnell und heimlich, ohne jede Vorwarnung, festzunehmen, und deshalb schickten wir Lucas Davenport und sein Team nach Mankato. Das Team bestand aus sehr erfahrenen Polizisten, wie sich beim Vorgehen während der Schießerei bestätigte. Und man sollte daran denken, dass es letztlich nur um eine Stunde ging, nicht um eine längere Zeitspanne. Es kam nicht zu einer langen Verzögerung.«
    Von schicksalhafter Bedeutung war, dass einer der Ermittler, der die Personalakte von »Leo Grant« bearbeitete, direkt bei der Klinik anrief, um Informationen über Grant einzuholen. Diese Ermittlungstätigkeit sprach sich in der Klinik herum und kam auch »Roy Rogers« zu Ohren, der daraus den Schluss zog, dass man ihn identifiziert hatte. Er verließ fluchtartig die Klinik, fuhr zu seiner Wohnung, und in dem Appartementgebäude kam es zu der Attacke auf Millie Lincoln und Mihovil Draskovic. Und dann startete er den Amoklauf in der Klinik.
    Eine Frage, die Ignace stellte, aber aus seiner Story heraushielt, als Lucas sie nicht beantworten konnte, lautete: »Warum hat O’Donnell am Tag seines Verschwindens fast sein ganzes Geld von seinem Bankkonto abgehoben?«
    Lucas schüttelte den Kopf. »Das wissen wir nicht. Wahrscheinlich werden wir es nie erfahren.«
     
    Ignace benutzte verschiedene Tarnbezeichnungen für Lucas: ein Angehöriger des SKA, ein Ermittler, ein Vollzugsbeamter der Strafverfolgungsbehörden, ein Untersuchungsbeamter, eine Quelle aus dem Bereich der mit den Ermittlungen befassten
Polizeikräfte, eine Quelle, die namentlich nicht genannt werden wollte, ein hochrangiger
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