Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
E-Mail in dem anderen Learjet erhalten und beantwortet.«
    »Ein Gulfstream V, um genau zu sein«, verbesserte Kennedy geduldig. »Aber ja. Es ist wirklich erstaunlich, wie wenige Formalitäten man über sich ergehen lassen muss, wenn man am Geschäftskundenterminal des Buffalo International Airport eintrifft.«
    »Sie schossen auf uns und fuhren dann zum Flughafen zurück, um sich einzutragen, als wären Sie gerade erst gelandet. Wo ist der andere Jet gelandet?«
    Kennedy schüttelte ungeduldig den Kopf. »Spielt das denn jetzt noch eine Rolle, Mr. Kurtz? Sie schinden nur Zeit.«
    Kurtz zuckte die Schultern. »Sicher. Eine letzte Frage noch.«
    »Wir haben Sie nach Abhörgeräten abgesucht, während Sie bewusstlos waren, Mr. Kurtz. Wir wissen, dass Sie nichts senden oder aufzeichnen. Sie stehlen nur noch Ihre und unsere kostbare Zeit.«
    »Das Gestüt«, blieb Kurtz stur. »Gehört es Ihnen?«
    »Von meinem Vater geerbt«, antwortete Brian Kennedy leise. Ratten trippelten hinter der Biegung des Tunnels. »Es befindet sich übrigens in Virginia.«
    »Der arme Yasein Goba dachte, er wäre in den Händen der Homeland Security und dann der CIA. In Wirklichkeit saß er in der Zentrale Ihrer Empire State Security and Protection in Buffalo und später in dem Gestüt, richtig?«
    Kennedy sagte nichts. Offenbar langweilte ihn die Unterhaltung.
    »Sie haben nie für die CIA gearbeitet«, fuhr Kurtz fort. »Aber Ihr alter Herr, nicht wahr? Er war der dritte Mann dieser Triade damals in Vietnam – zusammen mit dem Major und Trinh. Sie hielten den Drogenfluss aufrecht, als der Krieg beendet war.«
    »Natürlich«, bestätigte Kennedy. »Reimen Sie sich das alles jetzt erst zusammen, Mr. Kurtz? Ich muss schon sagen, Sie sind ein lausiger Detektiv. Aber Sie irren sich – ich habe für die CIA gearbeitet. Weniger als ein Jahr. Es war unvorstellbar langweilig, deshalb griff ich auf mein Erbe zurück und gründete meine eigene Sicherheitsfirma. Weitaus interessanter. Und vor allem lukrativer.«
    »Und Sie haben weiter den Major und SEATCO ausgequetscht, nachdem Ihr alter Herr gestorben war. Dachten die beiden etwa, Sie wären immer noch bei der CIA? Dass Sie ihnen weiterhin Schutz verschafften, wie Ihr Daddy es in den 70ern und 80ern tat? Und jetzt wollen Sie sich das Geschäft alleine unter den Nagel reißen? Ist es das?«
    »Ich fürchte, Sie haben die schlimmste aller Sünden begangen, Mr. Kurtz. Sie haben mich gelangweilt.« Kennedy trat drei Schritte zurück an den Rand des Lichtkreises. »Edward. Theodore.«
    Die beiden Leibwächter vergewisserten sich, dass ihr Schussfeld frei war und hoben die Pistolen, zielten auf Kurtz’ Herz und Kopf. Dabei hielten sie die Waffen mit beiden Händen, als befürchteten sie ernsthaft, aus zweieinhalb Meter Distanz danebenzuschießen.
    »Sie sehen zwar aus wie James Bond«, meinte Kurtz und spürte, dass sein Herz wild pochte. »Aber Sie begehen den gleichen Fehler wie Dr. No.«
    Kennedy hörte ihm nicht länger zu. »Zeit, die Ratten zu füttern, Sportsfreund.«
    Sechs laute Schüsse hallten durch den Tunnel.

KAPITEL 52
    Beide Taschenlampen fielen zu Boden und rollten durch das flache Wasser. Sie kamen zur Ruhe, die Lichtstrahlen in entgegengesetzte Richtungen weisend. Die feuchte Luft roch nach Kordit. Zwei der Leichen lagen stocksteif auf der Erde, ihre polierten Schuhe ragten nach oben. Die dritte Leiche bewegte sich ebenfalls nicht, aber ein seltsames, furchtbares Pfeifen ging von ihr aus.
    Kurtz rührte sich nicht.
    Der Mann trat leise aus der Dunkelheit. Er war groß, sehr hager, trug einen Anzug aus Schurwolle und einen beigefarbenen Regenmantel, der zu kurz war und etwas altmodisch wirkte. Er trug einen Tirolerhut mit einer kleinen roten Feder im Band. Das Gesicht des Mannes war schmal, wirkte auf merkwürdige Weise freundlich und wurde von einer dicken Brille mit schwarzem Rand eingerahmt. Er hatte einen rötlichen Schnurrbart und eine leicht vorstehende Unterlippe. Seine Augen sahen traurig, aber sehr wachsam aus. Er hielt eine Llama-Halbautomatik ohne Schalldämpfer in der Hand.
    Er ging zum ersten Bodyguard, Theodore, und sah ein paar Sekunden auf ihn hinab, dann überprüfte er den zweiten, Edward. Beide waren tot. Der Mann hob eine der Taschenlampen auf.
    »Drei«, sagte Kurtz mit zittriger Stimme, hauptsächlich um zu sehen, ob er noch sprechen konnte. »Ich werde es in den nächsten 20 Jahren in Raten abzahlen.«
    »Nicht drei«, widersprach der Däne und richtete
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher