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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller
Autoren: Dan Simmons
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haben Sie mit Benzin übergossen und zurückgelassen?«
    »Niemanden von Wichtigkeit, Sportsfreund. Warum ruhen Sie sich nicht etwas aus, Mr. Kurtz? Wir werden in wenigen Minuten das Ziel unserer Fahrt erreichen. Wir können uns dann in aller Ruhe unterhalten, wenn Sie möchten.«
    Sie fuhren an der Ridge Road vom Skyway ab und folgten ihr Richtung Lackawanna. Wenn Kennedy mit Baby Doc zusammenarbeitet, stecke ich ernsthaft in der Tinte, dämmerte es Kurtz.
    Sie fuhren in östlicher Richtung auf der Franklin Street weiter, vorbei an Curly’s Restaurant, vorbei am kleinen Stadtzentrum und parkten auf einem leeren Parkplatz hinter der Basilika Unserer Lieben Frau vom Siege, genau gegenüber von Pater Bakers ehemaligem Waisenhaus.
    »Was haben Sie …«, begann Kurtz.
    »Scht«, machte Kennedy. »Wir können in einer Minute weiterreden. Edward wird Ihnen jetzt meinen Trenchcoat über die Schultern legen und wir fünf werden aussteigen und zusammen in die Basilika gehen. Wenn Sie eine unglückliche Bewegung machen oder auch nur ein einziges Wort sagen, wird Edward Ihnen auf der Stelle eine Kugel ins Herz jagen, mitten auf dem Bürgersteig, und Sie werden die letzten kostbaren fünf oder zehn Minuten Ihres Lebens verpassen. Gehen Sie normal und schweigen Sie. Haben Sie mich verstanden?«
    Kurtz nickte.
    Sie stiegen aus dem Geländewagen und gingen gute 50 Schritte an der Hauptstraße und der Westseite der großen Kirche entlang. Kurtz erinnerte sich an die unzähligen Male, die seine Klasse von der Schule des Waisenhauses aus zur Basilika gelaufen war, um die Elf-Uhr-Messe zu besuchen.
    Der Mann, der am Steuer gesessen hatte, öffnete eine Seitentür. Sie betraten die Basilika unter der Westtreppe, auf der Kurtz und Rigby in jener Nacht vor so vielen Jahren zum Chorboden hinaufgeklettert waren. Der kleine Geräteraum unter den Stufen, in dem sie aus den Katakomben herausgekommen waren, war jetzt mit Kette und Vorhängeschloss gesichert.
    Brian Kennedy holte einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und machte sich am Schloss zu schaffen. »Sie bleiben hier«, flüsterte er dem Fahrer zu, der bestätigend nickte. Jemand übte auf der Orgel im Hauptschiff der Basilika.
    Die Regale der Abstellkammer waren leer. Es sah aus, als würde der kleine Raum nicht mehr benutzt. Die Treppe zu den unterirdischen Tunneln verbarg sich hinter ein paar weiß lackierten Brettern – Kennedy wusste genau, wo er drücken musste, um die Wand zu öffnen. Die alte Pforte war auch mit einem Schloss gesichert. Kennedy benutzte einen zweiten Schlüssel, um es ebenfalls zu öffnen. Der andere Bodyguard schaltete eine nackte Glühbirne ein und ging voran, die metallene Wendeltreppe hinunter. Der Mann namens Edward stieß Kurtz mit der Pistole in die Rippen und blieb dicht hinter ihm, als sie ihren Abstieg begannen. Brian Kennedy bildete die Nachhut.
    Eine letzte Tür und ein letztes Vorhängeschloss warteten im feuchtkalten Gang am Fuß der Stufen. Natürlich besaß Kennedy auch hierfür den passenden Schlüssel. Die vier traten in die modrige, klamme Dunkelheit. Der Leibwächter zog das massive Portal hinter ihnen zu.
    Kennedy und der erste Bodyguard holten kleine, aber leistungsfähige Halogen-Taschenlampen aus ihren Taschen. Betonstiegen führten in mehreren Richtungen in alte Tunnelabschnitte und Gänge.
    »Niemand weiß, warum Pater Baker diese Katakomben unter seiner Basilika anlegen ließ, Sportsfreund«, sagte Brian Kennedy im Plauderton. Seine Worte hallten von den Betonwänden wider und echoten in die Dunkelheit. »Man munkelte seinerzeit, er habe einen Geheimgang zwischen dem damaligen Konvent und seinen Büros im Waisenhaus haben wollen. Ich gebe nichts auf derart skurriles Geschwätz.« Er nickte dem Leibwächter mit der Taschenlampe zu und sie tauchten durch den linken Gang in die Finsternis ein.
    Kurtz versuchte, sich an den Weg zu erinnern, auf dem er und Rigby damals gekommen waren. Es gelang ihm nicht.
    »Sie dürfen jetzt reden, Mr. Kurtz«, verkündete Kennedy großzügig. »Ich garantiere Ihnen, dass uns niemand hört. Oben könnte man nicht einmal einen Schuss aus diesen alten Tunneln hören.«
    »Was passiert als Nächstes?«, wollte Kurtz wissen. Wasser stand etwa einen Zentimeter hoch im Gang und reflektierte das Licht der Taschenlampen auf bizarre Weise. Vor ihnen huschte etwas quiekend vor dem Lichtkegel davon.
    »Oh, ich glaube, Sie wissen ganz genau, was als Nächstes passiert.«
    »Warum ausgerechnet hier?«
    Kennedy
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