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Kaeufliche Liebe Band 2

Kaeufliche Liebe Band 2

Titel: Kaeufliche Liebe Band 2
Autoren: Sissi Kaipurgay
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nicht auf mein Herz gehört, auf seines? Wie geht es ihm? Wie kann ich das alles ungeschehen machen?
    „Matt, du kommst nach der Vorlesung mit zu mir“, erklärt Romeo rigoros.
    Ich nicke müde. Es tut gut, dass er sich um mich kümmert. Ich mag den Kerl sehr, aber wir sind nur eine Zweckgemeinschaft. Er tröstet mich, dafür nehme ich ihn auch in den Arm und streichel ihn, eine Zärtlichkeit, die er sehr vermisst.
    Nach der Vorlesung, die ich in einem Dämmerzustand zugebracht habe, bringt mich Romeo in seine kleine Wohnung. Der Neubau riecht nach Fliesenkleber und Urin. Eine Mischung, die sich erfrischend von dem Kohl-Wachs-Geruch meines Wohnhauses abhebt, aber nicht minder eklig ist. Ich sinke in seinem Wohnzimmer auf die Matratze, das einzige Möbel in dem Zimmer.
    „Leg dich hin, ich koch dir einen Tee“, sagt Romeo und geht in seine winzige Küche.
    Meine Augen fallen gleich zu, kaum dass ich die weiche Unterlage berührt habe. Romeo kommt zurück und stellt eine Tasse neben der Matratze ab, aus der der Duft von Kamillentee in meine Nase dringt.
    „Matt? Ich hab mit Janosch geredet“, sagt er leise. „Ich hab ihm alles erklärt.“
    „Das ändert nichts mehr“, flüstere ich unglücklich.
    Eine Weile kauert Romeo neben mir, dann erhebt er sich seufzend und geht wieder in die Küche. Mit halbem Ohr höre ich, wie die Türglocke schellt. Romeo spricht mit jemandem, ein kurzer Streit.
    „Du bleibst hier, bis das geklärt ist“, faucht er.
    Dann knallt die Tür und ein Schlüssel dreht sich. Stille.
    Die Stille dehnt sich. Schritte kommen näher und ich bin plötzlich hellwach. Janosch steht im Türrahmen und stiert mich an. Er sieht mindestens ebenso Scheiße aus wie ich. Seine Haare hängen ihm wirr in die Stirn und seine Augen scheinen zu glühen. Ich komme hoch und erwidere sein Starren.
    „Verdammter Scheißkerl“, flüstert Janosch schließlich mit rauer Stimme.
    Ich senke den Blick. Dem Schmerz in seinem bin ich nicht gewachsen und – was noch viel schlimmer ist – ich bin der Auslöser.
    „Ich hab zu spät erkannt, dass es ein Fehler ist“, bekenne ich heiser.
    „Ich hab dir mein Herz auf einem Silbertablett…verdammt, was red ich hier?“, raunt Janosch und fährt sich durchs Haar.
    Mein Herz pocht so schmerzhaft gegen die Rippen, das ich befürchte, es wird gleich durchbrechen und sich auf Janosch stürzen.
    „Es tut mir so leid“, flüstere ich und lass den Kopf hängen.
    „Leid?“, spuckt Janosch und kommt näher, „Es tut dir leid? Verdammt, Matt, was bin ich denn für dich? Ein Spielball?“
    „Nein“, ich schüttele den Kopf und gucke zu ihm hoch. „Nein. Du bist der Mann, in den ich mich vom ersten Moment an verliebt habe, und der mich so sehr verletzt hat, dass ich einfach nicht mehr denken konnte.“
    Die Sekunden dehnen sich, während wir uns anglotzen. Janosch‘ Miene wird weicher, nur eine Spur.
    „Du – hast dich gleich in mich verliebt?“, fragt er leise.
    „Ja“, ich schlinge die Arme um meinen Körper, um mich zu schützen.
    „In mich Scheißkerl, der ich bin?“
    Ich nicke atemlos.
    „Matt“, Janosch sinkt auf die Knie und ist plötzlich genau vor mir. „Matt, ich hab geahnt, dass du mir nicht verzeihen kannst. Warum hast du gelogen?“
    „Ich“, hilflos schüttele ich den Kopf, „ich war so voller Hass und diesem anderen Gefühl.“
    „Und jetzt? Hasst du mich immer noch?“, flüstert Janosch, der inzwischen nur noch Zentimeter von mir entfernt ist.
    „Nein“, ich gucke ihn an, „nein. Ich liebe dich. Es tut so weh.“
    „Ja, es tut so weh“, murmelt Janosch und plötzlich liegen seine Lippen auf meinen.
    Dieser atemlose Moment gehört nur uns. Vorsichtig und unendlich zärtlich küssen wir uns, dabei immer noch Abstand haltend, als wären wir Teenager. Es fühlt sich so gut an. Ich stöhne leise in den Kuss hinein und kann es nicht mehr aushalten. Hunger. Ich muss Janosch endlich fühlen. Mit einer ausholenden Bewegung bringe ich ihn zu Fall und lande auf dem Rücken, er auf mir. Endlich. Ich küsse ihn immer noch, jetzt wilder, fühle dabei seinen Körper nah an meinem. Janosch glüht förmlich und umarmt mich, als wäre ich eine Rettungsboje auf hoher See.
    „Matt“, stöhnt er, „bitte, tu mir nicht mehr weh.“
    Diese Schwäche, die er preisgibt, macht mich endgültig weich. Wir rollen über die Matratze, die Lippen fest aufeinander gepresst, während unsere Finger zupfen und zerren. Ich stoße einen triumphierenden Laut aus, als ich
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