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Kaeufliche Liebe Band 2

Kaeufliche Liebe Band 2

Titel: Kaeufliche Liebe Band 2
Autoren: Sissi Kaipurgay
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jedenfalls vorbei, Matt beflügelt mich.
    Als wir an dem Tag nach dem Kuss wieder nach der Vorlesung zum Coffeeshop gehen, hält Matt mich plötzlich am Arm fest.
    „Jan? Ich kann nicht mehr warten. Können wir zu mir gehen?“, bittet er.
    Sein Blick ist sehnsüchtig, und obwohl ich mir fest vorgenommen habe, es diesmal langsam angehen zu lassen, fühle auch ich Ungeduld. Matts Nähe macht mich scharf und ich sehne mich danach, ihn endlich unter mir zu spüren. Ich nicke, und schon zieht er mich in eine andere Richtung.
    Die Gegend, die eigentlich von schmucken Altbaufassaden geprägt ist, wird immer schäbiger. Kaum zwei Straße von der Uni entfernt finde ich mich in einer völlig fremden Welt wieder: Rotklinkerbauten, die kurz nach dem Krieg errichtet wurden. Matt steuert eines dieser Häuser an, öffnet die Eingangsstür und zieht mich eine Treppe hoch.
    Es riecht nach Kohl und Wachs. Das stört mich nicht, dazu bin ich zu geil. Matts kleiner Hintern, der direkt vor meiner Nase ist während er die Stufen erklimmt, weckt das Tier in mir. Die Wohnungstür aufschließend wirft mir Matt einen kurzen Blick zu, der merkwürdig ist, aber in meiner Lust messe ich dem keine Bedeutung bei. Kaum drinnen ziehe ich ihn in meine Arme und küsse ihn endlich richtig. Er schmeckt himmlisch. Nicht nur das, er küsst auch so gut, dass ich schon nach kurzer Zeit vor Erregung kaum noch stehen kann. Das ist mir noch nie passiert.
    „Matt“, flüstere ich, „wo ist dein Schlafzimmer?“
    Er zögert und löst sich von mir. Irgendetwas stimmt hier nicht. Seine Augen haben plötzlich einen gehetzten Ausdruck und ich spüre, dass er zittert.
    „Jan, ich glaube, wir gehen lieber wieder“, flüstert er.
    „Warum? Hast du es dir anders überlegt?“, frage ich leise, wobei ich seine Wange streichle.
    „Nein. Ja. Ich…“
    Weiter kommt er nicht, denn aus einem Zimmer erklingt Romeos Stimme.
    „Matt? Wo bleibst du? Ich dachte, du bringst uns den dritten Mann mit. Ich bin total scharf.“
    Alles in mir wird kalt. Ich stehe da wie eine Salzsäule und versuche zu begreifen, was gerade passiert. Matt ist also mit Romeo zusammen und hat mich – vorgeführt.
    Der Schmerz kommt und senkt sich wie ein blutroter Nebel über mich. Mein Herz, das eben noch vor Lust und Glück freudig geschlagen hat, setzt aus, um gleich darauf in einer neuen Gangart loszulegen. Diesmal jedoch beherrsche ich die coole Pose nicht, sondern breche zusammen und muss mich gegen die Wand lehnen.
    Ich starre Matt an, der seinerseits mich anglotzt. Er wirkt genauso entsetzt wie ich, aber er hat das hier doch inszeniert. Langsam stoße ich mich von der Wand ab und mache Schritt für Schritt zurück zur Wohnungstür, wobei ich Matt immer noch anstiere. Mein Herz bricht, die Scherben fallen auf den Boden. Niemand wird sie aufkehren, ich lass sie hier, wende mich um und flüchte. Das erste Mal verschwinde ich, ohne mich vorher ausreichend produziert zu haben. Allein die Kraft fehlt mir. Ich bin nur noch leere Hülle, jedes Gefühl ist in mir gestorben.
    **
    „Scheiße“, flüstere ich und schaue Janosch hinterher, der mit einem so verletzten Gesichtsausdruck davonrennt, dass er mich noch bis in meine Träume verfolgen wird.
    „Matt?“, ruft Romeo und steht im nächsten Moment im Türrahmen. „Was ist?“
    „Es war ein Fehler“, flüstere ich und spüre, wie mein Herz brennt.
    Dieser Janosch, der eben hier noch stand, ist echt. Ich habe ihn zutiefst verletzt, dagegen ist das Erlebnis von vor drei Wochen ein Schiss. Er hat mir sein Herz angeboten, das habe ich gefühlt, aber nicht wahrhaben wollen. Ich war in meinem Hass gefangen, jetzt bin ich es in meinem Schmerz.
    „Scheiße, Matt, was ist?“, fragt Romeo und kommt auf mich zu.
    „Ich hab‘s versaut“, flüstere ich, wobei mir Tränen aus den Augenwinkeln rinnen. „Ich hab das, was ich so sehr wollte, gerade in die Mülltonne getreten.“
    „Sch-sch“, macht Romeo und zieht mich in seine Arme.
    Ich lass mich wiegen wie ein Baby und bin trotzdem untröstlich. Alles ist schwarz.
    Janosch kommt nicht mehr zu den Vorlesungen. Das ist einerseits erleichternd, andererseits…
    „Matt“, flüstert Romeo mir zu, „du fällst gleich vom Stuhl.“
    Mühsam hebe ich die Lider und starre ihn an. Nachts schlafe ich nicht, dafür kann ich tagsüber kaum meine Augen offen halten. Ein Teufelskreis, der sich seit einer Woche dreht. Eine Woche, in der ich Janosch vermisse und mir jeden Tag Vorwürfe mache. Wieso habe ich
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