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0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

Titel: 0558 - Im Griff des Teufels-Kraken
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Die SANTIANA schaukelte auf den seichten Wellen, und Art McClure sah über die weite, endlose Wasserfläche, die im Sonnenlicht gleißende Reflexe warf. Der Wind schob das 10-Meter-Boot langsam, aber sicher auf die Küste zu.
    Dorthin wollte McClure jetzt aber noch nicht. Die Brise war zu gut, das mußte er nutzen. Wochenlang hatte er sich darauf gefreut, die SANTIANA in den Wind zu legen und über die Wellen zu reiten.
    Ako Tagana und Sally Brent waren allerdings weniger auf einen Kampf gegen Wind und Wellen aus. Sie suchten eine andere Art von Zerstreuung. Momentan genossen sie in Badehose und Bikini die Sonne, und wahrscheinlich hofften sie, daß der Wind nicht stärker wurde.
    Oder daß McClure ein Einsehen hatte und Kurs auf eine einsame Stelle am Strand nahm, damit sie endlich aus der Sichtweite der ungewöhnlich flachen Yacht kamen. Seit gut einer Stunde kreuzte das andere Schiff in ihrer Nähe herum, und von Bord aus konnte man durchs Fernglas verflixt gut sehen, was an Deck der SANTIANA geschah.
    Auch McClure hatte das Gefühl, daß die Yacht seinen kleinen Segler regelrecht belauerte. Er mußte gegen den Wind und die Drift ansteuern, die beide versuchten, die SANTIANA dem Ufer näher zu bringen. Die fremde Yacht hätte die Möglichkeit gehabt, mit ihrer Motorkraft innerhalb kürzester Zeit wieder zu verschwinden. Merkten die Typen denn nicht, daß sie hier nicht gebraucht wurden?
    Zumindest nicht von Sally und dem Japaner. Die beiden wollten eigentlich hier draußen ihr romantisch-zärtliches Liebesspiel genießen. Daß McClure überflüssigerweise dabei war, störte sie nicht. Wenn sie schon mit dem Segler draußen auf dem Wasser waren, wollten sie sich nicht in die Kabine verkriechen, da hätten sie es im Hotelzimmer bequemer haben können.
    Aber diese verflixte Yacht störte und wollte einfach nicht verschwinden.
    Die Alternative war, vor Anker zu gehen und an den Strand hinüberzuschwimmen. Dann mußte es den Jungs auf der Yacht doch irgendwann langweilig werden, und sie würden abdrehen.
    McClure überlegte schon, ob er Flaggensignale geben sollte, um dem Skipper des Flachmanns da draußen klar zumachen, daß er hier unerwünscht war, aber er konnte sich nicht dazu durchringen.
    Einfacher wäre es sicher gewesen, eine entsprechende Nachricht zu funken. Aber auf der SANTIANA gab es kein Funkgerät. Die drei hatten das alte Segelschiffchen gemeinsam von ihrem Ersparten gekauft und dabei keinen Wert auf eine Funkanlage gelegt. Das Boot war auch so schon teuer genug gewesen, und sie wollten ja nicht bei Windstärke 12 Neptuns Großmut erproben oder so weit hinausfahren, daß ein Risiko bestand, in Seenot zu geraten.
    »Ob das Piraten sind?« argwöhnte Sally. Sie hatte sich erhoben, ihren Bikini zurechtgezupft und trat an die Reling. »Die wollen doch irgendwas von uns! Das ist doch nicht normal, daß sie so lange in unserer Nähe hängen, dafür gibt’s überhaupt keinen Grund!«
    »Piraten? Die gibt’s vielleicht noch an der Nordküste, aber nicht hier unten! Außerdem lohnen sich Australiens Gewässer für solche Halunken nicht und sind zu riskant für sie. Die holen sich ihre Beute eher zwischen Indonesien und China!«
    Aber auch McClure wurde diese flache Yacht allmählich unheimlich.
    »Also, mein Freund, entweder wir gehen jetzt an der Küste vor Anker, oder wir kehren um«, verlangte Ako Tagana. »Ich habe dieses Trauerspiel satt. Ich bin nicht mit dir hinausgefahren, um deinen Segelkünsten zuzuschauen und mich über diese verflixte Yacht zu ärgern. Die versaut uns den ganzen Tag!«
    McClure seufzte. »Also gut, ankern wir. Mal sehen, was sie dann machen. Wenn sie immer noch in der Nähe bleiben, gibt’s Ärger.« .
    »Und wie? Willst du die Torpedorohre laden, fluten und abfeuern, oder was?«
    »Ich gehe ran, besorge mir Namen und Kennung des Schiffes und gebe der Küstenwache den Tip, daß sie sich mal besonders um dieses Boot kümmern soll. Captain Sheppard ist mir einen Gefallen schuldig, dafür kann er die Jungs dort drüben ruhig mal ein wenig schikanieren. Vorwände gibt’s genug, Verdacht auf Schmuggel oder sonst was. Wenn die Jungs alle paar Meilen in eine Kontrolle geraten, werden sie nicht mehr viel Freude an der Christlichen Seefahrt haben.«
    »Aber das nützt uns hier und jetzt wenig. Ich möchte wirklich gerne wissen, was die von uns wollen«, grummelte der Japaner. »Am liebsten würde ich rüberschwimmen und mal anklopfen.«
    McClure seufzte.
    Es war der Moment, in dem jemand
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