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Kaeufliche Liebe Band 2

Kaeufliche Liebe Band 2

Titel: Kaeufliche Liebe Band 2
Autoren: Sissi Kaipurgay
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lausche ihm und gucke immer wieder rüber zu Matt, dabei vergleiche ich ihn mit dem Professor.
    Die beiden haben die gleiche Figur, Haar- und Augenfarbe stimmen auch. Aber nicht nur das, Matt ähnelt dem Kerl in vielerlei Hinsicht. Die Präsenz, die Medler ausstrahlt, besitzt Matt auch. Noch in abgeschwächter Form, aber das erklärt seine ständige Anwesenheit in meinem Loft. Er hat seine Aura dort gelassen.
    Ich muss schmunzeln bei dem Gedanken. Aura. Was auch immer das sein mag, ich habe mich bisher nicht mit solchem Quatsch beschäftigt. Dennoch, es beschreibt dieses unheimliche Gefühl, das mich in meiner Wohnung beschleicht. Wie kann ich den Geist bannen? Ob es reicht, Matt erneut zu mir einzuladen, damit er sein Charisma dort einsammelt und mitnimmt? Geht das? Spinne ich langsam?
    Ich erwache wie aus einem Traum, als alle um mich herum aufspringen. Tatsächlich ist die Vorlesung beendet, ohne dass ich es mitbekommen habe. Rasch packe ich meine Sachen und folge den Studenten – ich nenne sie nicht Kommilitonen, weil ich irgendwie nicht zu ihnen gehöre – zum Ausgang. Soll es mich wundern, dass Romeo dort steht und mich abfäng?.
    „Hey Janosch“, raunt er und zieht mich auf den Gang, „bitte, kein Wort über meinen Job zu niemandem.“
    „Keine Sorge“, ich grinse ihn frech an, „ich rede eh mit keinem dieser armen Lernwilligen.“
    „Aha“, macht Romeo, zieht die Augenbrauen hoch und mustert mich. „Stimmt, du bist ja was Besseres.“
    „Das will ich damit nicht sagen“, erkläre ich hoheitsvoll. „Ich gehöre nur nicht zu ihnen.“
    „Stimmt, sonst hätte ich dich bestimmt schon mal hier gesehen“, brummt Romeo, dreht sich um und lässt mich einfach stehen.
    Fühle ich mich abgekanzelt? Nie und nimmer. Ich laufe durch den Gang zum Ausgang und trete hinaus auf den Campus. Die meisten Studenten haben sich schon zerstreut, es sind nur noch wenige Personen anwesend. Ich entdecke Matt und beschließe, dass ich diese Aurasache angehen muss.
    „Hey Matt“, sage ich und tippe ihm auf die Schulter.
    Er unterhält sich gerade mit ein paar Leuten und dreht sich erstaunt um, als er meine Stimme hört.
    „Janosch“, murmelt er, „Studierst du oder bist du nur zu Besuch hier?“
    „Ich studiere – gelegentlich“, gebe ich zu, „hast du Lust, einen Kaffee mit mir zu trinken?“
    „Hm, warum nicht?“, er nickt, wendet sich zu seinen Gesprächspartnern und verabschiedet sich.
    Anschließend gehen wir zusammen über den großen Platz. Ich kenne einen Coffeeshop ganz in der Nähe, wo man ungestört reden kann. Matt folgt mir schweigend.
    „Studierst du nun wirklich, oder war das ein Witz?“, will er wissen, nachdem wir es uns mit einem Milchkaffee in einer Ecke gemütlich gemacht haben.
    „Ich studiere manchmal, für meine Eltern ständig. Das Geld muss fließen, verstehst du?“, antworte ich ehrlich.
    Irgendwie kehrt Matt in mir eine Seite hervor, die ich so nicht kenne. Ehrlichkeit ist nicht mein zweiter Vorname.
    „Oookay“, sagt er gedehnt, „und danach?“
    „Wonach?“
    Verständnislos starre ich ihn an, bis mir ein Licht aufgeht.
    „Ach, du meinst, was ich nach dem Studium – also, keine Ahnung. Mein Alter macht in Wertpapieren oder so. Vielleicht kann ich da einsteigen“, sage ich lahm.
    „Klingt gut“, meint Matt ohne echte Begeisterung.
    Mir fehlt sie auch bei dem Gedanken, aber was soll ich sonst tun? Meine Talente sind nicht ausbaufähig, als da wären Fußball und Ficken. Fressen und Saufen kann ich auch, aber das zählt wohl nicht.
    „Sag mal, bist du irgendwie spirituell oder so?“, wage ich mich auf unbekanntes Terrain.
    „Hä?“
    Matt glotzt mich an wie einen Marsmenschen. Vielleicht wächst mir auch gerade eine Gesetzestafel aus dem Kopf, wer weiß? Ich erröte, ungewöhnlich für mich, aber das Thema ist mir wirklich peinlich, peinlicher als Sex.
    „Nö, mit Spiritismus hab ich nichts am Hut“, murmelt Matt, „Meine Großmutter hat mal versucht, den Geist ihres toten Gatten zu beschwören, damit sie ihn wegen der nicht bezahlten Lebensversicherung beschimpfen konnte. Hat nicht geklappt.“
    „Interessant“, sage ich, „Was ist mit Voodoo?“
    „Okay, ich hab mir mal eine Puppe besorgt, um mich an einem Verflossenen zu rächen“, gibt Matt verlegen zu. „Ich hatte aber leider kein Genmaterial von ihm außer…“
    Er wird knallrot und senkt die Wimpern.
    „Außer?“, bohre ich neugierig.
    „Sperma“, wispert Matt und schaut kurz hoch, „Ein gefülltes
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