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Kaeufliche Liebe Band 2

Kaeufliche Liebe Band 2

Titel: Kaeufliche Liebe Band 2
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Toten zu. Die Fingerkuppen sind entfernt worden, präzise und mit chirurgischer Akkuratesse. Fantastische Arbeit, muss ich anerkennend zugeben.
    „Walter, sieh dir das an“, sage ich über die Schulter.
    Mein Kollege tritt näher, wobei er sich ein Taschentuch vor Mund und Nase hält. Ich muss grinsen. Walter ist recht neu im Job, er sieht leicht grünlich im Gesicht aus.
    „Kommt dir das bekannt vor?“, frage ich.
    Er schüttelt nach einem kurzen Blick auf die Hände des Opfers den Kopf und macht einen Schritt zurück.
    „Mir ist so, als hätte es vor längerer Zeit eine Serie gegeben, wo ähnliche Verstümmelungen auftraten“, sinniere ich und betrachte dabei den sauberen Schnitt, mit dem der Täter die Kehle des Opfers durchtrennt hat.
    Man kann über den Mörder sagen, was man will, aber er macht seine Arbeit ordentlich. Ich bewundere solche Menschen, auch wenn sie wahnsinnig sind. Nichts regt mich mehr auf, als ein schlampiger Mord.
    „Wir können nur hoffen, dass die Verstümmelungen nach dem Tod vorgenommen wurden“, sage ich, dabei richte ich mich auf und gucke den Blonden an, der an der Wand gegenüber lehnt.
    Das Opfer liegt auf einem Teppich, der das Blut hervorragend aufgesogen hat. Muss sich um Schurwolle handeln, eine gute Qualität. Ich umrunde die Leiche und nähere mich dem Stricher.
    „Und Sie sind…?“
    „Romeo Montagere“, wispert der Blonde.
    „Aha“, sage ich und bedeute ihm mit dem Kinn, mir zu folgen. „Walter, ich nehme den Zeugen zum Verhör mit“, informiere ich meinen Kollegen knapp, bevor ich mit Blondie den Raum verlasse.
    Im Flur lege ich eine Hand zwischen Montageres Schulterblätter und dirigiere ihn ins Treppenhaus, wo sich der Gerichtsmediziner noch immer über die Tüte beugt. Geschickt dränge ich mich an ihm vorbei und scheuche den Blonden vor mir die Treppe hinunter. Es ist nur ein Stockwerk, was die Jungs mit der Trage, die mir entgegenkommen, sichtlich freut.
    „Hey Jason“, ruft einer von ihnen grinsend, „ist das dein neuer Freund?“
    „Klappe“, gebe ich zurück und schubse Montagere durch die Haustür.
    Der Kerl ist ein Verdächtiger, auch wenn ich persönlich nicht glaube, dass er eines Mordes fähig ist. Dafür sieht er zu betroffen aus und auch zu weich, irgendwie. Würde mich nicht wundern, wenn er gleich in Tränen ausbrechen würde, so wie seine Mundwinkel zucken. Weichei.
    „Steig ein“, sage ich, nachdem wir meinen Wagen erreicht haben.
    Der Blonde lässt sich widerspruchslos auf den Beifahrersitz gleiten und schweigt auch während der Fahrt. Ich steuere nicht das Revier an, sondern mein Haus. Erstens muss ich dringend pissen, und mein Heim liegt näher als das Büro. Zweitens habe ich mit dem Kerl noch etwas anderes vor.
    „Wie läuft das Geschäft?“, frage ich beiläufig.
    „Geht so“, flüstert Montagere.
    „Aha“, mache ich, streife ihn mit einem kurzen Blick und setze dann den Blinker.
    Mein Nebenmann sieht sich argwöhnisch um, sagt aber nichts, während wir durch die kleine Wohnstraße fahren an der mein Haus liegt. Ich lenke mein Auto in die Einfahrt und parke es vor der Garage.
    „Aussteigen“, brumme ich und schwinge mich vom Sitz.
    Montagere steigt etwas zögerlich auf seiner Seite aus und mustert das Haus.
    „Merkwürdige Polizeistation“, sagt er leise.
    „Keine Polizeistation, sondern mein Eigenheim“, verkünde ich fröhlich und laufe auf die Haustür zu.
    Mein erster Weg führt ins Bad. Danach gehe ich in die Küche und hole eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. Blondie ist im Flur stehengeblieben und erwartet mich dort mit hängenden Armen.
    „Also“, sage ich, wobei ich mich lässig in den Türrahmen lehne, „Sie haben die Leiche gefunden?“
    „Soll das hier ein Verhör sein?“, fragt Montagere irritiert.
    „Es ist eine Art Zwischenverhör. Danach fahren wir zum Revier und nehmen Ihre Aussage richtig auf“, erkläre ich.
    „Zwischenverhör?“
    „Okay. Nenn es eine private Einlage. Sagen wir mal, ich betrachte dich nur als Zeugen, nicht als Verdächtigen, wenn du mir ein wenig entgegenkommst“, sage ich, wobei ich ins vertrauliche ‚du‘ verfalle um dem Kerl gleich klarzumachen, dass er keine Wahl hat.
    Ich lass meine Worte sacken und setzte die Flasche an meine Lippen. Der Blonde starrt, offensichtlich überlegt er.
    „Also“, mache ich weiter, nachdem ich genug getrunken habe. „Kommst du mir entgegen?“
    „Wie…meinen Sie das?“, fragt Blondchen dämlich.
    Ich schnaube, trete auf ihn
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