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Käpt'n Ebbs Seebär und Salonlöwe

Käpt'n Ebbs Seebär und Salonlöwe

Titel: Käpt'n Ebbs Seebär und Salonlöwe
Autoren: Richard Gordon
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ausgegeben, Wache ausgestellt und das Schiff bis zum Kiel durchforscht worden war, Gegenkurs nehmen. Das Logbuch, Brigadier -» er klopfte bedeutsam mit seinem Zeigefinger auf den Band, der vor ihm lag, «ist ein offizielles Dokument, das nach jeder Fahrt von den Schiffahrtsbehörden in London inspiziert und von Sir Angus persönlich aufs peinlichste durchgelesen wird. Als Kapitän des Schiffes bin ich laut Parlamentsakte gezwungen, volle und wahrheitsgemäße Rechenschaft darüber abzulegen, warum wir vergangene Nacht den Kurs änderten, und auch, warum wir den alten Kurs , wieder aufnahmen. Ein Weglassen oder Verfälschen der Tatsachen zieht schwere Gesetzesstrafen für mich nach sich. Von der Schande, die mir beruflicherseits droht, ganz zu schweigen. Ich werde daher eine korrekte Eintragung vornehmen. Und zwar sofort.» Ebbs griff zur Feder. «Auf Wiedersehen, Sir.»
    «Warten Sie doch eine Minute! » Die Asche am Ende von Brosters Zigarre zitterte. «Ist es unbedingt notwendig, Kapitän, daß Sie alles absolut rückhaltlos zu Papier bringen?»
    «Meine Gewissenhaftigkeit erfordert es.»
    «Aber doch nicht jedes Detail -»
    «Bis ins letzte Detail. Einschließlich des bemerkenswerten Anblicks -»
    «Kapitän», sagte Broster dringlich. «Ich bin ein Mann, der bei der Pole Star größten Einfluß hat. Das brauche ich Ihnen nicht erst zu sagen. Meine Macht reicht direkt bis ins Sitzungszimmer und noch darüber hinaus. Ja, ich bin imstande, selbst über Angus McWhirrey hinaus Begünstigungen auszuteilen.»
    «Ah!» rief Ebbs. «Jetzt beginnen Sie endlich zur Sache zu kommen! »
    «Was», fragte Broster in einem Ton, als müßte er Glasscherben schlucken, «kann ich für Sie tun, Kapitän?»
    «Setzen Sie sich», sagte Ebbs. Er nahm den Block Schiffsbriefpapier zur Hand, auf dem er in der vergangenen Nacht sein Rücktrittsgesuch niedergeschrieben hatte. «Eine Feder haben Sie? Gut. Ich wünsche lediglich, daß Sie einen Brief schreiben. Nein», korrigierte Ebbs sich selbst. «Als erstes möchte ich, daß Sie ein Kabel senden. Ich will es Ihnen diktieren.» Er überlegte einen Augenblick. «», sagte er, «. Signieren Sie es mit . Seien Sie unbesorgt», fügte er hinzu, als er den Brigadier diese Worte voll des Zweifels niederschreiben sah, «ich komme für die Kosten auf. Und nun zum Brief. So pflegen Sie ihn doch anzusprechen?» Broster nickte. «Gut. .» Ebbs schneuzte sich. « Diktiere ich Ihnen nicht zu schnell?» fragte Ebbs.
    «Nein», stotterte Broster.
    « neuer Absatz, übrigens. Können Sie das buchstabieren? Im Schreibtisch finden Sie ein Wörterbuch.»
    « dürfte sich besser machen», knurrte Broster.
    «Gut, Schwindeleien. <... bei den Schwindeleien des unehrlichen Zahlmeisters und Barmanns hin, mit welchen ich Dich gemäß Kapitän Ebbs' Bericht zu verfahren bitte. Dieser Ebbs ist wirklich ein ausgezeichneter Bursche, dem eine glänzende Zukunft in unserer Gesellschaft bevorsteht. Ich werde ihn im Auge behalten.>» Ebbs grinste. «Unterzeichnen Sie den Brief in der üblichen Form. Adressieren Sie den Umschlag. Aufgeben will ich ihn selber.»
    «Sollten Sie je in Versuchung kommen, diesen Brief zu bestreiten», fuhr Ebbs freundlich fort, nachdem er das Papier abgelöscht und gefaltet hatte, «so rufen Sie sich das Logbuch der Charlemagne ins Gedächtnis. Ich kann noch jederzeit die entsprechende Eintragung vornehmen, bevor wir nach London zurückkehren.» Er kicherte. «Nun, Brigadier, jetzt habe ich nichts mehr dagegen einzuwenden, die innige Freundschaft zwischen uns beiden, die Sie vor wenigen Minuten in Aussicht stellten, zu verwirklichen. Ein festes Band verknüpft uns sozusagen.
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