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Kabine 14: Ein Kitzbühel-Thriller (German Edition)

Kabine 14: Ein Kitzbühel-Thriller (German Edition)

Titel: Kabine 14: Ein Kitzbühel-Thriller (German Edition)
Autoren: Mortimer M. Müller
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notwendig oder entbehrlich ist. Es muss nicht immer alles der Wahrheit entsprechen. So kann man sich viel Ärger ersparen.“
    Matteo seufzte ergeben. „Okay, gut. Ich gebe mich geschlagen. Ich werde den Mund halten, selbst wenn François behauptet, die Erde ist eine Scheibe.“
    Emma verzog die Lippen. „Das will ich hoffen.“
    Sie kehrten ins Wohnzimmer zurück, in dem die Gäste bereits sämtlichen Wein geleert hatten.
    „Liebe Emma, vielen Dank für die hervorragende Bewirtung. Das Essen war wie immer ausgezeichnet!“ Julie rieb sich den Bauch und strahlte Emma offen ins Gesicht. Zumindest sie schien nichts von der Auseinandersetzung der Gastgeber mitbekommen zu haben.
    „Danke.“ Emma nickte knapp, setzte sich auf ihren Stuhl und lächelte. „Es freut mich, wenn es meinen Gästen schmeckt.“
    Rüdiger, mit knapp fünfundsechzig Jahren der Älteste in der Runde, ergriff das Wort. „Wir wollen euch einen Vorschlag machen“, sagte er und legte eine Kunstpause ein, bis er Matteos und Emmas volle Aufmerksamkeit genoss. „Julie, François und ich sind von Freitag bis Sonntag in Kitzbühel Schi fahren. Wir laden euch herzlich ein mitzukommen, die Kosten für eure Unterkunft übernehme ich.“
    Matteo und Emma warfen einander einen flüchtigen Blick zu. „Ich bin nicht sicher, ob das eine gute Idee ist“, bemerkte Emma. „Du weißt doch, mein Knie …“
    „Letztes Jahr gab es keine Probleme, erinnerst du dich nicht?“
    „Stimmt, aber da war ich ein Jahr jünger.“
    Rüdiger lachte hell auf. „Komm schon, Emma. Gegen mich bist du doch ein Jungspund. Wenn ich das schaffe, dann du erst recht!“
    Matteo begegnete Emmas Blick erneut. Diesmal länger, eindringlicher.
    „Wir werden das noch besprechen“, sagte Emma.

Deutschland, München, Untergiesing-Harlaching
Mittwoch, 3. Januar, 08:45 Uhr
    „Steh auf, Schatz“, flüsterte sie ihm zu und knabberte neckisch an seinem Ohrläppchen.
    „Noch fünf Minuten, Sonja, bitte.“
    „Kommt gar nicht in Frage“, erwiderte sie und kitzelte ihn unter den Achseln. „Ich will frische Brötchen zum Frühstück.“
    „Ja, ja, schon gut“, sagte Raphael hastig, als Sonja mit ihren Fingern verführerisch seine Lenden entlangstrich. Er gähnte ausgiebig, setzte sich im Bett auf und kratzte sich am Hinterkopf. „Soll ich auch Milch für ein Müsli besorgen?“, erkundigte er sich.
    „Ja, gute Idee.“ Sonja grinste. „Und wenn du schon dabei bist: Bring mir ein paar von den Apfelschnitten mit, die ich so gern habe.“
    Raphael wälzte sich ächzend aus dem Bett und begann sich umständlich anzukleiden.
    „Du benimmst dich wie ein alter Mann“, spottete Sonja.
    „Nach deiner groben Behandlung fühle ich mich auch so.“
    „Was? Der geile, erfüllte, tabulose Sex gestern Abend?“
    Raphael schmunzelte. „Nicht direkt. Du hast mich in der Nacht geschlagen.“
    Sonja legte den Kopf schief. „Ernsthaft?“
    „Ja. Es war so: Ich wache irgendwann in den frühen Morgenstunden auf, drehe mich um – du liegst natürlich wieder auf meiner Bettseite – und bekomme deinen Ellbogen ins Gesicht. Ich sage: ‚Aua!‘, aber du grummelst nur Unverständliches, gibst ein wunderbar attraktives Grunzen von dir und wendest dich ab. Ziemlich unverschämt, finde ich.“
    „Oh. Tut mir leid.“
    „Ist das alles?“
    „Na ja … Ich mag dich einfach so gern, ich will auch in der Nacht in deiner Nähe sein.“
    „Jaja, wer’s glaubt. Ich verlange Schmerzensgeld!“
    Auf Sonjas Zügen erschien ein laszives Grinsen. „Kann ich es auch mit Naturalien abgelten?“
    „Nein. Wie wäre es am Wochenende mit Schi fahren – und du zahlst die Karten?“
    Sonja griff nach einem Polster und warf ihn nach Raphael, der hastig einen Sprung zur Seite tat und seiner Freundin die lange Nase zeigte.
    „Mach, dass du nach draußen kommst, du Schuft!“, rief sie und streckte ihm die Zunge heraus. „Aber vergiss bloß meine Apfelschnitten nicht.“

Schiregion Kitzbühel, 3S-Bahn, Bergstation
Mittwoch, 3. Januar, 10:00 Uhr
    „Sie haben die Zwanzigerpiste dicht gemacht.“
    „Ehrlich?“ Benjamin zog die Augenbrauen hoch. „So arg?“
    „Offenbar schon.“ Natascha Järvinen warf ihre langen, blonden Haare über die Schulter; in einer unglaublich erotischen Bewegung, wie Benjamin fand. „Im unteren Drittel gab es zu viele apere Stellen und nicht genug Schneereserven, um die Schäden zu reparieren. Da sind ihnen die Pisten auf der Streif wichtiger.“
    „Klar“, brummte Benjamin und
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