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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache
Autoren: Mike Resnick
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der Grundy! In New York passiert nichts, ohne dass du es bemerkst!«
    »Ich war damit beschäftigt, mit Carmelita zu arbeiten«, erklärte der Dämon.
    »Carmelita?«, fragte Mallory.
    »Die vollkommenste Chimäre, die je geschlüpft ist«, antwortete der Grundy und deutete auf die Kreatur am anderen Ende der Leine. »Sie ist die Titelverteidigerin von Eastminster, und ich habe jede Absicht, morgen erneut zu siegen.«
    »Und der Diebstahl von Flauschie macht das viel einfacher.«
    »Ich habe sie nicht gestohlen«, wiederholte der Grundy. »Das verstieße gegen meine Prinzipien.«
    »Du bringst Zehntausende um, du verbreitest Chaos und Verwüstung, wo immer du kannst, und jetzt erzählst du mir, der Diebstahl eines Drachen verstieße gegen deine Prinzipien?«, fragte Mallory.
    »Meine sportlichen Prinzipien«, gab der Grundy zu bedenken. »Eastminster zu gewinnen, ohne dabei Brodys Drachen zu besiegen, wäre ein hohler Triumph. Ich möchte, dass dieser Drache dort im Ring erscheint! Ich habe vor, ihn offen und ehrlich zu schlagen.«
    Mallory starrte ihn eine ganze Weile lang an. »In Ordnung«, sagte er schließlich. »Du hast viele Seiten, die mir nicht gefallen, aber ein Lügner zu sein, das gehört nicht dazu.«
    »Gestatte mir, noch einen Schritt weiterzugehen, um meine Aufrichtigkeit zu beweisen«, sagte der Grundy. »Was immer dir Brody dafür zahlt, diesen hässlichen kleinen Drachen zu finden, das verdoppele ich.«
    »Für denselben Auftrag?«
    »Das ist richtig.«
    »Da steht ein Bonus von viertausend Dollar im Raum, wenn ich den Drachen rechtzeitig zum Ring bringe«, sagte Mallory.
    »Ich mache daraus zehntausend«, sagte der Grundy.
    »Abgemacht«, sagte Mallory. Er zögerte. »Es ist erstaunlich, wie oft ich mich dabei ertappe, für dich zu arbeiten, wenn man bedenkt, dass du der Inbegriff des Bösen bist und ich ein halbwegs moralischer Mann bin.«
    »Ich bin weder gut noch böse«, wandte der Grundy ein. »Ich verkörpere einfach einen Punkt des Gleichgewichts zwischen den Welten. Das habe ich dir schon oft erklärt.«
    »Ich verstehe die Erklärung«, entgegnete Mallory. »Ich warte aber immer noch auf deine erste gute Tat oder ein erstes Beispiel spontaner Großmut deinerseits.«
    »Auf einer anderen Welt«, erklärte der Grundy. »Diese hier benötigt genau das, was ich ihr gebe.«
    »Okay, so viel zum Grundkurs Philosophie«, sagte Mallory. »Warum erleichterst du mir nicht meine Arbeit mal richtig, da du mir jetzt einen Auftrag erteilt hast, und verrätst mir, wo der verdammte Drache steckt?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Mit deinen Kräften könntest du es in fünf Minuten herausfinden.«
    »Schneller«, entgegnete der Grundy.
    »Und?«
    »Ich muss noch mit Carmelita üben«, antwortete der Grundy. Er blickte kritisch auf die Chimäre hinab, die leise knurrte. »Sie neigt noch immer dazu, die linke Vordertatze nachzuziehen, und manchmal löscht sie ihr Feuer nicht schnell genug, wenn der Punktrichter ihre Zähne untersucht.«
    »Fünf Minuten«, wiederholte Mallory.
    »Das wäre gewiss eine gute Tat«, sagte der Grundy. »Ich bin jedoch ein Dämon; meine Natur hindert mich daran, dir zu helfen, so gern ich auch möchte. Ich bin bereit, dich zu bezahlen, aber du wirst dir das Geld auf eigene Faust verdienen müssen, John Justin Mallory.«
    Er wandte ihm den Rücken zu und machte sich erneut daran, mit der Chimäre zu üben, und endlich verließ Mallory die Burg wieder, gefolgt von Felina, die bemerkenswert still geworden war, seitdem der Grundy den Fußboden rings um sie verbrannt hatte.
    »Ich hoffe, alles ist gut verlaufen?«, fragte eine Stimme, und Mallory sah sich erneut Charlie dem Elf gegenüber.
    »Hätte schlechter laufen können«, sagte der Detektiv.
    »Gut. Gehen wir einen trinken und besprechen das. Du zahlst die ersten vier Runden.«
    »Nein, danke«, sagte Mallory.
    »Junge, du bist aber nicht wirklich dankbar dafür, dass ich dich am Leben gelassen habe, was?«, klagte Charlie.
    »Auf mich wartet Arbeit«, stellte Mallory fest, ohne langsamer zu werden. »Außerdem erwartet dich dein Boss im Atrium.«
    Die Miene des kleinen Elfen hellte sich merklich auf. »Ja wirklich?«
    »Absolut.«
    »Weshalb?«, fragte Charlie. »Ich wette, es geht um eine Beförderung.«
    »Er sagt, Carmelita wäre hungrig«, sagte Mallory und machte sich auf den Weg über die Brücke.
    Er blickte zurück, als er und Felina auf der anderen Seite waren. Charlie stand wie angewurzelt da und zitterte derart stark,
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