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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache
Autoren: Mike Resnick
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zurückbekommen.« Mallory verzog das Gesicht. »Ich vermute, sie hatten es dort sieben Monate lang hängen. Er wollte mir schon Miete abknöpfen.«
    »Welches ist der Anlass?«
    »Heute haben wir den 14. Februar«, stellte Mallory fest. »Sagt dir das irgendetwas?«
    »Es sagt mir: Wenn gestern nicht der 13. Februar war, dann haben wir einen erstklassigen Grund für eine Sammelklage gegen den Kalenderverlag«, antwortete der Spiegel.
    »Wir haben Valentinstag.«
    »Und du hast eine heiße Verabredung und siehst dir an, wie sich Bettie Page die Klamotten auszieht, damit du in Stimmung kommst?«, vermutete Immergrün. » Jetzt wird aus alldem ein Schuh!«
    Mallory starrte in den Spiegel und ignorierte dabei das Bild des Detektivs in den mittleren Jahren, das seinen Blick erwiderte. »Du hast eine außergewöhnlich schmutzige Fantasie, weißt du das?«
    »He, meine beiden Vorbesitzer haben nie um Bettie-Page-Filme gebeten!«, sagte Immergrün.
    »Das waren ein korrupter Magier und ein unfähiger Offizier«, bemerkte Mallory.
    »Stimmt, sie baten um Filme über weibliche Teenager mit Tieren vom Bauernhof«, erzählte der Spiegel weiter, »aber nie um Bettie Page, und sie haben mich nie an eine Stelle gehängt, wo ringsherum die Wandfarbe abblättert.«
    »Na ja, das bringt ja alles wieder ins Lot.«
    »Du schrubbelst mich gar nicht, John Justin«, schnurrte Felina.
    »Die siebzehn Jahre sind noch nicht vorbei«, sagte Mallory und rückte sich anhand des Spiegelbilds die Krawatte zurecht.
    »Oh«, sagte Felina. Sie schwieg einige Sekunden lang. Dann fragte sie: »Sind sie jetzt vorbei?«
    »Ich sage es dir dann schon.«
    »Das ist sehr aufmerksam von dir, John Justin«, lobte sie. Dann: »Jetzt?«
    Mallory seufzte und machte sich daran, sie zwischen den Schulterblättern zu kratzen.
    »Ich hatte ja keine Ahnung, dass siebzehn Jahre so lange dauern«, sagte Felina und wand sich genüsslich. Auf einmal zischte sie.
    »Was ist denn los?«, fragte Mallory.
    »Du kratzt«, sagte sie. »Ich möchte, dass du schrubbelst.«
    »Eine alte Kriegsverletzung«, sagte Mallory. »Mit dieser Hand kann ich nur kratzen.«
    »Du hattest sie gestern noch nicht«, sagte Felina anklagend. »Wann hast du sie dir zugezogen?«
    »Vor achtzehn Jahren«, antwortete Mallory.
    Die Antwort schien sie zufriedenzustellen, und sie fuhr fort, wohlig zu schnurren.
    »Mit wem bist du nun verabredet?«, fragte Immergrün. »Der Üblichen?«
    »Der Üblichen?«, fragte Mallory verdutzt.
    »Einer Tussi mit einem IQ in Höhe ihrer Oberweite.«
    »Ich hatte in den zwei Jahren, die ich in diesem Manhattan bin, noch keine einzige Verabredung«, wandte Mallory ein.
    »Dann wünsche ich dir alles Glück der Welt«, sagte Immergrün. »Sieh zu, dass sie sich betrinkt. Nimm sie mit zu dir. Sieh zu, dass du schnell und oft punktest.«
    »Bist du endlich fertig?«, wollte Mallory wissen.
    »Fürs Erste«, sagte der Spiegel. »Du hast mir aber noch nicht verraten, wie die Dame heißt, die du zum Abendessen ausführst.«
    »Winnifred Carruthers.«
    »Das fette Weib?«, fragte Immergrün schockiert, während Felina loskicherte.
    »Das stämmige W …«, Mallory brach ab. »Die stämmige Frau.«
    »Aber sie ist dir zwanzig Jahre und dreißig Pfund über, John Justin!«, wandte Immergrün ein. »Du kannst dir doch bestimmt was Besseres an Land ziehen!«
    »Sie ist meine Freundin – und meine Partnerin«, sagte Mallory. »Und der einzige Mensch in diesem Manhattan, der mich nie im Stich gelassen hat.«
    »Ich habe ständig vor, dich im Stich zu lassen, John Justin, wirklich«, entschuldigte sich Felina. »Ich vergesse es nur immer wieder.«
    »Danke für diese Überlegung«, sagte Mallory.
    »Na ja, das fette Weib ist vielleicht deine Partnerin«, sagte Felina, »aber ich bin deine …« Sie brach ab und runzelte die Stirn. »Was bin ich, John Justin?«
    »Die Bürokatze.«
    »Sie ist vielleicht deine Partnerin, aber ich bin die Bürokatze«, sagte Felina. »Wenn du sie zum Essen ausführst, musst du mich auch mitnehmen.«
    »Hör auf damit«, sagte Mallory. »Sie hat sonst niemanden. Wenn ich sie nicht ausführe, wer tut es dann?«
    »Ich mache es«, bot Felina an. »Mag sie Mäuse?«
    »Haltet die Klappe, alle beide«, sagte Mallory. »Wir haben Valentinstag, und ich führe meine Partnerin zum Essen aus.«
    »Wozu die Mühe?«, fragte Felina. »Wir können sie gleich hier essen.«
    »Du hast wirklich ein großes Herz, Felina«, sagte Mallory.
    »Wirklich?«, fragte sie
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