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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache
Autoren: Mike Resnick
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stehen, John Justin?«, wollte das Katzenmädchen wissen.
    »Ich sehe mir den Laden nur mal an. Siehst du irgendjemanden oder irgendetwas auf der anderen Seite?«
    Sie blickte forschend in die Dunkelheit und schüttelte den Kopf.
    »Irgendwas stimmt hier nicht«, sagte Mallory. »Diese Burg ist sonst immer geschützt.«
    »Oh, ich habe nicht behauptet, dass niemand hier wäre«, sagte Felina.
    »Doch, hast du.«
    »Ich sagte, ich könnte niemanden sehen, und das kann ich auch nicht.« Sie schnupperte. »Ich kann sie aber riechen.«
    »Wie viele und von welcher Art?«
    Sie schnupperte erneut. »Ein Ding und noch ein Ding und dann noch eines, und …«
    »Heißen Dank«, sagte Mallory. Er trat ans Fußende der Brücke. »Sag mir Bescheid, wenn sich irgendeines dieser Dinger an mich heranschleicht.«
    »Ja, John Justin.«
    »Ja, du sagst mir Bescheid, oder ja, sie schleichen sich an?«
    »Ja, ich sage dir Bescheid«, sagte Felina.
    »Danke.«
    »Und ja, sie schleichen sich an.«
    Unvermittelt kam ein Leprechaun, der einen kleinen Speer schwang, mit einem wilden Kriegsschrei über die Zugbrücke gestürmt.
    Mallory stand einen Augenblick lang da und sah ihm zu und drehte sich schließlich zu Felina um. »Falls er mir näher kommt als anderthalb Meter, gehört er dir.«
    »He, Kumpel, an deiner Stelle wäre ich vorsichtig, was das angeht«, sagte der Leprechaun und kam drei Meter entfernt rutschend zum Stehen. »Die Sklaverei wurde mit dem Siebten Verfassungszusatz abgeschafft.« Er runzelte die Stirn. »Oder war es das Vierzehnte Gebot?«
    »Ist schon okay«, erklärte Mallory dem kleinen Leprechaun. »Sie wird dich nicht besitzen. Sie wird dich umbringen.«
    »Das wird sie?«, fragte der Leprechaun und machte große Augen. »Aber das ist grotesk! Was habe ich ihr je getan?«
    »Sie ist mein Leibwächter.«
    »Aber sie ist eine Frau!«
    »Das ist dir also aufgefallen.«
    »Das haben wir jetzt davon, dass wir je geduldet haben, wie sie lesen und schreiben lernen. Weise sie an, eines dieser Grabenmonster zu töten, zuzubereiten und zu kochen, während du und ich uns entspannen und über den Fehler diskutieren, ihnen das Wahlrecht zu geben. Louie, das könnte der Anfang einer wundervollen Freundschaft sein.«
    »Ich bin nicht dein Freund«, bemerkte Mallory. »Für den Fall, dass es dir entfallen ist: Du hast mich gerade mit deinem Speer bedroht.«
    »Das war rein geschäftlich«, erklärte der Leprechaun achselzuckend. »Ich sag dir was: Gehen wir doch rüber in den Emerald Isle Pub und zementieren unsere Brüderschaft mit ein paar Pints. Du zahlst.«
    »Ein andermal«, sagte Mallory. »Jetzt muss ich erst mal den Grundy besuchen.«
    »Sag das nicht, mein Freund. Solltest du das versuchen, muss ich dich glatt durchbohren.«
    »Felina, nimm ihm den Speer ab, und wirf das Ding in den Graben«, befahl Mallory.
    Das Katzenmädchen entriss dem Leprechaun den Speer.
    »Du zerstörst eine wunderbare Freundschaft!«, jammerte der Leprechaun.
    Felina warf den Speer nach einem Grabenmonster, das sein Maul öffnete und das Ding komplett verschluckte.
    »Jetzt sieh nur, was du getan hast!«, jammerte der Leprechaun. »Ich weiß, dass mir das vom Gehalt abgezogen wird!« Er blickte Mallory finster an. »Das wird dir noch leidtun, Junge! Meine Kameraden erwarten dich am anderen Ende der Brücke und werden dich in Fetzen reißen.«
    »Richtig!«, kreischte eine schrille Stimme vom anderen Ende der Brücke her. »Wenn du über die Brücke kommst, bist du ein toter Mann. Wir reißen dir alle Gliedmaßen einzeln aus. Man wird nicht mehr genug für eine Beerdigung finden. Wir rupfen dir die Eingeweide heraus und trampeln darauf herum. Wir spielen mit deinen Augäpfeln Murmeln. Wir benutzen deine Ohren als Aschenbecher. Wir …« Ein würgender Laut wurde vernehmbar. »Ich glaube, mir wird schlecht!«
    »Warum tut er das?«, murmelte Mallory und schüttelte verwundert den Kopf.
    »Was tut er, toter Mann?«, fragte der Leprechaun.
    »Er ist der mächtigste Dämon an der Ostküste«, erklärte Mallory. »Er geht an Dingen vorbei, und sie sterben einfach. Warum also stellt er einen Haufen Trottel als Burgwachen ein?«
    »Reicht es noch nicht, dass du meinen Lebensunterhalt an das Grabenmonster verfütterst?«, beschwerte sich der Leprechaun. »Musst du mich jetzt auch noch beleidigen?«
    »Genug geredet«, erklärte Mallory. »Ich bin im Zuge eines Auftrags hergekommen, und es ist Zeit, ihn auszuführen. Ist dein Boss zu Hause?«
    »Das verrate
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