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Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Titel: Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)
Autoren: Kerstin Gier
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da hat er mich geküsst. Mit Zunge.«
    Damit hatte sie den Dolch gepackt und in meinem Herzen einmal herumgedreht. Irgendwie spürte ich nämlich, dass sie die Wahrheit sagte, auch wenn sie es sonst damit nicht so genau nahm.
    »Bist du jetzt sehr traurig?«, fragte sie mich.
    »Ich? Wieso?«, fragte ich.
    »Na, weil du doch hoffnungslos in Konstantin verknallt bist«, sagte Alyssa.
    »Wie kommst du denn da drauf?«, fragte ich.
    »Leni hat es mir gesagt«, sagte Alyssa.
    Leni wurde knallrot. Kati und Valerie funkelten sie wütend an. Ich tat so, als merkte ich nichts davon.
    »Außerdem sieht das ja ein Blinder mit Krückstock«, sagte Alyssa. »Meinst du, Konstantin hat das nicht gemerkt?«
    »Was denn?«
    »Na, dass du hinter ihm her bist«, sagte Alyssa. »Aber... sorry, du bist wohl nicht sein Typ.«
    Ich war am Boden zerstört. Trotzdem lächelte ich gleichgültig. Das wäre ja noch schöner, wenn ich vor Alyssa in Tränen ausbrechen würde. Obwohl sie es offensichtlich darauf abgesehen hatte.
    »Außerdem bist du eine Niete in Mathe und noch das totale Baby«, fuhr sie fort. »Na ja, vielleicht sammelst du einfach ein bisschen Erfahrung und versuchst es noch mal bei ihm. Ich habe nichts dagegen: Konkurrenz belebt das Geschäft.«
    Ich musste einmal schlucken, bevor ich antworten konnte. »Ach, weißt du, Alyssa«, sagte ich. »Irgendwie bin ich so überhaupt nicht an Typen interessiert, die jemanden wie dich toll finden.«
    »Genau«, sagte Kati. Später, als Alyssa nicht zuhörte, streichelte sie meine Hand: »Das hast du ganz richtig gemacht, Sissi. Soll sie doch glauben, dass du an dem Typ kein Interesse mehr hast. In der Zwischenzeit denken wir uns einfach etwas aus, damit du ihn ihr wieder ausspannen kannst.«
    »Ach, ich weiß nicht«, sagte ich. »Vielleicht will ich ihn ja wirklich nicht mehr.«
    »Aber du kannst ihn unmöglich diesem Biest überlassen«, sagte Kati. »Die schmeißt sich doch sowieso allen Jungs an den Hals. Sogar Robert.« Kati war seit Neuestem in den beschränkten Robert Lakowski verknallt, weiß der Himmel, warum. Ich vermutete, dass es was damit zu tun hatte, dass Robert neulich gesagt hatte, seine Lieblingsfarbe sei Lila. Hm, hm, an Kati waren jedenfalls immer noch ziemlich viele Teile lila.
    Es stimmte, dass Alyssa sich Robert an den Hals warf. Sie langweilte sich offenbar, denn Robert war nicht der Einzige, den sie bezirzte. Auch Meinrad und Jakob wurden ständig von ihr belagert.
    Natürlich waren Kati und Valerie davon alles andere als begeistert. Nur Leni ließen Alyssas Machenschaften unberührt, denn sie schwärmte weiterhin für Bill Kaulitz, und den konnte ihr nicht mal Alyssa streitig machen.
    Valerie wuchsen vor unterdrückter Wut gleich ganze Pickelkolonien. »Ich kann sie gar nicht mehr einzeln taufen«, sagte sie. »Es sind eher ganze Völkergruppen. Diese hier sind die Hunnen, am Kinn siedeln die Germanen und auf der Stirn die Franken.«
    »Da tut sie so, als wäre sie unsere Freundin«, sagte Kati. »Aber in Wirklichkeit schnappt sie sich nur unsere Typen. Ich glaube, sie denkt, das ist eine Art Sport. Ich bin sicher, wenn ich in Simon verliebt wäre, würde Alyssa den auch noch anmachen.«
    Aber in Simon war niemand verliebt, obwohl das meiner Meinung nach auch nicht abwegiger gewesen wäre, als sich in den beschränkten Robert zu vergucken. Als wir am letzten Abend im Gruppenraum eine offizielle Klassenfete feierten – kussfrei und ohne Alkopops –, wollte niemand mit Simon tanzen. Dabei fragte er jedes Mädchen mit einer Hartnäckigkeit, die Mitleid erregen konnte. Jede hatte eine andere Ausrede: »Ich muss mal – ich wollte gerade mal aussetzen – ich habe mir den Fuß gebrochen . . .« Die Möglichkeiten waren vielfältig.
    Natürlich war Simon nicht doof. Er hätte merken müssen, dass es sich nur um Ausreden handelte. Aber er ging weiter von Mädchen zu Mädchen und holte sich seine Körbe ab.
    Alyssa tanzte abwechselnd mit Meinrad und Robert, aber weil sie so immer nur einen unter Kontrolle hatte, tanzte sie nach einer Weile mit allen beiden gleichzeitig. Kati und Valerie standen zähneknirschend am Rand und sahen ihnen zu. Später setzten sie sich in eine Ecke und steckten die Köpfe zusammen. Vermutlich schmiedeten sie ein Mordkomplott gegen Alyssa. Ich würde da nicht eingreifen.
    Ein paarmal tanzte ich auch, mit Tim Bosbach und mit Jakob natürlich. Auch wenn ich den Verdacht hatte, dass Jakob nur mit mir tanzte, um Iris Winkler zu entgehen, die
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