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Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Titel: Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)
Autoren: Kerstin Gier
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ihn vom Rand der Tanzfläche schmachtend ansah.
    »Warum tanzt Alyssa denn gleich mit zwei Jungs?«, fragte Jakob.
    »Weil sie eine Impfomanin ist«, sagte ich und lachte. »Nein, weil sie Kati und Valerie gleichzeitig eifersüchtig machen will.«
    »Sie ist eine ganz schöne Nervensäge, finde ich«, sagte Jakob.
    »Da bist du aber der einzige Junge«, sagte ich. »Alle anderen sind begeistert von ihr.«
    »Ich wüsste nicht, warum«, sagte Jakob.
    »Erstens, weil sie hübsch ist, und zweitens, weil sie über du-weißt-schon-was Bescheid weiß«, half ich ihm auf die Sprünge.
    »Ach, die tut doch nur so«, sagte Jakob. »Und besonders hübsch finde ich sie auch nicht.«
    »Aber sie hat so tolle dunkle Locken«, sagte ich.
    »Ich mag lieber glänzende blonde Haare«, sagte Jakob. »Alyssa ist nicht mein Typ.«
    »Das sagst du doch nur, weil du auch nicht ihr Typ bist«, sagte ich.
    »Ph«, machte Jakob. »Ich glaube nicht, dass Alyssa besonders wählerisch ist, was ihren Typ angeht. Gestern hat sie mich jedenfalls ziemlich angemacht. Sie hat gesagt, ich wäre der süßeste Junge in der Klasse, und es würde ihr gut gefallen, dass ich so genau wüsste, was ich wolle.«
    »Nein!«, sagte ich. »Das hat sie nicht gemacht.«
    »Hat sie wohl«, sagte Jakob. »Sie wollte mit mir ins Kino gehen, wenn wir wieder zu Hause sind.«
    »Also, das ist ja wirklich...und was hast du gesagt?«
    »Ich habe gesagt, dass ich in ein anderes Mädchen verliebt sei und lieber mit der ins Kino gehen würde.«
    »Oh«, sagte ich, und aus irgendeinem Grund fing mein Herz dabei an, schneller zu klopfen. Zufälligerweise habe ich auch glänzendes blondes Haar.
    »Sollen wir eine Runde spazieren gehen?«, fragte Jakob. »Ich würde dir gerne etwas sagen.«
    Jetzt klopfte mein Herz noch ein bisschen schneller. Oh nein! Ich ahnte, was Jakob mir sagen wollte. Und ich wollte nicht, dass er das tat. Wir waren doch die allerallerbesten Freunde, und dass er in mich verliebt war, machte gar nichts, solange er nicht darüber sprach. Aber wenn er es einmal ausgesprochen hatte, dann würde sich alles ändern. Dann würde ich ihm sagen müssen, dass ich leider nicht in ihn verliebt war, und dann war er sauer, und unsere Freundschaft war futsch.
    Ich tat am besten so, als wüsste ich von nichts. »Wer ist es denn?«, fragte ich scheinheilig. »Vielleicht Iris?«
    »Natürlich nicht«, sagte Jakob.
    Wir schlenderten zum Seeufer. Es war schon stockdunkel, und man konnte nicht sehen, wo man hintrat. Jakob nahm meine Hand, was eigentlich ein gutes Gefühl war, und es war auch nicht das erste Mal, dass er das tat. Trotzdem war es heute irgendwie anders. Mein Herz klopfte immer noch ganz heftig. Die Wolke, die den Mond verdeckt hatte, schob sich ein Stück weiter, und auf einmal waren der See und das Ufer in bleiches Mondlicht getaucht. Jakob blieb stehen und schaute ernst zu mir herunter.
    Dann neigte er plötzlich den Kopf zur Seite und küsste mich mitten auf den Mund. Ich war so überrascht, dass ich überhaupt nichts machte, nicht mal, als ich Jakobs Zunge spürte. Nicht lange, nur ganz kurz und ganz vorsichtig. Es war... ach, das kann man einfach nicht beschreiben, man muss es erlebt haben . . . Aber es war schön. Ich bekam dabei ein ganz wunderbares Gefühl, irgendwo in meinem Bauch, eins, das ich noch gar nicht kannte.
    Aber plötzlich hörte Jakob auf.
    »Da vorne steht jemand auf dem Steg«, sagte er.
    »Hm?«, machte ich und merkte, dass ich meine Augen geschlossen hatte. Ups.
    »Ja, da vorne«, sagte Jakob. »Es sieht aus, als ob er ins Wasser springen wollte. Hey, du da!«
    »Kommt nicht näher!«, schrie die Gestalt auf dem Steg. Es war Simon. »Ich gehe ins Wasser.«
    »Spinnst du?«, rief ich. »Das ist höchstens sieben Grad warm oder so.«
    »Das kann mir nur recht sein«, sagte Simon. »Umso schneller ist es mit mir vorbei.«
    Ungeachtet seiner Warnung waren wir mittlerweile auf dem Steg angelangt.
    »Nicht näher kommen«, wiederholte Simon.
    »Hey, Simon, was soll denn das?«, fragte Jakob.
    »Das kann ich euch sagen. Ich habe es satt.«
    »Was hast du satt?«
    »Das Leben«, sagte Simon. »Mein Leben! Könnt ihr euch eigentlich vorstellen, wie ich mich fühle? Keiner mag mich. Keiner. Heute Abend habe ich die Probe aufs Exempel gemacht. Ich habe jedes Mädchen der Klasse gefragt, ob sie mit mir tanzen will. Keine einzige hat Ja gesagt. Keine einzige.«
    Ich schwieg betroffen. Ich war diejenige, die gesagt hatte, ihr Fuß sei gebrochen. Aber
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