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Jung, sexy und beliebt

Jung, sexy und beliebt

Titel: Jung, sexy und beliebt
Autoren: Cecily von Ziegesar
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das ganze Leben ein Risiko? Sie hoffte nur, dass Eric es auch so sah.
     
    Er lag ausgestreckt auf einem modernen weißen Liegestuhl auf dem Deck, als sie ankam. Neben sich hatte er eine Tüte mit Honigsenf-Brezeln. Er erhob sich und klopfte die Krümel von seiner frisch gebügelten Chino.
    »Hey.«
    »Hey«, antwortete sie und blieb am Anleger stehen. Sie hatte sich schnell in ein schwarzes C&C-California-Top und Blue-Cult-Hüftjeans geworfen in der Hoffnung, lässig ungestylt zu wirken, aber jetzt kam ihr das Outfit völlig unangebracht vor. Das Top war zu kurz und die Hose saß zu tief und ließ zu viel von ihrem Bauch sehen. Sie wirkte zu unkultiviert für Eric. Sie versuchte, die Blöße mit der Hand zu bedecken. Dass er absolut umwerfend aussah, machte die Sache nicht leichter. Sein dunkelblondes Haar kringelte sich um den Kragen seines weißen Poloshirts.
    »Hey.« Er lächelte auf sie herab.
    »Noch mal hey«, sagte Brett leise.
    Sie schwiegen beide und sahen sich von Boot zu Anleger an. Brett kam sich auf einmal albern vor – offensichtlich empfand er nicht dasselbe wie sie. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Gleichzeitig war sie verärgert, dass er sie kommen ließ, um ihr mitzuteilen, was sie schon wusste: dass sie sich nicht mehr treffen könnten bla, bla, bla. Na gut, auch recht, verdammt. Sie wollte es schnell hinter sich bringen. Und ihn nie mehr wiedersehen. Sie konnte aus dem DA austreten. Was kümmerte es sie schon, wie sich das auf der Uni-Bewerbung machte. Es gab auch andere Wege, um auf der Brown angenommen zu werden.
    »Also, ich hab mir Folgendes überlegt«, unterbrach er ihre Gedanken. »Du hast noch ein Jahr hier vor dir. Und du bist siebzehn. Ich bin dreiundzwanzig. Sechs Jahre Unterschied.«
    »Mhm«, machte Brett und zwirbelte an einem Tau herum, das um einen der Poller auf dem Anleger gewickelt war.
    »Sechs Jahre. Also, in fünf Jahren … bist du zweiundzwanzig und ich achtundzwanzig. Und wenn ich fünfzig bin, bist du vierundvierzig.«
    Brett schnaubte. »Was willst du damit sagen?«
    »Ich -«, fing Eric an.
    »Also, nichts für ungut«, warf Brett schnell ein und reckte sich, »aber ich warte nicht auf dich, bis ich vierundvierzig bin. Da hab ich hoffentlich einen jüngeren Typ.«
    Eric sah sie fest an. »Ich glaube auch nicht, dass ich warten könnte, bis du vierundvierzig bist.«
    »Oh«, machte Brett. Sie zog das Tau so eng um die Hand, dass es ihr das Blut abzuschneiden begann.
    Er starrte sie an, dann seufzte er. »Kommst du mit in meine Kabine?«
    Brett zögerte. Sie war zwar nicht hundert Prozent sicher, aber sie hatte den Verdacht, dass dies gleich der bedeutendste Moment ihres bisherigen Lebens werden würde. Da stand sie in einem beschissenen T-Shirt und in ihrer gammeligsten Jeans an einem stinknormalen Sonntag nach dem Hockey-Training, verkatert, siebzehn Jahre alt, mit einem kleinen Pickel an ihrer rechten Wange, den sie mit MAC-Concealer abgedeckt hatte, während in ihrem Zimmer Bio-Hausaufgaben auf sie warteten … also mit einem Leben, das rundum stinklangweilig war. Aber wenn sie es wollte, dann konnten die nächsten Stunden ihr Leben für immer verändern.
    »Ja, ich glaube, ich komme mit.« Sie lächelte still vor sich hin, ließ die Hände über das Geländer am Anleger gleiten und stieg an Bord.

34 Bisweilen muss eine Waverly-Eule ein Wagnis eingehen
    Als Callie um die Ecke von Dumbarton kam, sah sie, dass Easy vor der Haustür stand. Im ersten Impuls drehte sie sich um und ging wieder in Richtung Sportplatz.
    Aber Easy hatte sie schon gesehen. »Warte.« Er kam die Betontreppe herunter. »Komm zurück.«
    Callie drehte sich zögernd um. Verschwommene Bilder von der Party am Vorabend tauchten vor ihr auf: eine Batterie Tequila-Flaschen, das hässliche keltische Tattoo von Heath, Easy, der durch den Perlenvorhang spähte, Heaths kindische Bilanz per E-Mail. Vom ersten Tag des Schuljahrs an hatten sich alle darüber lustig gemacht, dass Heath sämtliche Mädchen flachzulegen versuchte; gut, sie war betrunken gewesen, sauer auf Brett und noch saurer auf Easy, aber warum hatte sie es zugelassen, dass Heath sich an sie ranmachen konnte?
    »Hey«, sagte sie unwirsch.
    »Na – hast du Spaß gehabt gestern Abend?«, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Es tut mir leid.« Sie zupfte nervös an ihrem karierten Hockey-Faltenrock. »Die Sache mit … du weißt schon. Es war bescheuert. Ein Trink-Spiel.«
    »Es hat mich in der Tat ziemlich unvorbereitet getroffen.«
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