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Juliana und das Licht des Mondes

Juliana und das Licht des Mondes

Titel: Juliana und das Licht des Mondes
Autoren: Elvira Kilian
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ich ein paar wilde Beeren und aß vom Brot und Speck. Ein Eichenbaum mit seinen weitauslegenden Ästen, lud mich förmlich ein auf ihm darauf zu klettern. Ich fand zwischen seinen kleineren, aber trotzdem starken Ästen, einen wunderbaren halt und konnte mich fast wie in einem bequemen Stuhl zurück lehnen.
    Oh, das tat gut. Der lange Marsch hatte mich schon sehr ermüdet, aber meine Gedanken an den vergangenen Tag, ließen mich einfach nicht zur Ruhe kommen.
    Ich dachte an Bernadette und fing unwillkürlich an zu weinen. Werden die Schwestern mich schon suchen, oder jemanden damit beauftragen? Und dann sah ich Ruwen vor mir. Ja, irgendwie war er mir schon seit einiger Zeit nicht mehr aus den Gedanken gekommen. Er erschien irgendwie so anders, nicht mehr als mein Spielkamerad, eben anders. Ich weiß auch nicht wie. All diese Gedanken schossen mir durcheinander im Kopf herum. Plötzlich viel mir auch wieder das Amulett mit seinen wundervollen Glimmern ein. Mein Bündel hatte ich zur Sicherheit neben mir an einem Ast angebunden. Ich öffnete es ein wenig und nahm das Amulett heraus. Der Mond leuchtete auch schon mit voller Scheibe herunter, so das ich alles erkennen konnte. Die vier eingelassenen Kristallsteine und in der Mitte ein großer durchsichtiger Kristall. Das ganze lag sehr leicht in meiner Hand. Ich bewunderte die Schönheit dieses Schmuckstückes, dass mir so noch nie aufgefallen war. Der Kristall in der Mitte erweckte dabei mein Hauptinteresse. So klar und rein. Um ihn besser betrachten zu können, hielt ich ihn ins Mondlicht hinein. Doch gerade als ich dieses tat, flammte ein gebündeltes Licht in ihm auf, welches auch die anderen Steine mit einschloss. Der Strahl traf mich genau auf der Brust und ich fühlte eine leichte Benommenheit in mir aufsteigen. Zuerst wollte ich das Amulett loslassen, aber irgendwie ging das nicht. Angstvoll und starr vor Schreck, aber auch ebenso erstaunt, sah ich wie sich das Licht auf und in meinem Körper verteilte. Es pulsiert wie ein Kreislauf, alles um mich herum wurde heller und die Zeit schien still zu stehen.
    Ein merkwürdiges Gefühl schlich sich in meinen Körper ein, alles schien in Zeitlupe abzulaufen. Eine Eule die eben noch im vollem Fluge auf ihre Beute stürzen wollte, bewegte nun ihre Flügel in langsamer Bewegung. Es war mir, als schwebte ich durch Raum und Zeit dahin, begleitet von hellen, lieblichen Klängen die ich schöner noch nie gehört hatte. Ich war mir sicher, dass dies mein Ende sei, das auf der anderen Seite der Tod schon auf mich wartete. Panische Angst erhob sich in mir und ich versuchte mit einem letzten verzweifelnden Versuch das Amulett wegzuwerfen, doch vergebens. Der Lichtstrahl sog mich förmlich in sich hinein und die Dunkelheit welche mich jetzt einhüllte, drohte mich zu ersticken. Dann wurde ich ohnmächtig. Ein helles blendendes Licht umfing mich und im ersten Moment befürchtete ich tot  sein zu müssen und  wieder erwacht im Paradies .  
    Wie lange ich hier unter im Gras lag weiß ich nicht. Als ich jedenfalls wieder zu mir kam, gab es keinen Eichenbaum mehr hier und auch das kleine Wäldchen war verschwunden. Ich tastete mich nach Verletzungen ab, hatte mir aber augenscheinlich keine zugezogen. Nur mein Bündel mit meinen restlichen Vorräten und Begleitungssachen war verschwunden. Das war bitter. Ich suchte noch eine Weile im hohen Gras danach, aber es war fort. Mein Amulett allerdings fand ich wieder. Aber was in aller Welt war mit mir geschehen? Wo war ich? Das ergibt doch keinen Sinn für mich. Träumte ich das Ganze nur? Der Tag war lange und anstrengend gewesen, die Geschehnisse mussten erst einmal verarbeitet werden. Aber  alles  fühlte sich so wirklich an. Ich konnte das Gras um mich herum richtig fühlen und auch die Gerüche wahrnehmen die von den Blumen und Gräsern ausgingen. Eine Heerschar von Insekten, Gezwitscher von Vögel, welche mir auf den ersten Blick unbekannt vorkamen begrüßten mich. Ich sah mich nach allen Seiten um, der kleine Bach war ebenfalls verschwunden, nur wilde Blumen betörten mich mit lieblichem Duft, und dazu strahlte ein von keinem Wölkchen verhangener Himmel herunter. Wo bekam ich jetzt frisches Wasser her, nagte trotz aller Schönheit der Natur die Frage in mir. Ich stand auf und sah mich um. Ein wenig geriet ich in Panik, als mich ein Donnern wie von Pferdehufen aufschreckte. In nicht allzu weiter Ferne erkannte ich zwei sonderbar gekleidete Reiter auf ihren Pferden. Ich duckte mich
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