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Juliana und das Licht des Mondes

Juliana und das Licht des Mondes

Titel: Juliana und das Licht des Mondes
Autoren: Elvira Kilian
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an die vielen schönen Stunden mit Bernadette und wie sie mich oft in Schutz nahm, wenn ich etwas angestellt hatte und die anderen mich dafür bestrafen wollten. Ich wollte nicht mehr im Kloster bleiben, nein, ohne Bernadette war ich hier völlig fehl am Platz. So beschloss ich, noch bevor es hell wird,  das Kloster zu verlassen. Ganz leise und ohne Schuhe, damit mich niemand hören konnte, schlich ich mich ins Krankenzimmer zu Bernadette. Sie war mit einem weisen Tuch verhüllt und jemand hatte ihr ein paar Blumen darauf gelegt. Liebe Mutter sagte ich, du, meine einzigste Mutter,  ich werde noch heute Nacht das Kloster verlassen. Und auch wenn ich nicht an deiner Totenfeier da sein werde, so weiß das du das verstehen würdest, ich liebe dich.! Dann ging ich zurück zur Türe, meine Blicke wanderten nach allen Seiten ob auch ja niemand da war. So leise wie ich gekommen war, schlich ich wieder zurück in mein Zimmer. Meine Habseligkeiten packte ich in ein kleines Bündel,  dass früher einmal mein Kopfkissen war. Viele waren es nicht. Das letzte was ich mitnahm, war mein Amulett. Seit vielen Jahren schon hing es an meinem Bett. Nur einige wenige male hatte ich es in die Hände genommen. Aber heute war irgend etwas anders an ihm. Schon bei der Berührung bitzelte es in meiner Hand. Vor Schreck ließ ich es auch noch auf den Boden fallen. Und du willst leise sein schalt ich mich selber. Aber was war den das? Gerade als ich mich danach bückte und es aufheben wollte, fing es an zu glimmern. Ganz vorsichtig nahm ich es erneut in meine Hände. Ja tatsächlich, es war mein Amulett das jetzt so wunderschön in meiner Hand glimmerte. Ein wenig angstvoll war es mir schon zumute, aber jetzt begann es auch noch aufzuleuchten. Meine Blicke wollten sich nicht losreisen,  von diesem für mich unerklärbarem  Wunderwerk.
    Doch dann packte ich es ganz schnell zu meinen anderen Sachen und schnürte das Bündel zusammen. Ich musste hier weg, ganz schnell weg und zwar noch bevor der Tag anbrechen würde. So schlich ich abermals wieder aus meinem Zimmer, diesmal aber über die Treppe hinunter zur Klosterküche. Ich öffnete die Türe zum Brotschrank und nahm ein Stück Brot heraus und aus einer Schüssel ein Stück Speck. Zwei gekochte Kartoffeln und etwas frisches Obst aus dem Klostergarten würden erst einmal für  meine Wegzehrung reichen. Das dies ein  Diebstahl war, machte mir im ersten Moment ein schlechtes Gewissen, aber  wenn ich hier blieb musste ich ja auch etwas essen dachte ich und wischte den Gedanken daran schnell beiseite. Als ich alles eingepackt hatte,  öffnete ich die rückseitige Türe der Küche zum Garten hin und lief hinaus in die Nacht, oder eher schon in den anbrechenden morgen.
    Im ersten fahlem Licht  der Dämmerung führte mich mein Weg noch an den Stellen vorbei welche ich oft mit Bernadette  entlang gelaufen bin als wir Kräuter sammelten. Sie hatte mich des öfteren mitgenommen damit ich etwas über die Kräuterheilkunde lernen sollte. Doch jetzt schmerzte mich der Gedanke, wieder hier ohne sie zu sein. Aber es nützte nichts,  ich musste weiter kommen, wenn ich nicht wieder gefunden werden wollte und ins Kloster zurückgeschickt werden sollte.
    Ich lief stundenlang und hielt erst dem Sonnenstand zu entnehmen am Nachmittag an einem kleinen Bach an. Ja, hier werde ich ein wenig Rast machen sprach ich zu mir selber und erfrischte mich am Wasser. Es war klar und rein, so das man getrost daraus trinken konnte. Und ich war ziemlich durstig. Dann legte ich mich ins Gras auf den Rücken und aß dabei,  mit dem Blick zum Himmel ein Stück vom Brot. Das andere wollte ich mir noch ein wenig aufheben, denn ich wusste ja nicht,  wenn es wieder etwas zu essen gab. Vielleicht konnte ich irgendwo bei jemanden arbeiten und mir so mein essen verdienen. Eine Zeitlang später als ich gegessen hatte und ausgeruht war, beschloss ich noch ein Stück weiter zu laufen und mir eine sichere Stätte für die Nacht zu suchen.

1.       Der Bach erschien mir hierbei als eine wichtige Lebensgrundlage. So konnte ich meinen Durst stillen und das war sehr wichtig bei diesem warmen Sommerwetter. Ich beschloss neben ihm herzulaufen. Allmählich ging die Sonne am Horizont unter und ich war bis zur Abenddämmerung noch keiner Menschenseele begegnet. Es schien mir, als ob ich allein sei auf dieser Welt. An einem kleinen Wäldchen angekommen, beschloss ich hier die Nacht zu verbringen. Im  letztem fahlem Tageslicht erntete
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