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Juliana und das Licht des Mondes

Juliana und das Licht des Mondes

Titel: Juliana und das Licht des Mondes
Autoren: Elvira Kilian
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Kind aus dem Körbchen heraus nahm das Tuch zurück und zum erstenmal sah man das es ein Mädchen war. Doch das war aber noch alles. Neben dem Tuch befand sich eine Kette und daran hing ein seltsames Amulett. Ein runder  Stein leicht wie Holz  in der Mitte  war ein durchsichtiger Kristall eingelassen und darum vier weitere kleinere Kristalle. Bernadette legte das Amulett wieder ins Körbchen zurück, nahm die kleine und gab ihr ganz vorsichtig die warme Milch zu trinken. Nach anfänglichen Schwierigkeiten trank das Baby dann endlich aus diesem Notbehelf die lebenserhaltene Nahrung. Inzwischen hatten sich die anderen Schwestern daran gemacht, die nötigen Sachen für das Kind zu besorgen. Frisch gebadet und in warme Tücher gehüllt schlief es dann einige Zeit später in seinem Weidenkörbchen ein. Das Amulett band Bernadette oben am Kopfende fest. Zu diesem Zeitpunkt ahnte niemand was dieses Amulett für ein Schicksal für mich bereit hielt. So vergingen die Jahre, viele Jahre und ich wuchs im Kloster zu einem jungen Mädchen heran. Es war keine allzu schöne Zeit, aber ganz schlecht war es auch nicht. Ich versuchte immer das schönste aus einem Tag zu machen, sofern man mich ließ und mir nicht irgend welche Aufgaben zuteilte. Bernadette war für mich wie eine Mutter. Eigentlich empfand ich sie als meine Mutter. Sie war immer gutmütig auch, wenn ich es ihr manchmal nicht immer leicht machte, mit meinem überschäumenden Temperament. Schwester Martha hingegen war zu mir genauso mürrisch und abweisend wie sie immer zu Bernadette war. Sie versuchte jegliche Lebensfreude in mir zu ersticken und oft genug ging ich niedergeschlagen ins Bett. In mir sah sie den Sündenbock, an welchen sie all ihre schlechte Laune ausließ, und dies war öfter der Fall, als es mir lieb war.  Die andern Schwestern hingegen nahmen mehr oder weniger Notiz von mir. Es war wieder einmal einer dieser schwülen Sommertage, als mich jemand rief. Ich war gerade mal wieder mit meinem Lieblingsspiel beschäftigt, Schwertkampf.  Natürlich hatte ich kein Schwert, ein Stock diente mir dazu. Ein spitzer Stock und ein mit Gras gefüllter Sack. Da ich ja keine Freunde hatte musste ich alleine spielen,  aber das war viel schöner als mich um meine üblichen Mädchenaufgaben zu kümmern, die mir keinen Spaß machten.

Ja das Leben dort war nicht leicht, denn es gab strenge Regeln die auch für mich  als Kind galten und des Öfteren erwartete mich schon mal eine Strafe. Bernadette, war aber nicht so wie viele der anderen Schwestern. Sie war für mich vom ersten Tage an,  als ich ins Kloster kam verantwortlich. Sie war sehr nachsichtig und nur in seltenen
    Fällen schimpfte sie mich aus. Ja,  sie war herzensgut und ich hing sehr an ihr. Aber eines der schönsten Tage, war immer dann, wenn der Händler mit seinen Waren im Kloster vorbei kam. Er tauschte immer Gewürze und andere Waren gegen Ziegen ein, da die Schwestern keine anderen Einkommen im Kloster hatten und brachte oft seine beiden Kinder mit, die Geschwister Ruwen und Margo. Wenn ich mit den beiden spielen konnte, war ich sehr, sehr glücklich. Ich hatte außer ihnen ja keine anderen Spielkameraden. Ihr Vater hielt sich oft lange im Kloster auf und erledigte ganz uneigennützig viele der anstehenden Reparaturarbeiten. So hatten wir genug Zeit um zusammen den Tag zu verbringen. Margo brachte mir einmal eine Puppe von sich zu Hause mit und schenkte sie mir. Die Freude hierüber war enorm. Noch nie hatte ich so etwas gesehen und jetzt hielt ich sie in meinen Armen und durfte sie behalten. Ruwen, liebte das Spielen mit der Puppe nicht. Er brachte mir eines Tages ein ebenso wertvolles Geschenk mit, ein Schwert aus Holz geschnitzt. Wir übten uns oft stundenlang im Umgang mit dem Schwert.
    Es wurde zu meiner Lieblingsbeschäftigung und vertrieb mir die lange Weile, wenn ich alleine Spielen musste. Ein Sack, gefüllt mit Gras, wurde für mich zum Angreifer auserkoren, den es zu besiegen galt. Manchmal vergaß ich darüber völlig die Zeit und auch meine anderen Pflichten die ich zu erledigen hatte.
    Mädchenaufgaben, wie man sie nannte und die  mir keinerlei Freude bereiteten. Aber selbst Bernadette bestand darauf das ich dies alles lernen musste für mein späteres Leben einmal, außerhalb der Klostermauern. Juliana, dies ist mein Name, man gab ihn mir, seit ich im Juli vor einigen Jahren gefunden wurde. Juliana komm, sofort ertönte die Stimme von Schwester Martha laut durch den Garten. Es war
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