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Juliana und das Licht des Mondes

Juliana und das Licht des Mondes

Titel: Juliana und das Licht des Mondes
Autoren: Elvira Kilian
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vor, ihre liebevolle Art und Wärme. Sie hatte mir eine Menge bedeutet, eigentlich alles, war sie doch meine Mutter, und der Schmerz um ihren Verlust nahm wieder Besitz von mir. Die Hand meines Vaters berührte meine Schulter, und wies mich wieder in die Wirklichkeit zurück.
    „All zu lange sollten wir uns nicht hier aufhalten, mahnten seine sorgenklingenden Worte“ Ich nickte nur. Mein Mund fühlte sich trocken an, so das keine Erwiderung über meine Lippen floss, selbst wenn ich es gewollt hätte. Es kostete mich eine enorme Anstrengung und Willenskraft, mich vom Grab für immer zu verabschieden. Mit Tränen in meinen Augen, ergriff ich die Hand meines Vaters, und spürte seine innige Zuneigung zu mir, die für mich tröstete. Gerade beim verlassen des Grabes, erschien uns Schwester Martha an der Andachtskapelle. Sie stieß einen Schreck der Verwunderung aus, faste sich aber sehr schnell wieder.“ So lange haben wir nach dir suchen lassen und jetzt traust du dich hierher, als wäre nichts passiert, keifte sie in gewohnter Form mich an.  Das überbringe ich sofort der Oberin. Sie wird entscheiden was mit dir geschehen wird. Um eine Strafe wirst du dieses mal nicht herkommen!“ Hier hatte sich absolut nichts geändert, in der Zeit meiner Abwesenheit.  Martha wandte sich gerade zum gehen, als ihr Blick auf meinen Vater fiel. „ Hast du gedacht in Begleitung eines Mannes entgehst du deiner Strafe, du bist nicht alt genug um über dich selber zu entscheiden, zischte sie wie eine Schlange!“ „Törichtes Weib, erwiderte mein Vater voller Zorn zurück, haltet endlich euren Mund!“ Ich bin Julianas leiblicher Vater, und Zeit meines Lebens auf der Suche nach ihr. Ich habe sie gefunden, wie ihr erkennen könnt. Ungläubige Blicke trafen uns ,bevor wir an ihr vorbei schritten dem Ausgang zu. Hier hatte ich nichts mehr zu verlieren, und am Abend, als der Mond wieder aufging, empfing mich mit Erleichterung das Gefühl, endlich nach hause zu kommen. Hand in Hand erhoben wir uns zurück nach Arvia. Die Soldaten staunten nicht schlecht über unsere Rückkehr im Scheine des Lichtes, welches uns umgab. Am Morgen des kommenden Tages, nach einem erholsamen Schlaf, bestiegen wir die Pferde und ritten zurück zum fürstlichem Palast, den wie zwei Tage später erreichten. Freudig nahm man uns in Empfang. Die Amulette übergaben wir meinem Großvater, zur Verwahrung. Am Abend feierten alle im Palast unsere glückliche Wiederkehr, und wir erzählten in allen Einzelheiten was sich vorgetragen hatte. Danach erhob ich mich von meinem Platz, und dankte allen in der Familie nochmals für ihr freundliches Entgegenkommen und ihre Zuneigung.
     
    Tränen glitzerten in meinen Augen, doch dieses mal waren es Freudentränen. Wie unbezahlbare Geschenke die von Herzen kommen empfand ich tiefe Gefühle für meine Familie, und diese erwiderten sie. Die  folgenden Tagen im Palast waren geprägt von geschäftigem Treiben. Unsere Hochzeit näherte sich den Zeitpunkt zu, und allerlei Vorbereitungen hierfür wurden getroffen. Großzügige Geschenke aus allen Teilen der Bevölkerung trafen schon ein. Einen Mondlauf später, an einem wunderbaren, warmen Sommertag, betrat ich in Begleitung meines Vaters, den Platz unter dem heiligen Goldaderbaum. Mein goldfarbenes Hochzeitskleid, glitzerte in der Sonne, und auf meinem Haupte trug ich einen weißen Schleier. In Begleitung seines Bruders, führte man Jordan an meine Seite. Er sah prächtig aus in seiner vornehmen Uniform. Selten sah man solchen Prunk und Glanz. Viele wichtige und einflussreiche Leute, wohnten der Feierlichkeit bei. Unter den geladenen Gästen der Völker von Arvia, befanden sich auch Menschen, die an der Zeremonie teilnahmen. Eine Priesterin der Amnulas vollführte das Hochzeitsritual und segnete uns mit Gebeten der Fruchtbarkeit, wie auch Harmonie für ein gemeinsames Leben. Alles war sehr feierlich. Am Ende der Zeremonie hob Jordan meinen Schleier, nahm mich in seine Arme und besiegelte unseren Ehebund mit einem leidenschaftlichem Kuss. Die Gäste erhoben sich, und überall läuteten Glocken zu Ehren des Fürstenhauses, denn diese hatten nicht nur ihre verloren geglaubte Tochter wieder, sondern auch noch einen stattlichen, tapferen und ehrenvollen Schwiegersohn bekommen. Soldaten beider Völker standen uns zu ehren Spalier, und geleitet von Trompetenklängen, traten wir ins innere des Palastes, wo alle eine reichliche, festliche geschmückte Tafel erwartete. Bis spät in die Nacht
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