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Juliana und das Licht des Mondes

Juliana und das Licht des Mondes

Titel: Juliana und das Licht des Mondes
Autoren: Elvira Kilian
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entgegen. Auch die restliche Familie nahmen es mit Begeisterung an, erhoben sich mit vollen Gläsern in den Händen, und stießen  zum Salut an. Jordan stand auf, bedankte sich bei meinem Vater und der Familie für die freundliche Aufnahme und küsste mich auf die Wange. Dabei sah ich  mit einem strahlenden Blick zu ihm auf. Aber auch eine Traurigkeit verbarg sich in mir, ausgehend  von der bevorstehenden Friedensreise die vor uns lag. Die nächsten Tage verbrachten wir alle damit unser Vorhaben zum Abschluss zu bringen. Waffen wurden gereinigt, Pulverreserven aufgefüllt, Proviant und Kräuter zum Heilen eingepackt. Jeder hoffte zwar das kein Gebrauch davon nötig sei, aber mit dem schlimmsten muss immer gerechnet werden, sagte mein Großvater. So begann der Tag der Abreise, eine Woche später mit strahlendem Sonneschein, keine Wolke trübte das Himmelszelt. Vielleicht ein gutes Omen, sagte Jordan zum Himmel gewandt, und half mir auf mein bereitgestelltes Pferd. Dann verabschiedete ich meinen Vater und meinen Großvater, ebenso den Rest der Familie. Mit einem Ruck der Zügel und einen Anruf zu den Pferden, setzte sich der Tross in Bewegung. Unter dem Geklapper der Pferdehufe auf dem Straßenpflaster und dem winken der Bevölkerung, zogen wir aus der Stadt hinaus ins freie Land, in Richtung der Berge und Sümpfe hin. Zunächst durchquerten wir die weiten Ebenen voller saftigem, dunkelgrünem Gras, kleine Bachläufe und Kiefernwäldchen. Doch je näher wir dem Ziele kamen, desto karger wurde die Landschaft rings umher.  Das Herz wart mir schwer, beim Gedanken an unsere Aufgabe. Werden wir stark genug sein? Meile um Meile ritten wir unverzüglich auf unser Ziel zu, nur unterbrochen  von kurzen  gelegentlichen rasten. Gegen Abend lag das Land der Ausgestoßenen, nicht mehr allzu weit entfernt. Jordan hob seine Hand und deutete allen an, hier das Lager für die Nacht aufzuschlagen. Das schwindende Licht der untergehenden Sonne mahnte uns dafür an. Todmüde  marschierte ich in mein Quartier, gerade noch Zeit für einen flüchtigen Kuss, bevor mich die Müdigkeit übermannte. Jordan übernahm die erste Wache in dieser Nacht. Am folgenden Morgen war der Himmel wieder klar und die Sonne schien golden herab zum erneuten Aufbruch.  Sie stand bereits im Zenit, als wir die Hänge des Vorgebirges erreichten. Das  üppige Laubwerg der Bäume und Büsche, gab uns einstweilen noch Deckung. Verfilzte Graßmatten dämpften die Schritte  der Pferde. Unsere Anspannung nahm wieder zu, wie auch die Hitze unter der alle litten. Wir werden beobachtet mahnte Jordan seinen Soldaten zur Vorsicht an. Es ist sinnvoll die Waffen bereit zu halten, befahl er seinen Männern und suchte andauernd den Horizont ab, als erwartete er jeden Moment einen Angriff der wilden Meute.  Ein markerschütterndes Heulen zerriss die Luft, das Heulen eines Höllenhundes die hier in diese Gegend beheimatet waren. Ein unheimlicher Laut, der mir einen Schauer über den Rücken jagte. Viel  zu frisch waren meine Erinnerungen an die Begegnung noch, mit dieser Bestie, und die in mir aufsteigende Angst, ließ sich wie eine schwere Last auf meinem Körper nieder. Doch das Heulen entfernte sich in eine andere Richtung, und wurde leiser, bis es verstummte. Nur noch das Rauschen des Windes konnten wir vernehmen. Langsam fasste ich wieder neuen Mut, es hing schließlich alles davon ab. Ziemlich nahe an unserm Zielort mussten wir uns befinden. Die Felshänge wirkten bedrohlich, durch die Schatten der Mittagssonne, und ein fauliger Geruch eroberte all unsere Nasen. Kleine Wasserlachen, mit stinkenden, platzenden Blasen, kündigten das Sumpfgebiet an. Plötzlich blieben die Soldaten, unter dem Befehl von Jordan stehen. Er hob seine Hand hoch und lauschte angestrengt. Es naht sich jemand My Lady, richtete mir einer der Männer aus. Jordan befahl abzusitzen, und mit einer raschen Bewegung zog er das Schwert aus der Scheide.  „Was siehst du, fragte  ich mit besorgter Mine, doch Jordan antwortete nicht sogleich! „ Dort, am Fuße des Berges!“ Ungefähr zwei Dutzend, und sie kommen auf uns zu. Jetzt wurde auch ich und die anderen, ihrer gewahr. In Kampfbereitschaft ließ Jordan seine Soldaten aufmarschieren, gewappnet für das unvorhergesehene. Die Menschen rückten bis knapp in Reichweite der Bögen heran, dann blieben sie unbeweglich stehen, abwartend dessen was geschehen würde. „So hat das keinen Zweck, drehte sich mein Onkel zu Jordan hin. Sie werden sich noch
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