Julia Saison Band 01

Lächeln, den zärtlichen Berührungen, den gemurmelten liebevollen Worten. Das wollte er so sehr.
    Abrupt setzte er sich auf, erstaunt darüber, wie einfach das war. Er hatte einen Plan. Einen richtig guten. Und genau wie bei seinem Haus würde er unten anfangen und jeden Schritt schön nacheinander tun, bevor er das beste Ergebnis erreichen konnte.
    „Bitte sehr.“ Anna stellte einen dampfenden Espresso vor ihn hin und sah ihn mit einer hochgezogenen, gepiercten Augenbraue an. „Und? Versüßt du Katie den Tag, oder nicht?“
    „Darüber habe ich gerade nachgedacht …“ Er winkte sie zu sich, um ihr seinen Plan zu verraten – und die Rolle, die sie darin spielen sollte.

10. KAPITEL
    Katie kam gerade aus der Dusche und rubbelte sich die Haare trocken, als ihr Handy klingelte.
    Seufzend warf sie einen Blick auf das Display. Es war das Café, das eigentlich seit einer Stunde geschlossen war, was bedeutete, dass sich der Alarm, der mit ihrem Handy verbunden war, meldete. Anna hatte gesagt, dass es öfter einen Fehlalarm gegeben hatte, während sie verreist gewesen war.
    Toll. Es schien, als wäre nun ihr schöner Plan vereitelt worden, gleich nach ihrem Nickerchen gegen den Jetlag und einer erfrischenden Dusche zu Blane zu fahren.
    Sie liebte das Nishe , jeden Zentimeter von den Seidenkissen zu den freistehenden Balken und allem dazwischen, aber in solchen Momenten war es doch anstrengend, ihr eigener Boss zu sein.
    Schnell zog sie ihre bequeme Lieblingshose und ein gestreiftes Kapuzenshirt über, schlüpfte in ihre Flip-Flops, schnappte sich ihre Schlüssel und lief zum Café.
    Als sie das Haus verließ und die Straße überquerte, umfingen sie die Geräusche von Melbourne bei Nacht.
    Darum war sie überhaupt hierher gezogen: die erleuchteten Restaurants, die bis zum Bersten gefüllten Bars und die glitzernde Kulisse der Stadt, die sich auf dem Wasser spiegelte.
    Oh ja, Melbourne war noch immer reizvoll …
    Kopfschüttelnd schloss sie die Hintertür auf und betrat das Café. Sie wartete auf das Piepen des Alarms, aber es herrschte wie erwartet Stille.
    „Nutzloses Teil …“
    Plötzlich erstarrte sie, und ihre Nackenhaare richteten sich auf, als sie eine Silhouette bemerkte, die sich von einem der Sofas im Loungebereich erhob und sich zu ihr umdrehte.
    Adrenalin schoss durch ihren Körper, während sie verzweifelt auf die Kuchenmesser starrte, die leider einige Meter entfernt auf der Theke standen. Wie angewurzelt stand sie da, als der Schatten auf sie zukam und sie zu spät an die Serie von Raubüberfällen vor elf Monaten erinnerte, weswegen sie bei Blane eingezogen war. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und ihr Puls raste beängstigend schnell, bis sie den Eindringling erkannte. Vor Erleichterung sackte sie gegen den Tresen und holte tief Luft. „Was machst du hier? Du hast mich beinahe zu Tode erschreckt.“
    Blane lächelte, und ihr stockte der Atem. „Entschuldige, ich wollte dich überraschen.“
    „Das hast du allerdings geschafft.“
    Sein Lächeln verblasste.
    Als Katie merkte, wie aggressiv sie klang, sprach sie ruhiger weiter, während sie hinter dem Tresen hervorkam und auf ihn zuging. „Eigentlich ist es ganz gut, dass du hier bist.“
    „Wirklich?“ Blane musterte ihr Gesicht, suchte nach Antworten, die sie ihm auf jeden Fall geben würde.
    „Als du nicht auf meine E-Mail geantwortet hast, dachte ich, dass du m…mich vielleicht vergessen hast.“ Sie konnte es kaum aussprechen, und mochte schon gar nicht daran denken.
    „Ich habe dir den Freiraum gelassen, den du brauchtest.“
    „Oh. Und jetzt …“
    „Jetzt ist es anders.“ Er streckte die Hand aus und zog Katie so sanft an sich, als erwartete er eine Zurückweisung, wo sie sich doch am liebsten in seine Arme werfen würde, in der Hoffnung, dass er sie nie wieder losließ.
    „Ich muss dir so viel erzählen“, murmelte sie, und ihr Herz pochte laut bei seinem hoffnungsvollen Blick. Schnell sah sie auf seinen Mund.
    „Dafür ist noch genug Zeit.“
    Erwartungsvoll vibrierte ihr Körper, als Blane sich zu ihr beugte und ihr mit Blicken eine gemeinsame Zukunft versprach. Hoffentlich würde er seine Meinung nicht ändern, wenn Katie ihm alles gesagt hatte.
    Aber als seine Lippen ihre streiften, bevor er sie verzehrend küsste, konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    Feuerwerke explodierten in ihrem Kopf, als er den Kuss vertiefte. Raketen und Wunderkerzen wundervoller Gefühle durchfuhren sie. Seine Zunge neckte ihre,