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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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für ihren Dad. Ganz und gar untypisch für ihn war allerdings, dass er eine Reise auf einem Kreuzfahrtschiff gebucht hatte. Mit seinem vielen Geld hätte er locker eine Yacht chartern können.
    Allerdings hätten sie auf einer Yacht vermutlich nicht gewusst, was sie während dieser einwöchigen Kreuzfahrt miteinander reden sollten. Auf dem großen Schiff gab es wenigstens genug Ablenkung.
    Ihr gegenüber hatte eine lärmende Großfamilie gleich zwei Tische mit Beschlag belegt. Wie es wohl wäre, zu einem so lustigen Haufen zu gehören?, fragte Lilian sich ein bisschen neidisch. Immer jemanden zu haben, mit dem man sich necken und lustige Sachen machen konnte. Und der einem vielleicht half, ihren Vater endlich zur Vernunft zu bringen. Sie hatte nur ein paar Stiefgeschwister, die alle nichts mit Carter zu tun haben wollten, außer wenn es um sein Geld ging.
    Lilian schüttelte den Kopf. Es hatte keinen Zweck, darüber nachzugrübeln. „Der erste Hafen, den wir anlaufen, ist Juneau“, sagte sie. „Falls du es vorher nicht schaffst, kannst du ja dorthin kommen.“
    „Nicht nötig. Der Taxifahrer sagt mir gerade, dass er in zwanzig Minuten am Hafen von Vancouver sein kann.“
    „Gut. Du findest mich oben auf dem Lidodeck.“
    „Bestell schon mal eine Flasche Champagner. Ich will mit dir auf die Zukunft anstoßen.“
    Auf die Zukunft, darauf stieß ihr Vater am liebsten an. Nicht weiter verwunderlich für einen Mann, der sein Vermögen mit Termingeschäften gemacht hatte.
    Lilian ging durch die Glastür auf das Außendeck. Sie wusste nicht, ob sie sich über ihren Vater ärgern oder die Sache mit Humor nehmen sollte. Aber so ging es allen mit Carter. Er konnte einen schrecklich wütend machen, aber er hatte auch seine charmante Seite. Als Ehemann jedenfalls hatte er bei seinen vier verflossenen Ehefrauen völlig versagt. Und als Vater war er wie eine Fußballmannschaft – es gab gute und schlechte Spiele.
    Und seit fünf Jahren hatte es gar keine Spiele mehr gegeben.
    Sie schlang ihren weichen Mantel fester um sich, denn draußen war es kalt und windig. Eine Kreuzfahrt zum sechzigsten Geburtstag, hatte Carter gesagt. Aber ihr war klar, dass er ihr damit ein Friedensangebot machen wollte. Im Prinzip eine gute Idee. Allerdings war ihr vollkommen unklar, was sie beide miteinander anfangen sollten.
    Während sie zu den Inseln auf der anderen Seite der Bucht hinüberblickte, kam ein Wasserflugzeug angeflogen und landete zischend auf dem Wasser. Wie es wohl war, auf bewegten Wellen zu landen statt auf festem Boden? Vielleicht ungefähr so wie früher, wenn sie sich ständig auf eine neue Stiefmutter einstellen musste?
    „Halt!“, rief eine männliche Stimme und Lilian fuhr erschrocken herum. Sie sah, wie ein kleines Mädchen aus der Tür stürmte und lachend über die Schulter blickte. Und dann sah sie wie in Zeitlupe, wie das Kind stolperte und beinahe hingefallen wäre.
    „Hey!“ Instinktiv streckte Lilian die Arme aus, um das Mädchen festzuhalten. Sie hatte aber nicht mit dem Schwung der Kleinen gerechnet, und so landeten sie beide auf dem Boden. Ihr Handy schlidderte über das Deck.
    „Ups.“ Unter einem Wust von dunklen Locken strahlte das kleine Mädchen sie an.
    „Was zum Donnerwetter …“ Atemlos vom Laufen blickte ein Mann auf sie beide hinunter. „Sophia, du weißt doch, dass du hier nicht herumrennen sollst.“
    „ Maman sagt, man soll nicht fluchen.“
    „Da hat sie recht.“ Er zog die Kleine hoch und stellte sie auf die Füße.
    Sein kurz geschnittenes Haar war ebenso dunkel wie das seiner Tochter. Und sein Kinn mit den dunklen Bartstoppeln hatte vorne eine kleine Einkerbung, die Lilian äußerst anziehend fand.
    Maman musste eine sehr glückliche Frau sein.
    Er streckte die Hand nach ihr aus. „Darf ich Ihnen aufhelfen?“
    Seine Hände waren kräftig und sehnig, zupackende Hände. Der Stromschlag bei der Berührung traf sie völlig unvorbereitet, und sie stand ein wenig schwankend auf.
    „Ganz langsam, kommen Sie erst mal wieder in Ihren Seemannsstand.“
    „Das Schiff fährt ja noch gar nicht.“
    „Deshalb ist es gut, schon vorher damit anzufangen.“
    Er hob ihr Handy auf und reichte es ihr. Ein unwiderstehliches Lächeln umspielte seine Mundwinkel und brachte seine braunen Augen zum Leuchten. „Christopher Trask“, stellte er sich vor. „Und die kleine Range hier, die sich jetzt hoffentlich mal entschuldigt, ist meine Nichte Sophia.“
    Nichte .
    „Ich hab mich schon
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