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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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drin gebraucht.“
    Christopher sah zu den beiden hin und seufzte. „Okay, dann spiele ich mal wieder Onkel.“
    „War nett, Sie kennenzulernen.“ Sie streckte die Hand aus. „Jetzt müssen wir uns wohl verabschieden.“
    Sein Blick war ziemlich anzüglich. „Was glauben Sie wohl, wie groß dieses Schiff ist?“
    Klein genug, dachte er, während er mit den Kindern zu den Kabinen ging. Und das war gut so, denn Lilian Hayes war mit Abstand die interessanteste Person, die er bis jetzt auf dem Luxusdampfer kennengelernt hatte. Eigentlich war sie die interessanteste Person, die er seit Jahren getroffen hatte. Vier Jahre, um genau zu sein.
    Diese Frau besaß eine solche Ausstrahlung, dass er die Augen nicht von ihr wenden konnte, ein Strahlen, das von innen kam. Wie sie vorhin dagestanden hatte, so groß und schlank, hatte sie äußerst selbstbewusst gewirkt. Außerdem war sie unglaublich attraktiv mit ihren vollen, sinnlichen Lippen und der blonden Haarmähne, in der er am liebsten seine Hände vergraben hätte. Was ihn jedoch am meisten beeindruckte, waren ihr Witz und ihre Klugheit.
    Bestimmt setzte sie diese Intelligenz in ihrem Berufsleben ein, so, wie sie angezogen war, in ihrem Kaschmirmantel und den Brillanten im Ohr. Und wenn er richtig gesehen hatte, war ihre Armbanduhr mindestens vierzigtausend Dollar wert. Für solche Dinge hatte er in den elf Jahren als Börsenmakler einen Blick bekommen. Zwischen Washington und Wall Street waren ihm so ungefähr alle Verlockungen begegnet, die der Reichtum mit sich brachte.
    Genau das hatte ihn schließlich dazu gebracht, die Flucht zu ergreifen und sein früheres Leben als Farmer wieder aufzunehmen.
    Lilian Hayes hatte auch ihre Geschichte. Das sah man in ihren grünen Augen, die hinter dem schelmischen Blitzen seltsam verschlossen wirkten. Sie hatte zwar mit ihm geredet, aber letzten Endes wenig von sich preisgegeben.
    Natürlich reizte es ihn, mehr über sie herauszufinden.
    Auf diesem Schiff gab es nicht unbegrenzt viele Aufenthaltsmöglichkeiten. Früher oder später würden sie sich wieder über den Weg laufen, und am Ende der Woche würde er von Lilian Hayes eine Menge mehr wissen.
    „Wir fahren!“
    „Nicht auf den Liegestuhl stellen, Adam“, ermahnte Molly Trask ihren Enkel. Sie stand auf der Terrasse ihrer Suite. Ihr kurzes Haar, das früher glänzend schwarz gewesen war, leuchtete jetzt weiß und betonte dadurch das Blau ihrer Augen. Sie war immer noch so schlank wie als junge Frau. Kein Wunder bei ihrer großen Familie und dem anstrengenden Geschäft, das sie ständig auf Trab hielt.
    „Aber so sehe ich besser“, erwiderte Adam störrisch.
    „Du hast doch eben erst gucken dürfen“, sagte Jacob Trask, der gerade Adams Zwillingsschwester Sophia und ihren Bruder Gerard hochhob. Groß und kräftig wie ein Holzfäller, sah Jacob aus, als könne er seine sämtlichen Kinder auf einmal im Arm halten. „Wenn eure Mama von ihrer Massage zurückkommt, gehen wir aufs Oberdeck, dort können wir alles sehen.“
    „Aber …“
    Er kommt wirklich nach seinem Großvater, dachte Molly. Adam senior, ihr verstorbener Mann, war genauso ungeduldig gewesen. Bei der Arbeit, im Leben und in der Liebe. Sogar beim Sterben hatte er es noch eilig gehabt. Zehn Jahre waren seit seinem plötzlichen Tod vergangen, und noch immer tat es weh.
    All die Jahre hatte Molly versucht, sich auf ihre Familie zu konzentrieren. Ihre Söhne hatten geheiratet und selbst Kinder bekommen. Wie hätte ihr starker, stimmgewaltiger Adam es genossen, von einem halben Dutzend Enkelkindern umgeben zu sein, mit ihnen auf dem Boden zu kugeln und ihnen Geschichten zu erzählen. Und er hätte sie gnadenlos verwöhnt.
    Nun ja, sie war auch nicht gerade streng mit den Rangen, genauso wenig wie ihre Söhne, die sie zu dieser Kreuzfahrt nach Alaska eingeladen hatten. Damit sie die Gletscher sehen könne, hatten sie gemeint, aber Molly wusste, dass es eigentlich um etwas anderes ging. In diese Woche fiel nämlich Adams zehnter Todestag, und ihre Söhne wollten sie irgendwohin bringen, wo sie vielleicht von ihrer Trauer abgelenkt wurde. Sie fand das rührend.
    Zwar hatten ihre Söhne sie nie gefragt, warum sie nicht wieder heiratete, aber Molly wusste, dass sie es gerne sehen würden. Doch wie sollte sie ihnen erklären, dass die große Liebe, die sie für Adam empfunden hatte, keinen Platz für einen anderen Mann ließ?
    Wie sie jetzt auf der Terrasse ihrer Luxuskabine stand, fühlte sie sich jedenfalls als die
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