Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
Vom Netzwerk:
verdrehte die Augen, fühlte sich aber sichtlich geschmeichelt. „Ich nehme die Jungs mit hoch, damit sie mit den anderen spielen können, und lasse euch Männer mal allein.“
    „Deine Frau ist wirklich fantastisch“, sagte Christopher, als er mit einem Bier in der Hand neben Gabriel saß.
    „Ja, nicht wahr?“, strahlte Gabriel.
    „Zu dumm nur, dass es mit den Kindern nicht gerade eine romantische Kreuzfahrt wird.“
    „Wieso? Ich brauche doch nur Onkel Christopher zu fragen, der passt gerne auf sie auf.“
    Christopher warf ihm einen argwöhnischen Blick zu. „Und was kriege ich dafür?“
    „Ich bin auch schon mal für dich eingesprungen, oder hast du das vergessen?“
    „Erinnere mich bloß nicht an meine Schandtaten auf der Highschool.“ Christopher schnitt eine Grimasse. „Erzähl mir lieber, wie es dir als Hotelbesitzer und sexuell unterversorgtem Vater von zwei Kindern so geht.“
    „Das Gute an Hotels ist, es gibt dort sehr viele Betten“, erwiderte Gabriel schmunzelnd. „Ich wette, dein Liebesleben ist wesentlich langweiliger als meins.“
    „Ja, vermutlich hast du recht.“
    „Hast du je wieder was von Nicole gehört?“
    „Nein, seit die Scheidung durch ist, nicht mehr. Hin und wieder sehe ich ihr Bild in einer Modezeitschrift.“
    „Wie lange seid ihr jetzt eigentlich schon getrennt?“
    Christopher zuckte die Achseln, als langweile ihn das Thema. „Übrigens sehen meine Ziegen mittlerweile wirklich gut aus.“
    „Aha, Themenwechsel. Also, wie geht’s dir denn so mit der Farm?“
    „Na ja, könnte besser gehen.“
    Bis vor einem Jahr kannte er noch keine Geldsorgen. Da wohnte er in einem Luxusapartment in Manhattan, besaß ein Ferienhaus am Meer und ein Aktienpaket, das jeden Börsenmakler vor Neid erblassen ließ. Trotzdem bereute er seinen Schritt nicht, im Gegenteil. Immer wieder fragte er sich, wie er zwölf Jahre seines Lebens mit dem einzigen Ziel verbringen konnte, möglichst viel Geld zu verdienen.
    Ein paar Wochen auf der Farm hatten genügt, um ihm klarzumachen, dass es das war, wonach er immer gesucht hatte. Nicole hingegen hatte festgestellt, dass es überhaupt nicht ihr Ding war. Ab da war es mit ihrer Beziehung bergab gegangen. Immer häufiger blieb sie an den Wochenenden in Washington oder New York, irgendwann dann eine ganze Woche, und schließlich kam sie überhaupt nicht mehr nach Vermont.
    Es hatte eine Weile gedauert, bis er sich eingestand, dass ihre Beziehung zu Ende war. Außer Partys und anderen gesellschaftlichen Ereignissen hatten er und Nicole wenig gemeinsam gehabt. Nur diese Ablenkung hatte dafür gesorgt, dass ihre unterschiedlichen Neigungen nicht offen zu Tage traten.
    „Bist du denn ernsthaft in Geldschwierigkeiten?“
    „Ja, so kann man sagen. Wenn ich von der Reise zurück bin, will ich eine Bestandsaufnahme machen, und dann werden wir sehen.“
    „Hattest du nicht einen Vertrag mit einer Biomarktkette in Aussicht?“
    „Darauf warte ich leider immer noch.“ Christopher stand auf und stellte sich an die Reling. „Die Firma betreibt in Neu-England zwölf Biomärkte. Ich habe extra meinen Viehbestand verdoppelt, um genügend Ziegenkäse produzieren zu können. Und jetzt plötzlich kommen sie und verlangen ein Bio-Zertifikat, bevor sie bei mir kaufen. Aber das kostet eine Stange Geld, und es dauert mindestens sechs Monate, bis man das Zertifikat bekommt. In der Zwischenzeit zerrinnt mir das Geld zwischen den Fingern.“
    „Kannst du nicht einen Kredit aufnehmen?“
    „Verstehst du denn nicht, Gabriel? Die Bank gibt mir nichts mehr. Selbst wenn ich mit dem Naturkosthändler ins Geschäft komme, ist es wahrscheinlich schon zu spät.“
    „Leih dir das Geld doch von der Familie.“
    „Von wem denn? Meine Eltern sind in Rente. Molly und Jacob sind gerade erst wieder aus den roten Zahlen raus, nachdem ihnen so viele Bäume eingegangen sind. Du und Hadley, ihr bezahlt gerade noch das denkmalgeschützte Gebäude ab, das ihr zum Hotel umgebaut habt.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich habe überlegt und überlegt, aber ich sehe keine Möglichkeit mehr.“
    „Und was ist mit …“
    „Lassen wir das Thema.“ Er stieß langsam den Atem aus und zählte dabei bis drei, bevor er sich zu Gabriel umdrehte. „Hör zu, ich will mich hier einfach nur eine Woche erholen und nicht über meine finanziellen Probleme nachdenken, okay?“
    Gabriel grinste breit. „Vielleicht kann ja eine gewisse Blondine dich davon ablenken.“

2. KAPITEL
    „Und wie hast du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher